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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 13.06.2011, 17:35   #1
weiblich verwi3
 
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Standard reißendes wasser unter mir

reißendes wasser unter mir
die wellen schreien was willst du hier
die dukelheit bricht auf mich ein
ich stürze hinunter so soll es sein

ich komme auf ich spüre nichts mehr
schwerelos reißen die wellen mich hin und her
mein herz versagt meine seele wird frei
ich hör auf zu atmen nun ist es vorbei

meine entscheidung, mein weg war es zu gehn
jetzt wird meine sicht frei und ich kann verstehn
dass nichts es wert ist das leben zu beenden
denn alles kann sich einmal wenden
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Alt 13.06.2011, 17:41   #2
Thing
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Halli Hallo -

besser spät als nie (die Einsicht).
Die Tippfehler würde ich noch verbessern.

Ansonsten:
Suizidale Gedichte kann ich bei einer 15-Jährigen nicht nachvollziehen.
Aber ich will auch nicht im Vorhinein das LyrI mit der Dichterin gleichstellen.

Thing
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Alt 13.06.2011, 19:45   #3
weiblich Ex-MayraAlaria
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@verwi 3
Ich finde dein Gedicht sehr gelungen, vor allem wenn man bedenkt dass du erst 15 bist.
Gute Auflösung am Ende, gefällt mir!
Mach weiter so!


@ thing
Ich versteh nicht wie man Suizidale Gedanken nicht auch bei einer 15-jährigen verstehen kann! Ich finde nicht dass Depressionen und Suizidgedanken unbedingt etwas mit dem Alter zu tun haben.
Was denkst du denn warum es so viele Kinder- und Jugendpsychiatrien gibt, oder Selbstmorde von Ebendiesen?
Manche Jugendliche haben weit mehr Schlimmes erlebt als mancher Erwachsene und Kinderseelen vertragen auch nicht alles!!

Schöne Grüße
MayraAlaria
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Alt 13.06.2011, 20:06   #4
Thing
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Warum es so viele suizidale Gedanken bei Jugendlichen gibt?
Weil sie - im Gegensatz zu Deiner Äußerung - noch nicht wirklich Schlimmes mitgemacht haben.
Keine Hungerwinter. Keine Brotlosigkeit. Keine wirkliche Armut. Keine existentielle Not.

Da genügt es doch, wenn er oder sie mit einer/einem anderen schäkert - schon scheint das Leben todgeweiht zu sein.

Wir Alten haben auch so manchen Kummer durchleiden müssen. Da wurde nicht so ein Gedöns drum gemacht.

Das Schlimmere möcht ich mal wissen!


Erbost:

Thing


Im Übrigen wäre es an der Dichterin gewesen, mich zurechtzuweisen.
Pardon an ihre Adresse.
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Alt 13.06.2011, 20:59   #5
männlich Ex-Jack
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Ohwei, Thing,
ich weiß jetzt nicht, was mich mehr erschrickt:
Unkenntnis oder Fantasielosigkeit...
Wenn es unbedingt sein muss, schildere ich dir Fälle,
aber nicht an diesem Ort, dann über PN.

Jack (sehr, sehr traurig)
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Alt 13.06.2011, 21:18   #6
Thing
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Ja, solche Befindlichkeiten gehören in die PN.
Dort kann ich auch von Erfahrungen am - nicht nur - eigenen Leib berichten.
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Alt 13.06.2011, 21:20   #7
weiblich Ex-MayraAlaria
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Ich finde es nicht fair, dass du "eure" Probleme oder Erlebnisse über die eines Kindes/Jugendlichen stellst!
Das was du da schilderst kann auch in einem normalen Leben passieren.
Es gibt weiß Gott genug Armut in dieser Welt!!
Hast du überhaupt eine Ahnung was die jungen Menschen dieser Zeit teilweise mitmachen müssen??
Ich glaub einfach, dass du dich zu wenig damit auseinandersetzt um das wirklich beurteilen zu können!
Ich bilde mir nicht ein im Gegenzug beurteilen zu können, was deine Generation so durchmacht, aber ich kann mit Recht behaupten zu wissen, dass echte Suizide von Jugendlichen/Kindern keine armseeligen Probleme zum Grund hatten!

@Jack
Schön, dass du das auch so siehst ...

LG
MayraAlaria
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Alt 13.06.2011, 21:23   #8
Thing
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Kenne ich alles von Kindern und Enkeln.
Wirf mir kein Nichtwissen -kennen vor.

Im Übrigen traue ich verwi3 absolut zu, sich selbst gegen meine "Anwürfe" zur Wehr zu setzen.

Ansonsten:
s.o.
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Alt 13.06.2011, 21:27   #9
weiblich Ex-MayraAlaria
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Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Kenne ich alles von Kindern und Enkeln.
Wirf mir kein Nichtwissen -kennen vor.
Vielleicht ist ja genau das das Problem ...
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Alt 13.06.2011, 21:44   #10
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Hast du überhaupt eine Ahnung was die jungen Menschen dieser Zeit teilweise mitmachen müssen??
Darauf habe ich eine Antwort:

Sie müssen sich beim Amt einfinden und Formulare ausfüllen, damit sie ihre Wohnungsmiete und ihren Lebensunterhalt überwiesen bekommen. Die Waschmaschine gibt es gratis dazu und ein paar andere Nebenleistungen ebenfalls. Dann haben sie Zeit für Freizeit, Selbstentfaltung und Körperertüchtigung. Die Sportbranche boomt.

Angeblich fallen in den Schulen zuviele Stunden aus. Wenn ich aber morgens zur S-Bahn gehe, stehen täglich mehrere Gruppen Schulkinder mit ihren Lehrern auf dem Bahnsteig, um Ausflüge zu machen. Aber nicht in den Stadtwald, um Bäume und Gräser zu bestimmen, sondern zum Flughafen, um den Flugzeugen nachzuwinken, oder zum kulturell höchst anspruchsvollen Weihnachtsmarkt.

Und dann diese Unsitte, jedem Kind ein eigenes Fernsehgerät und ein eigenes Handy zur Verfügung zu stellen. Das unterbindet ja jede Familienkommunikation: Kein Streit mehr, was angesehen wird oder wer wie wie oft und wie lang das Telefon benutzen darf. Nicht auszuhalten, diese Ignoranz!

Es ist wirklich eine Schande, was den Kindern und Jugendlichen heutzutage zugemutet wird.

Das ist gewiss nicht die Schuld der Kinder und Jugendlichen, aber auch kein Grund für Selbstmordgedanken.

Zum Gedicht: Eine Aneinanderreihung von Klischees. Wo ist der Konflikt?
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 21:48   #11
Thing
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Und ich warte noch auf die Erklärung des Schlimmeren.
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Alt 13.06.2011, 21:54   #12
männlich Ex-Schamanski
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Thing, Du überraschst mich hier etwas.

Zum einen machen Depression und Suizidalität vor keiner Altersklasse halt. Zum zweiten haben tatsächlich manche Kinder und Teenager extrem traumatische Erfahrungen machen müssen, als Andeutungen sollen uns Drogen, häusliche Gewalt oder sexueller Mißbrauch genügen.

Nicht jeder Suizidgedanke bei Teens ist darauf zurückzuführen, daß der/die Angebetete mit jemand anderem davonzieht oder weil die Eltern das neueste Smartphone verweigern.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 21:58   #13
männlich Ex-Jack
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Ich wollte nicht verwi3s Kampf austragen.
Du schriebst:

Zitat:
Warum es so viele suizidale Gedanken bei Jugendlichen gibt?
Weil sie - im Gegensatz zu Deiner Äußerung - noch nicht wirklich Schlimmes mitgemacht haben.
Keine Hungerwinter. Keine Brotlosigkeit. Keine wirkliche Armut. Keine existentielle Not.
Und ich weiß, dass das so nicht stimmt!
Es gibt durchaus Jugendliche, die extrem Schlimmes durchgemacht haben, dessen traumatische Erlebnisse, allgemein anerkannt, durchaus mit Kriegserlebnissen vergleichbar sind.
Ich selbst gehöre dazu und habe genügend andere kennengelernt, die Dinge erlebt haben...
...und auch solche, die aufgrund solcher Erlebnisse den Freitod wählten und nur durch Zufall gerettet wurden.
Die meisten allerdings nehmen den Tod auf Raten:
Essen
Nichtessen
Drogen
sich ausnutzen lassen
was auch immer...
Ich komme vom Thema ab.
Davon ab: Leid einordnen zu wollen, ist immer kritisch, es ist subjektiv.
Und was dem einen egal ist, bedeutet für den anderen die Welt.

Liebe Grüße
Jack (traurig)
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Alt 13.06.2011, 22:03   #14
gummibaum
 
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Hallo, verwi3,

dein Gedicht gefällt mir, weil es beiden Seiten zeigt: Die Befreiung und in der Freiheit die nun mögliche Einsicht, dass der Schritt doch falsch war.

LG gummibaum
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Alt 13.06.2011, 22:12   #15
weiblich Ex-MayraAlaria
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Zitat:
Davon ab: Leid einordnen zu wollen, ist immer kritisch, es ist subjektiv.
Und was dem einen egal ist, bedeutet für den anderen die Welt.
Damit hast du es wohl auf den Punkt getroffen!

@ Ilka-Marie

Ich denke du weißt, dass wir hier nicht von dieser Seite der Welt reden!
Dies mag die eine Seite der Münze sein und da gebe ich dir vielleicht auch recht ... aber siehst du auch einmal genauer hin?

Der Druck in der Schule ist nicht wie beschrieben einfach dahingesagt! In der Oberstufe auf einem Gymnasium wird man von einer Klausur in die nächste geworfen, von einer Prüfung zu nächsten... Ständig der Druck gute Leistungen zu bringen! Jeder erwartet alles von dir ... du selbst!
Dazu kommt der allgemeine Selbstfindungsweg in der Pubertät der von Schönheitsidealen geführt wird, die jenseits von Gut und Böse liegen in unserer Zeit!
Der Konflikt mit sich selbst, sich anpassen zu müssen, perfekt sein zu wollen!
Das sind die typischen Jugendprobleme ... und wenn dazu auch noch andere Dinge kommen ... ich will mal ein paar aufzählen:

- Eltern, die ihre Kinder aufs Übelste misshandeln (tut mir leid für meine Ausdrücksweise, mir fiel keine elegantere möglichkeit ein das treffend zu beschreiben)

- Vergewaltigung

- Krankheit der Mutter/ des Vaters

- Mobbing

- Gewalt in der Schule

- etc.

Daraus folgen Dinge wie Selbstverletztendes Verhalten, Selbsthass, Depressionen ... Angstzustände...

Menschen die sich bis auf die Muskeln die Arme aufschneiden, damit sie überhaupt weiter leben können??

Kann das denn nur von einen Konflikt mit den Eltern um das neue iPhone 4 kommen??
Ich denke wohl kaum!!
Ich finde deine Zynische art hier sehr sehr unangebracht!

@thing

Ich denke deine Frage dürfte hiermit auch beantwortet sein ...
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Alt 13.06.2011, 22:13   #16
weiblich Ex-MayraAlaria
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Danke gummibaum für deinen neutralen Einwurf
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Alt 13.06.2011, 22:16   #17
männlich Ex-Jack
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Ich hoffe das Versenden an zwei Empfänger (Thing und Ilka) hat funktioniert, ansonsten sagt noch mal Bescheid oder tauscht selber aus.
Wenn ihr noch mehr solcher lapidaren Geschichten haben müsst, habe ich auch mehr!

Jack
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Alt 13.06.2011, 22:24   #18
Thing
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nochmal außerhalb pn:

Als Kind bekam ich einmal jährlich Neues: Schuhe
Zum Schulanfang: Einen Ranzen
Taschengeld war ein Fremdwort. Schulbrote der Mitschüler blieben heißbegehrte Bissen.

Als viertes Kind trug ich Kleider der älteren Geschwister auf.

Darob wurde ich oft genug verspottet.
Als Romantiker blieb mir dieserhalben Liebeskummer nicht erspart.

Schlimmere Schicksalsschläge (Tode meiner Lieben) hätten zum Suizid führen können.
Angeborener und erworbener Stoizismus bewahrten davor.

Den ersten Fernseher (s/w) habe ich uns anläßlich meiner Heirat angeschafft.
Mein laptop leistete ich mir nach Eintritt ins Rentenalter.


Nun frage ich mich immer noch:
Was ist das Schlimmere?
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Alt 13.06.2011, 22:27   #19
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Der Druck in der Schule ist nicht wie beschrieben einfach dahingesagt! In der Oberstufe auf einem Gymnasium wird man von einer Klausur in die nächste geworfen, von einer Prüfung zu nächsten... Ständig der Druck gute Leistungen zu bringen! Jeder erwartet alles von dir ... du selbst!
Dazu kommt der allgemeine Selbstfindungsweg in der Pubertät der von Schönheitsidealen geführt wird, die jenseits von Gut und Böse liegen in unserer Zeit!
Der Konflikt mit sich selbst, sich anpassen zu müssen, perfekt sein zu wollen!
Das sind die typischen Jugendprobleme ... und wenn dazu auch noch andere Dinge kommen
Kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich war zwar nicht auf dem Gymnasium (das Kapitel habe ich später nachgeholt), habe aber dafür einige "Reformen" mitgemacht, u.a. die Umstellung der Einschulung bzw. Schulentlassung von Ostern auf den Sommer. Das brachte mir und meinen Schulkameraden ausgerechnet in den Abschlußklassen zwei Kurzschuljahre mit entsprechend hineingepreßtem Lernstoff ein. Wir waren ca. 25 Schüler, gottseidank nur, denn in der 8. Klasse waren wir noch über 40.

Unsere Elternhäuser sahen zum Teil so aus: Eltern auf Arbeit, also nach der Schule Haushalt versorgen und Abendessen vorbereiten, irgendwann zwischendrin mal ein bißchen Zeit, die Hausaufgaben zu machen. Hilfe? Keine. Nachhilfe? Zu teuer und gab es auch noch nicht in organisierter Form.

Einige meiner Schulkameraden kannten Suff und Gewalt im Elternhaus. Trotzdem hatte niemand einen Gedanken an Selbstmord verschwendet, wir gingen alle unseren Weg. Auf Ideen wie Selbstmord wurden wir einfach nicht draufgehoben, weil es nicht "modern" war, das Seelenleben des Menschen tagtäglich auseinanderzunehmen und jedem das Gefühl zu geben, etwas stimme mit ihm nicht.

Im übrigen sehe ich im Selbstmord eine Aggression. Dahinter steckt immer ein Rachefeldzug: "Dann werden die schon sehen, was sie mir angetan haben und müssen ihr Leben lang darunter leiden." Wenn das kein Zynismus ist, weiß ich nicht, wie man ihn sonst beschreiben kann.
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Alt 13.06.2011, 22:28   #20
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Du hast meine PN bekommen und schreibst ernsthaft das hier?
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Alt 13.06.2011, 22:30   #21
weiblich Ilka-Maria
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Ich habe Deine PN noch nicht gelesen.
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Alt 13.06.2011, 22:30   #22
männlich Ex-Jack
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Ok, auf so ein Thema, nach dem was ich eich schrieb so zu reagiern, da habe ich keine
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Alt 13.06.2011, 22:31   #23
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Herrje, daß es den Kids heute materiell besser geht als Deiner Generation, streitet ja keiner ab. Krieg haben wir auch nicht mehr, aber bestimmte eklige Dinge, die einen in den Selbstmord treiben können, gibt es nach wie vor.

Ich will hier nicht über verwis Einzelfall herumspekulieren, am Ende ist alles nur Phantasie, will ich hoffen.

---

Nun aber einmal etwas zum Gedicht:

Zitat:
ich hör auf zu atmen nun ist es vorbei

meine entscheidung, mein weg war es zu gehn
jetzt wird meine sicht frei und ich kann verstehn
dass nichts es wert ist das leben zu beenden
denn alles kann sich einmal wenden
Da bist du doch schon tot, oder? Das Atmen hört auf, nun ist es vorbei? Wenn jetzt erst die Sicht frei wird und die Erkenntnis aufkommt, daß nichts den Suizid wert ist, dann ist das doch ein wenig zu spät?
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Alt 13.06.2011, 22:39   #24
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Ich habe bereits gesagt, dass ich mir nicht einbilde beurteilen zu könne wie eure Erlebnisse sich gestaltet haben!
Ihr seid älter, ihr habt mehr Lebenserfahrung ... das leugne ich nicht! Aber ich habe einfach das Gefühl euer Verständnis was es heißt jung zu sein und die neuen Probleme dieser Welt ist weniger aktuell als es sein könnte!
Ihr versteift euch darauf an alten Grundsätzten festzuhalten!
Und ich leugne auch nicht, dass es sich bei den Jungen unter uns nicht auch ebenso andersrum verhalten könnte!

Übrigens gab es zu eurer Jugendzeit auch Suizide!
Und was das mit der Aggression angeht! Ich denke nicht, dass das viel damit zu tun anderen Menschen Rache zu zeigen! Sondern mehr mit tiefster Verzweiflung!
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Alt 13.06.2011, 22:52   #25
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Aber ich habe einfach das Gefühl euer Verständnis was es heißt jung zu sein und die neuen Probleme dieser Welt ist weniger aktuell als es sein könnte!
Das ist etwas Wahres dran. Bulimie und Selbstbeschnippelung kannten wir unter uns Jugendlichen nicht, auch Drogen nicht, und ich bin sicher, daß es das auch nicht gab. Ich war mit den meisten meiner Schulkameraden zehn Jahre lang zusammen, da wäre dergleichen nicht verborgen geblieben. Auch in meiner Lehrzeit waren meine Mitlehrlinge völlig unauffällige Menschen. Einige fingen das Rauchen an, aber nur einige, Alkoholexzesse gab es gar nicht.

Das alles ist heutzutage aktuell. Da frage ich mich, was das Motiv ist, daß die Jugendlichen sich derart fertig machen. Saufen und Drogen konsumieren doch nicht nur diejenigen, die mißhandelt werden oder Streßprobleme haben.
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Alt 13.06.2011, 23:09   #26
Thing
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Auch ich - wie alle über 15-Jährige - war einmal 15 Jahre alt.
Der Lebensabschnitt wird doch nicht vergessen!
Das waren prägende Jahre.

Wo liegt das Problem?

W a s ist denn heutzutage das Schlimmere?

Diese Frage blieb immer noch unbeantwortet.
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Alt 13.06.2011, 23:12   #27
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Vielleicht kann diese Frage prinzipiell nur im individuellen Vergleich beantwortet werden?

Es gibt sicher 15-jährige im Land, die schlimmer dran sind, als Du es mit 15 warst.
Die meisten sind aller Wahrscheinlichkeit nach bedeutend besser dran.
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Alt 13.06.2011, 23:14   #28
weiblich Ex-MayraAlaria
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Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht! Auf jeden Fall hat sich das Leidempfinden verändert!
Ich hoffe wir sind jetzt nicht in einem Generationenkonflikt gefangen
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Alt 13.06.2011, 23:19   #29
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
meine entscheidung, mein weg war es zu gehn
jetzt wird meine sicht frei und ich kann verstehn
dass nichts es wert ist das leben zu beenden
denn alles kann sich einmal wenden
Das "Schlimmere" oder "Schlimmste" werden wir nicht erfahren. Im Nachhinein habe ich den Eindruck, wir haben an der Sache vorbeidiskutiert. Natürlich gibt es schlimme Dinge, die einen Menschen, auch einen jungen Menschen, in den Selbstmord treiben können. In dem Gedicht, das von einer jungen Autorin stammt und diese Diskussion ausgelöst hat, gibt es aber keine Andeutung eines Motivs für den Selbtmord(versuch). Im Gegenteil: Am Ende kommt die Einsicht, wohl doch zu früh aufgegeben zu haben.

Daraus kann man den Schluß ziehen, daß das Motiv wohl doch nicht so gravierend schlimm gewesen sein muß.

Fazit: In dem Gedicht bleibt alles an der Oberfläche (einschließlich des LI, welch glückliche Wendung), es läßt den Leser im Ungewissen über die Hintergründe (Drangsal, Mißhandlung, Depressionen, Drogen, Krebs, unglückliche Liebe - was auch immer) und wirkt somit nicht überzeugend. Es kann das Schlimmste sein - aber auch einfach nur die Selbstinszenierung einer überspannten Göre. Mit etwas mehr Genauigkeit und Eindringlichkeit wäre die Diskussion über dieses Gedicht vielleicht ganz anders verlaufen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 23:23   #30
Thing
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Konflikt?

Bis eine Antwort der Dichterin eintrifft, enthalte ich mich jeden weiteren Kommentares.

Thing
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Alt 13.06.2011, 23:32   #31
männlich Ex-Schamanski
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Fazit: In dem Gedicht bleibt alles an der Oberfläche (einschließlich des LI, welch glückliche Wendung), es läßt den Leser im Ungewissen über die Hintergründe (Drangsal, Mißhandlung, Depressionen, Drogen, Krebs, unglückliche Liebe - was auch immer) und wirkt somit nicht überzeugend. Es kann das Schlimmste sein - aber auch einfach nur die Selbstinszenierung einer überspannten Göre. Mit etwas mehr Genauigkeit und Eindringlichkeit wäre die Diskussion über dieses Gedicht vielleicht ganz anders verlaufen.
Sehr gut.

Eine Möglichkeit sehe ich noch: in diesem Gedicht verarbeitet ein junger Mensch eine Erkenntnis, einen Lernprozeß, eine gewonnene Einsicht, nämlich daß man nicht immer gleich bis zum Extremsten denken oder gar gehen muß. Wenn so eine Erfahrung dahintersteckt, dann war das Gedicht es durchaus wert, geschrieben zu werden.

---

Ich habe mir sagen lassen, daß im Krieg kein Mensch an Selbstmord denkt, sondern nur ans Überleben.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2011, 23:40   #32
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Ich habe mir sagen lassen, daß im Krieg kein Mensch an Selbstmord denkt, sondern nur ans Überleben.
Kommt auf den Einsatz an. Mein Großvater und ein junger Verwandter waren bei der Feldpolizei in Frankreich, ihre Aufgabe bestand im Abliefern von Résistance-Kämpfern an ein Gefängnis. Der junge Verwandte erschoß sich, weil er die Schreie der Gefolterten nicht mehr ertragen konnte. Mein Großvater hielt durch, weil zu Hause Frau und Kinder auf ihn warteten.

Alles nicht so einfach.
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Alt 14.06.2011, 00:07   #33
weiblich Ex-Encki
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Hallo verwi3,
Hallo an Alle,

ich hoffe, es ist OK, wenn ich erst einmal auf die Diskussion eingehe:

Gut, dass Du dieses Gedicht hier hineingestellt hast. So haben wir etwas zu diskutieren. Also so verkehrt kann das Thema nicht sein, wenn es Redebedarf gibt.

Erst mal zu meinem Werdegang: Ich habe einige Jahre im Bereich der Sozialen Arbeit gearbeitet. Angefangen beim Kindergarten und Hort über Kinderschutzbund und Mädchenzentrum. Und ich hab so viel Leid in dieser Gesellschaft entdeckt, dass mir schlecht vor Traurigkeit und Verzweiflung geworden ist. Für mich war es nicht mehr zu ertragen, sodass ich nicht mehr in meinem Beruf arbeite, obwohl es auch viele schöne Momente gab, meist sogar mit den Menschen, die am meisten gelitten haben.

Ich möchte Jacks Ausdruck, dass Leid subjektiv ist, unterstreichen. Das beinhaltet allerdings jedes Leid, auch das von Thing.

Meine Vorredner haben ja schon viele Situationen geschildert, bei denen heute Kinder leiden können.
Das Leid lässt sich nicht am Alter messen. Es gibt Erwachsene, die auf Grund ihrer Kindheitserfahrungen nie ein normales Leben leben können. Ihr Schmerz lähmt sie so sehr (Ich muss auf meine Wortwahl achten, da dieses Forum ab 13 Jahren ist und dieses Gedicht ein 15 jähriges Mädchen geschrieben hat.), dass sie zum Beispiel ihr Leben lang Schwierigkeiten haben, zu duschen, etc. und Schlimmeres.
Je früher ein Trauma (sexuelle Gewalt, Misshandlungen, Nahtoderfahrung, Kriegserlebnisse, etc.) behandelt wird, desto besser kann es behoben werden. Daher sind z.B. Kinderpsychiatrien und Therapeuten, die auf Kinder spezialisiert sind, so wichtig. Sie können dem Kind beibringen, seine Ängste zu reflektieren und zu bearbeiten. Dazu gehört viel Geduld und Zeit und Eltern, die offen sind für das Problem und auch ihr Verhalten überprüfen.
Suizidgedanken sind ein Zeichen dafür, dass die betreffende Person aus einer Situation heraus will und keinen anderen Ausweg sieht, sich zu töten. In der Therapie kann das Kind/der Erwachsene lernen, wie es anders aus Situationen heraus kommt.
Was für einige Menschen selbstverständlich ist, ist für andere total abwegig, da sie es nie gelernt haben. Wir leben alle in so unterschiedlichen Lebenswelt auch wenn es kulturelle, etc. Gemeinsamkeiten gibt.
Ich bitte Euch daher etwas vorsichtiger mit der Beurteilung anderen Lebens zu sein.
Ja, es stimmt, dass Selbsttötungsgedanken und der Versuch sich zu töten, auch etwas mit Aggressionen zu tun hat, vor allem aber mit Auto-Aggressionen. Es geht dabei auch um Rache. Aber die Gewalt richten diese Kinder/Erwachsenen gegen sich selbst, im Gegensatz zu Attentätern.
Suizid ist ein Hilfeschrei, weil alle anderen Schreie (, die vielleicht auch nur sehr leise waren) nicht gehört wurden. Hier braucht ein Mensch die Hilfe anderer Menschen.
Und wenn dann Erwachsene sich hier im Forum über dieses Leid auch noch lustig machen, dann hört bei mir der Spaß auf!
Existentiell ist nicht nur Armut und Krieg! Auch wenn es nicht wirklich stimmt, dass es in Deutschland keine Armut mehr gibt... Aber gehen wir mal davon aus: "Existentiell" bedeutet: auf das unmittelbare und wesenhafte Dasein bezogen. So, was ist für mich als Mensch existentieller als mein Körper. Werden meine körperlichen Grenzen nicht gewahrt, wird meine Selbstbestimmung in Frage gestellt und ich kann mich in meiner Existenz bedroht fühlen. Das kann mitunter für den Einzelnen schlimmer sein, als zu hungern. Aber ich betone noch einmal : Man kann das Leid des Einen nicht gegen das Leid des Anderen ausspielen.
Ich plädiere hier für etwas mehr Mitgefühl und Offenheit, die verschiedenen Biografien der einzelnen Menschen zu würdigen. Und hoffe, dass das angekommen ist.

Encki
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