Monolüg

[Versard]

Nun steht er vor dem Spiegel,
in der Bananenschaukel,
sich zu schniegeln und zu striegeln,
sich selbst was vorzugaukeln.

"Du hast nen Körper wie ein Gott, Klaus, du bist der Hammer!"
( Klaus ist 50, arbeitslos und wohnt daheim bei Mama.)

Die Bürste klemmt in wurstig Pranken,
die Zähne schmerzen auf dem Kopf.
Woll'n sich um letzte Locken zanken,
dann geht's zurück in ihren Topf.

"Du hast Haare wie Bon Jovi, soviel ist klar!"
( Obwohl das Haupthaar schon fiel als Kohl Kanzler war.)

Die Wampe wächst,
die Pickel sprießen,
man muss das Leben halt genießen.
Der Gürtel ächzt,
die Knöpfe schießen,
doch heut heißts den Erfolg begießen.

"Ich mach sie lang und leg sie flach, das werdet ihr schon sehen!"
(Er trank viel Bier und reierte und konnte kaum noch gehen.)

So ist daheim vor seinem Spiegel jeder Mann ein Held.
Ein Gott von strahlender Statur, mit Einfluss, Macht und Geld.
Jede Sekunde, jeden Tag, rettet er die Welt.
Bis er aus seiner Haustür ins wahre Leben fällt.

[Jeronimo]

Hallo Versard,

du musst dein Licht nicht unter dem Scheffel stellen! Dieses Gedicht hätte auch gut unter "Humor" gepasst.
Schon ist Titel ist dir sehr gelungen, und das witzige Gedicht ebenfalls, vor allem inhaltlich. Und wenn jetzt Kritiken kommen, dann sagst du dir: Aha, da hat sich einer erkannt..!

Jeronimo

[Versard]

Danke Jeronimo, freut mich das es dir gefällt

Ja wollte ja eigentlich ein bisschen Pause machen aber das hier musste raus :-) Und ein bisschen davon steckt in jedem von uns Kerlen