Lau war die Nacht bei Poetry.de

avenzo · 22.07.2006, 12:17

Kritik erwünscht zu:

Bemooste Wege. Blumen an der Hand,
libellengleich im Wind die Arme heben,
so sah ich dich im Sommerlichte schweben
um Wiesentau und Regenbogenland.

Wild wuchs der Wein. Die Trauben hingen tief
im Abendrot, das Wald und Wiesen säumte,
und während ich von deinen Reizen träumte
sank purpurn ins Gezweig der Mond und schlief.

Lau war die Nacht. Noch einmal schwebt um dich
der süße Duft, den Liebende entzünden,
Sternblumen bläst du aus den blauen Gründen,
und eine fängt dein Schatten nur für mich.

Ex-Jannis · 25.07.2006, 16:03

Besonders formal sehr gut gelungen, meiner Meinung nach eine schöne Kombination aus Beschreibung von Landschaft und Sehnsucht.

gruß, Jannis

Knox · 25.07.2006, 16:46

Einfach traumhaft...
Man liest dein Gedicht und die Bilder entstehen im Geist...
Wirklich wunderschön.
Gerne gelesen.

Gruß,

Knox

Mortis · 25.07.2006, 17:03

Gefällt mir gut. Schöne Worte, verspielt und doch fassbar.

Ich störte mich an zwei, drei Dingen: Libellen sind äußert hektische Flieger - der Vergleich mit gehobenen Armen brachte mich zum stolpern.
Das Sonnenlicht mag nicht recht zum Abend passen - Licht ist hell. Sonnenschein würde es eher treffen, Sonnengold vielleicht.

Der sinkende, schlafende Mond ist großartig ausformuliert.

BTW: Um wen geht es? Das wird nciht so recht klar. Ein lyrisches Du in Form eines Menschen? Nacht? Abend?

Mortis · 25.07.2006, 17:05

Außerdem ist in Abendlicht und Sonnenlicht zweimal *licht drin.

Abendrot und Sonnengold?
Schwanengleich statt Libelle? Vogelgleich? Schwingengleich?

avenzo · 25.07.2006, 21:19

Hallo Jannis, Knox und Mortis,

ihr beschämt mich mit euren Worten. Herzlichen Dank.

Zitat:

Original von Mortis
Ich störte mich an zwei, drei Dingen: Libellen sind äußert hektische Flieger - der Vergleich mit gehobenen Armen brachte mich zum stolpern.

Nur der Flügelschlag der Libelle ist hektisch. Libellen können relativ still in der Luft stehen.
Libellen haben im Sonnenlicht farbenprächtige Flügel; wenn du diese Farbenpracht mit den Blumen in den gehobenen Händen in Verbindung bringst, bist du auf dem richtigen Weg.
Daher: In diesem Fall keine Änderung meinerseits.

Zitat:

Original von MortisDas Sonnenlicht mag nicht recht zum Abend passen - Licht ist hell. Sonnenschein würde es eher treffen, Sonnengold vielleicht.

Da muß ich dir recht geben. Das Sonnenlicht passt nicht.
Vorschlag meinerseits: Sommergold. Was hältst du davon?

Sommer wird automatisch mit Sonne[nlicht] assoziert; und dein "Gold" gefällt mir; wenn ich es übernehmen darf?

Zitat:

Original von Mortis
Der sinkende, schlafende Mond ist großartig ausformuliert.

Herzlichen Dank dafür

Zitat:

Original von Mortis
BTW: Um wen geht es? Das wird nciht so recht klar. Ein lyrisches Du in Form eines Menschen? Nacht? Abend?

Ich denke, wenn man so wie ich ein bißchen verträumt ist, ist die Lösung gar nicht so schwer. Denk einfach an die Libellenflügel

LG
avenzo

avenzo · 26.07.2006, 00:31

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich schlußendlich für "Sommerlichte" und "Abendrot" entschieden.
Danke Mortis für deine Hilfe.

Angenehme Nachtruhe
avenzo

Mortis · 26.07.2006, 07:52

Sehr gern doch. Hatte mich schon fast zu aufdringlich gefühlt...

Es gefällt mir jetzt sehr gut. Liest sich schön. Keine Wortverrenkungen, die das Fallenlassen verhindern. Schön.

22.07.2006, 12:17	#1
avenzo Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 22 Meine Gedichte	Lau war die Nacht Kritik erwünscht zu: Bemooste Wege. Blumen an der Hand, libellengleich im Wind die Arme heben, so sah ich dich im Sommerlichte schweben um Wiesentau und Regenbogenland. Wild wuchs der Wein. Die Trauben hingen tief im Abendrot, das Wald und Wiesen säumte, und während ich von deinen Reizen träumte sank purpurn ins Gezweig der Mond und schlief. Lau war die Nacht. Noch einmal schwebt um dich der süße Duft, den Liebende entzünden, Sternblumen bläst du aus den blauen Gründen, und eine fängt dein Schatten nur für mich.

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25.07.2006, 16:03	#2
Ex-Jannis abgemeldet Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 20 Meine Gedichte	Besonders formal sehr gut gelungen, meiner Meinung nach eine schöne Kombination aus Beschreibung von Landschaft und Sehnsucht. gruß, Jannis

25.07.2006, 16:46	#3
Knox Dabei seit: 06/2006 Alter: 40 Beiträge: 174 Meine Gedichte	Einfach traumhaft... Man liest dein Gedicht und die Bilder entstehen im Geist... Wirklich wunderschön. Gerne gelesen. Gruß, Knox

25.07.2006, 17:03	#4
Mortis Dabei seit: 04/2006 Beiträge: 147 Meine Gedichte	Gefällt mir gut. Schöne Worte, verspielt und doch fassbar. Ich störte mich an zwei, drei Dingen: Libellen sind äußert hektische Flieger - der Vergleich mit gehobenen Armen brachte mich zum stolpern. Das Sonnenlicht mag nicht recht zum Abend passen - Licht ist hell. Sonnenschein würde es eher treffen, Sonnengold vielleicht. Der sinkende, schlafende Mond ist großartig ausformuliert. BTW: Um wen geht es? Das wird nciht so recht klar. Ein lyrisches Du in Form eines Menschen? Nacht? Abend?

25.07.2006, 17:05	#5
Mortis Dabei seit: 04/2006 Beiträge: 147 Meine Gedichte	Außerdem ist in Abendlicht und Sonnenlicht zweimal *licht drin. Abendrot und Sonnengold? Schwanengleich statt Libelle? Vogelgleich? Schwingengleich?

26.07.2006, 00:31	#7
avenzo Dabei seit: 07/2006 Beiträge: 22 Meine Gedichte	Nach reiflicher Überlegung habe ich mich schlußendlich für "Sommerlichte" und "Abendrot" entschieden. Danke Mortis für deine Hilfe. Angenehme Nachtruhe avenzo

26.07.2006, 07:52	#8
Mortis Dabei seit: 04/2006 Beiträge: 147 Meine Gedichte	Sehr gern doch. Hatte mich schon fast zu aufdringlich gefühlt... Es gefällt mir jetzt sehr gut. Liest sich schön. Keine Wortverrenkungen, die das Fallenlassen verhindern. Schön.