Beziehungsgespräche...

[Lepidoptera]

Ich weiß nicht, wo ich das hier sonst reinschreiben soll, aber ich finde es einfach genial
Der Dialog kam vor einigen Tagen zwischen meinem Freund und mir wirklich so zustande, es ging übrigens darum, wer in die Küche geht und Tee macht...ICH wollte natürlich nicht

Er: "Schatz, du könntest mir ruhig mal etwas mehr entgegenkommen!"

Ich: "Ich bin dir schon viel zu weit entgegengekommen, so dass ich an dir vorbei bin und nun hinter dir stehe! Jetzt siehst du gar nicht mehr, was ich alles für dich mache, es sei denn, DU änderst mal die Blickrichtung!"

[Ex Grünkreuz]

hmm...


wenn ihr den gleichen Weg gehen würdet, wärt ihr kollidiert, als du ihm entgegen gingst...

Wahrscheinlich ist aber jeder Mensch auf einen eigenen...

Wenn die beiden Pfade aber zu fern voneinander sind, sieht man das Entgegekommen nicht...

oder wenn Nebel einem die Sicht nimmt...


oder wenn man nicht aufpasst...


Würde dein Freund umdrehen würdet ihr zurückschreiten...

aber zurück geht nie, es geht immer nur vorran...

oder auseinander...

[Lepidoptera]

Ja, is ja alles richtig, aber das sollte eigentlich gar nicht so tiefsinnig sein, war in der Situation einfach nur witzig und ironisch gemeint
Naja, aber wenn man es gaaaanz wörtlich nimmt, kann ich ihm jetzt wenigstens den Rücken kraulen, hat ja auch was gutes
Aber ich mag dich, Grünkreuz! Ja, lol, echt, ich liebe Menschen, die alles interpretieren. Mach ich selbst viel zu oft *g*
Soviel zum Thema "Du wirst hier keine Gleichgesinnten finden" (siehe "Mitglieder stellen sich vor" "Das bin ich")

[Knabe]

Ja, das klingt sehr gut. Sowas nimmt man ja wirklich immer nur ganz spontan aus dem Moment... sehr überraschend sowas...


Nun, man ist vielleicht stolz, wenn man so eine Aussage macht.
Aber wenn du ein Drama von Nestroy liest, merkst du: auf jeder Seite mindestens zwei ähnliche, metaphorische, gleichzeitig witzige Aussprüche. . .

Lieben Gruß.

[Lepidoptera]

Ich weiß jetzt nicht wirklich, worauf du anspielen willst, Knabe...
Ich habe leider noch kein einziges Drama von Nestroy gelesen, deshalb kann ich mit deinem Kommentar recht wenig anfangen.
Mir ist nur klar, dass du mich angreifen möchtest, wieso sonst diese Kritik in solch arrogante Ironie verpackt?
Also klär mich auf, Junge!

[Knabe]

Naja, das sollte kein Angriff gewesen sein. Aber siehst du, ich finde es schade, wenn ich beispielsweise einen guten Gedanken hab und ihn aufschreib, und nach zwei Monaten hab ich vielleicht fünfzehn von solchen gesammelt, aber wenn man etwas liest, etwas Weltliterarisches oder sonst was, dann merkt man, der Autor, der hatte auch solche Gedanken, aber in einem Buch sind hunderte davon, und ich brauchte zwei Monate für fünfzehn.

Und da ist mir halt Nestroy eingefallen, vielleicht kennst du ja Zeitungsartikel von Tucholsky, das ist genauso, oder ein Roman von ihm, oder Goethe, oder Lichtenberg, ich weiß nicht, was du kennst, Mädl, aber du siehst, diese Weltliteraten denken tausendmal so viel wie wir.

Lieben Gruß.

[Lepidoptera]

Ja klar, so ist das Leben, heutzutage ist es verdammt schwierig, etwas Neues zu erschaffen oder zu denken, aber kommt es denn darauf an?
Das ist jetzt absolut nicht auf meinen Dialog da oben bezogen, sondern ich meine, prinzipiell ist es doch egal, ob die eigenen Gedanken schonmal gedacht wurden, wichtig ist, dass man selbst denkt und wenn man es für richtig hält, aufschreibt. Denn jeder Gedanke, egal wie oft und von wie vielen gedacht, ist immer einer bestimmte, individuelle Situatiion entsprungen.

Jedoch kann man nie wissen, ob nicht doch jemand von "uns" auf etwas Neues kommt. Vielleicht befinden sich in meiner (zugegebenermaßen eher kleinen) Werksammlung ganz neue Gedankengänge, die so noch nie aufgetaucht sind.
Deine Behauptung würde ja praktisch bedeuten, dass NIEMAND, der sich nicht zu den Weltliteraten zählen darf, einzigartiges erschaffen kann.
Man kann doch nicht sagen, weil jemand ein Gedicht über einen Baum schreibt, das nichts besonderes ist, weil es zig weitere solche Gedichte gibt, oder?

Liebe Grüße!

[Knabe]

Servus.
Das meinte ich nicht. Ich meinte nicht, dass ein Gedanke schon gedacht wurde... sondern: Dass die meisten Menschen solche guten, bemerkenswerten Gedanken oder Aussagen nur so selten haben. Vielleicht einmal in vier Tagen. Vielleicht fünfzehnmal in zwei Monaten.

Und auf einer A4 Seite von, eben Tucholsky beispielsweise, sind Milliarden solcher guter Gedanken. Auf EINER A4-Seite! Einfach ungeheuerlich.

Lieben Gruß.

[Lepidoptera]

Ah! *click* Jetzt hab ich es verstanden
Ja, da hast du natürlich recht.