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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 19.06.2013, 17:51   #1
männlich mefaust
 
Dabei seit: 06/2013
Ort: Augsburg
Alter: 28
Beiträge: 21

Standard Geisterdämmerung

Berlin! Du geisterreiche und kleine Stadt!
Du glänzt nicht hoch, doch leuchtest mir weit ins Land.
Ich seh' was alles du gehört hast
Öffne dich meiner Geschichte, fühle:

Ich sah das Kronenglas uns'res Rechtsstaats durch
sah gleich in meinem Geist einen Fritz dazu
Wie nüchtern, scharfäugig und groß er
Recht überwache und über uns auch.

Dann schritt ich fort und folgte dem Reiter nach
Als über mir er schirmte verkannt' ich ihn
Und seinen Weis zum Pickel auf der
Haube des Himmels mein Land vereinend.

Die Seele reißte weiter zerschweifend auf
geführten Bahnen, nahm einen Zug der Frei-
heit, ließ mich fahr'n in wechselnd' Winden
wählte die Freiheit, als Freigewählter.

Umfangen war ich plötzlich von kalter Nacht
Den Ausweg immer vor mir und doch erfasst
Auf alle Stelen sank der Schatten
Ich blickte auf in den Himmel, trauvoll.
mefaust ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2013, 18:30   #2
weiblich Litteralia
 
Dabei seit: 01/2013
Beiträge: 538

Hallo mefaust,

das Gedicht ist wunderschön.
Die gekonnt eingesetzten Enjambements stören den Lesefluss nicht, im Gegenteil, sie machen dein Gedicht zu etwas Besonderem.

Liebe Grüße,
Jana
Litteralia ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2013, 18:37   #3
männlich mefaust
 
Dabei seit: 06/2013
Ort: Augsburg
Alter: 28
Beiträge: 21

Standard Hallo Jana

Danle für dein Lob.
Normalerweise bin ich kein großer Freund von willkürlichen Zeilenumbrüchen, fand sie hier allerdings beim Thema Freiheit in der vierten Strophe passend. Schön, dass dir das aufgefallen ist!

liebe Grüße
mefaust
mefaust ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2013, 21:01   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Was soll ich sagen?

Wieder Artistik, berlingerecht.
Die ungewöhnliche Wortwahl zwingt dazu, die Verse sehr aufmerksam zu lesen.
Dem Ollen hääte es garantiert nicht gefallen, aber eventuell dem jungen Voltaire.

"reißte" ist so oder so mißglückt.
Entweder meinst Du "reißen", dann korrekt: riß -
oder "reisen", dann mit s.

Interessant!


LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2013, 21:14   #5
männlich mefaust
 
Dabei seit: 06/2013
Ort: Augsburg
Alter: 28
Beiträge: 21

Standard Hallo Thing

Danke für deine Einschätzung.
Das kann ich nicht beurteilen, da ich weder den alten, noch den jungen Voltaire kenne. Nehme mir aber vor, das schleunigst nachzuholen.

Die Freiheit, mich zwischen reißen und reisen nicht entscheiden zu müssen, habe ich mir mal herausgenommen. Dem aufmerksamen Leser fällt das natürlich auf.

Viele Grüße
mefaust
mefaust ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2013, 21:22   #6
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von mefaust Beitrag anzeigen
da ich weder den alten, noch den jungen Voltaire kenne. Nehme mir aber vor, das schleunigst nachzuholen.


***


Die Freiheit, mich zwischen reißen und reisen nicht entscheiden zu müssen, habe ich mir mal herausgenommen. Dem aufmerksamen Leser fällt das natürlich auf.
Zu 1.
Jean Orieux: " Voltaire".
Eine sehr umfassende Biographie.

Zu 2.
Fatal!

LG
Thing
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