Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 03.02.2020, 03:05   #1
männlich Ex-paganini
abgemeldet
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 13

Standard Herznesseln

Während mich die Blicke fesseln,
spür ich Ängste auf der Haut,
die im Herzen mich vernesseln,
wenn das Hoffnungslose taut.

Wahrlich, glaube ich zu wissen,
dass die Liebe, die mir gilt,
mit dem Abschiedschreibenmüssen,
mir den Raum mit Freiheit füllt.

Das ist viele Jahre her.
Heut gibts keine Briefe mehr.
Jetzt ist mein Herz schwach und schwer,
und die Whatsapp gähnend leer.

Einst sah ich uns innig küssen,
in den Zeilen, die ich schrieb,
dies hab ich verschweigen müssen,
weil mir nur mein Bangen blieb.
Ex-paganini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 03:19   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

sERVUS P und guten morgen -


Zitat:
Während mich die Blicke fesseln,>>>>>>wessen blicke?
spür ich Ängste auf der Haut,
die im Herzen mich vernesseln>>>wofür steht das
wenn das Hoffnungslose taut.>>>was kommt nach dem Tauen war das HL ein gefrorener zustand? weil dann wird es besser.
Zitat:
Jetzt ist mein Herz schwach und schwer,
holpert für mich

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 10:21   #3
männlich Ex-paganini
abgemeldet
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 13

Hallo Ralf,

vernesseln stammt aus der Aquaristik / Korallen und bedeutet im Allgemeinen Feinde oder jemand auf Distanz zu halten.
Da Blicke keinen Bezug haben, bleiben sie unbestimmt im Plural.
Hoffnungslosigkeit geht mit Gefühlskälte einher und Hoffnung mit Wärme und Euphorie.
Schade, dass es für dich holpert, die Zeile ist zweifelsfrei ein Trochäus.

Vielen Dank für Deine Zeit.
Ex-paganini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 14:01   #4
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

gel
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 14:17   #5
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Hallo paganini!

Mir gefällt das Gedicht an sich, bloß: die Zeitformen bringen mich irgendwie durcheinander.

Anfangs ist es in der -jetzt- Form, dann taucht auf "das ist viele Jahre her" in der dritten Strophe auf. Warum war das dann von vorher nicht in " Vergangenheit " geschrieben?

Dann wechselt das Gedicht wieder auf die Vergangenheitsform.

Aus welcher Sicht ist es denn nun? Die ganze Einordnung fällt mir als Leser schwer.

Upsa .....

wie ... ja, es kann auch von jetzt auf Rückwärts gelesen werden, die Zeitrichtung also umgedreht.

Dann würde ich unten anfangen und mich nach oben arbeiten, dann ergibt das gesamte Gedicht irgendwie ein bisschen mehr Sinn ... oder nicht?

Ich weiß auch nicht :-( Aber geschrieben an sich ist es schön

Lg
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 14:18   #6
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

servus - danke. trochäus -keine ahnung - hab es nachgelesen und fand da ziemlich runde Ten als beispiele - daher: wieviele heber hat dein T?

selbst wenn du das plural verwendest hat es für mich keinen hinweis auf den blicker. (ihr blick/ihre Blicke... waren auf mich...)

vernesseln, sollte den GEGNER DOCH FERNHALTEN...oder wenn das objekt vernesseltzist, den GEGNER ABWEHREN...somit sind es also die ängste auf der haut die dich im herzen - also dem inneren des herzens vernesseln

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 14:36   #7
männlich Ex-paganini
abgemeldet
 
Dabei seit: 02/2020
Beiträge: 13

Hallo Miau,

es ist wie folgt: die ersten drei Strophen sind ein aktiver Prozess des Reflektierens, als junger Mensch, sich im Wandel der Zeit begreifend. Es soll die permanent vergehende Gegenwart bedeuten. Aus dem Grund auch "abschiedschreibenmüsse, Briefe, Whatsapp"


Hallo Ralf,

es sind die Ängste des Lyrischen-Ichs, die das Vernesseln erzeugen. Du hast das also vollkommen richtig verstanden. Das Herz steht symbolisch für die Liebe, man sagt doch auch "ich liebe dich von Herzen". Das LI empfindet Liebe und dann Ängste. Und da es sich um Bezugslose Blicke handelt, handelt es sich um eine unbestimmte Anzahl von Blicke, die das LI wahrnahm. Also die ein oder andere Frau.


Es war nicht einfach für mich, dass in die Form eines Gedichtes zu bringen.

Geändert von Ex-paganini (03.02.2020 um 17:06 Uhr)
Ex-paganini ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 15:23   #8
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

danke -

du gehörst bereits nach 2 texten zu jenen menschen hier, die nicht nur erste klasse poesie verfassen, sondern auch bereit sind diese - bei fragen - zu erklären. das begeistert mich sehr. denn einige hier schreiben in rätselhaft - oft verschwurbelten metaphern, auf der der suche nach novität und sind dann nicht in der lage die inhalte zu erklären. und meinen: trottel vergiss es wenn dus nicht verstehst. und lassen einen eher einfachen alten kleckser und unwissenden menschen wie mich, im dilemma zurück und wundern sich dann wenn ich die texte als verschwurbelten schwachsinn abstrafe.

wobei dein text nicht verwirrend ist sondern nur einen gewissen grad an gründlicherem lesen erfordert. ich verstehe deine aussage am ende perfekt, denn auch ich gehöre - obschon ich 73 bin - zur whatsapp-signal-viber-community. allein schon deshalb, weil ich freundinen habe, die um 40 und mehr jahre jünger sind als ich. falls du frägst warum? die können meinen rolli mal mit mehr kraft über die klippen schieben. für den letzten freiflug.

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.02.2020, 16:03   #9
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Zitat:
Zitat von paganini Beitrag anzeigen
Hallo Miau,

es ist wie folgt gemeint, dass die ersten drei Strophen einen aktiven Prozess des Reflektierens meinen und die Vergangenheit im Jetzt erleben. Als junger Mensch, sich im Wandel der Zeit begreifend. Es soll die permanent vergehende Gegenwart bedeuten. Aus dem Grund auch "abschiedschreibenmüsse, Briefe, Whatsapp"
Jemand, der Beziehungsängste pflegte und so nie einen Partner fand.
In der letzten Strophe folgt die Retrospektive. Dem LI wurde bewusst, dass es doch immer gern wollte, aber immer abstieß.
Hallo Paganini,

danke für deine Erklärung damit ist es in der Tat verständlich.

Liebe Grüße!
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Herznesseln

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.