Nacht in der Heimat

[Laie]

Die Nacht ist eine Königin
und trägt ein Mondendiadem.
Die Dörfer geben sich ihr hin,
und irgendwo will irgendwem
die Seele staunend niederknien.

Und in den dunklen Fluren klingt
ihr Flüstern fast als Symphonie.
Dann hebt sich alles und versinkt
in ihrer sanften Stimme, die
Unendlichkeiten weitersingt.

[Erich Kykal]

Hi Tiger!

Sehr schön und verinnerlicht beschrieben! Bilder, wie sie schöner nicht sein könnten, und die Sprachmelodie fließt wie ein ruhiger tiefer Fluss hindurch, auf dem das erwähnte Mondlicht glitzert, als wäre er ein Diadem!

Warum hast du in S2Z2 das doch obendrein hart klingende "fast" bevorzugt? Schöner, weicher wie auch dem Inhalt zuträglicher wäre m.E. ein "wie als" an dieser Stelle.

Allergernst gelesen und bewundert!

LG, eKy

[Laie]

Hi eKy,

vielen Dank für das großartige Lob! Ich freue mich sehr

Irgendwie hatte ich im Kopf, dass man “wie“ und “als“ nie direkt hintereinander schreiben sollte Aber, wenn du es vorschlägst, muss wird es schon korrekt sein. Passender ist es in jeder Hinsicht auf jeden Fall


Gruß,
Tiger

[Erich Kykal]

Hi Tiger!

Rein sprachlich unkorrekt ist es nicht. Vielleicht hat man in lyrischen Kreisen mal gedacht, es höre sich uncool an ...
Ich finde das allerdings nicht. Ich wüsste nicht zu sagen, was dagegen spricht, diese Worte so zu reihen.

Oder meintest du vielleicht "als wie" - so rum ist es nämlich tatsächlich linkischster und unkorrekter Sprachgebrauch: So schön als wie die Sonne! (Kotz! Brech! Spei!)

Vielleicht weiß jemand genau Bescheid?

LG, eKy

[gummibaum]

Sehr schön, lieber Tiger,

hast du der Nacht die Kraft, (wie Musik) die Grenzen auzulösen und die Menschen zu beseligen, zugesprochen.

Sehr gern gelesen.

LG g

[Laie]

Hallo gummibaum,

auf mich zumindest hat die Nacht - vor allem, wenn sie sternenklar ist - eine loslösende Wirkung. Der Blick in den Himmel macht mich klein und groß zugleich. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es anderen nicht auch so geht

Vielen Dank für dein Lob!


Gruß,
Tiger