Ungeliebte Zeit bei Poetry.de

galapapa · 20.02.2012, 10:59

Wie lebensmüde, dichte Kerkerluft
klebt Unbeweglichkeit in meinen Räumen,
in der Gedanken trägen Geistesgruft
verirren sich die bunten Tulpenträume.

Ein Wolkengrau vernebelt den Verstand,
so wie an zähen Eisenkugelketten
liegt schweres Wetter auf dem toten Land,
der Pioniergeist schläft in warmen Betten.

Im Streben lebt die Marter Ungeduld,
die Zeit hat ihre gnadenlose Ruhe
und Zuversicht ist ohne jede Schuld,
sie schnürt dem Aufbruch schon die leichten Schuhe

Ilka-Maria · 20.02.2012, 11:24

Da reihen sich etliche sehr schön überlegte Ausdrücke aneinander, besonders gut gefällt mir

Zitat:

so wie an zähen Eisenkugelketten
liegt schweres Wetter auf dem toten Land,

LG
Ilka

galapapa · 20.02.2012, 12:36

Danke für Dein Lob, liebe Ilka-Maria!
Mit herzlichen Grüßen!

galapapa

Thing · 20.02.2012, 13:13

Halli Hallo, galapapa -

mir gefallen die beiden letzten Verse Deines schönen Gedichtes am besten.
Die Schuhe-Metapher:
Vom Feinsten.

Aber im dritten Vers ist Dir ein kleiner Grammatikfehler unterlaufen.

LG!
Thing

galapapa · 20.02.2012, 15:40

Hallo Thing,
danke für Dein Lob und Deinen Hinweis.
Du hast Recht, da habe ich einen Denkfehler gemacht, denn ich danchte zunächst an "in der trägen Geistesgruft der Gedanken" aber es heißt natürlich "die Gedanken verirren sidn in die träge Geistesgruft der Gedanken.
Somit heißt der Satz richtig: "...in der Gedanken träge Geistesgruft verirren sich die bunten Tulpenträume..."
Es ist schon eigenartig; intuitiv hatte ich es richtig und beim nochmal Durchlesen dann den Denkfehler gemacht und "berichtigt".
Gut aufggepasst! Nochmal danke und herzliche Grüße!
galapapa

20.02.2012, 10:59	#1
galapapa Dabei seit: 02/2012 Ort: Calw Alter: 74 Beiträge: 75 Meine Gedichte	Ungeliebte Zeit Wie lebensmüde, dichte Kerkerluft klebt Unbeweglichkeit in meinen Räumen, in der Gedanken trägen Geistesgruft verirren sich die bunten Tulpenträume. Ein Wolkengrau vernebelt den Verstand, so wie an zähen Eisenkugelketten liegt schweres Wetter auf dem toten Land, der Pioniergeist schläft in warmen Betten. Im Streben lebt die Marter Ungeduld, die Zeit hat ihre gnadenlose Ruhe und Zuversicht ist ohne jede Schuld, sie schnürt dem Aufbruch schon die leichten Schuhe

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20.02.2012, 12:36	#3
galapapa Dabei seit: 02/2012 Ort: Calw Alter: 74 Beiträge: 75 Meine Gedichte	Danke für Dein Lob, liebe Ilka-Maria! Mit herzlichen Grüßen! galapapa

20.02.2012, 13:13	#4
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, galapapa - mir gefallen die beiden letzten Verse Deines schönen Gedichtes am besten. Die Schuhe-Metapher: Vom Feinsten. Aber im dritten Vers ist Dir ein kleiner Grammatikfehler unterlaufen. LG! Thing

20.02.2012, 15:40	#5
galapapa Dabei seit: 02/2012 Ort: Calw Alter: 74 Beiträge: 75 Meine Gedichte	Hallo Thing, danke für Dein Lob und Deinen Hinweis. Du hast Recht, da habe ich einen Denkfehler gemacht, denn ich danchte zunächst an "in der trägen Geistesgruft der Gedanken" aber es heißt natürlich "die Gedanken verirren sidn in die träge Geistesgruft der Gedanken. Somit heißt der Satz richtig: "...in der Gedanken träge Geistesgruft verirren sich die bunten Tulpenträume..." Es ist schon eigenartig; intuitiv hatte ich es richtig und beim nochmal Durchlesen dann den Denkfehler gemacht und "berichtigt". Gut aufggepasst! Nochmal danke und herzliche Grüße! galapapa