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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 11.07.2008, 21:19   #1
Johannes Matzke
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 76

Standard Blickwinkelmessung

Vertrautes ist mir fremd
geworden
schleichend und doch plötzlich.

Ich sehe andere in den Fugen
leben
aus denen ich geraten bin.

Angst und Zuversicht
begleiten
jeden meiner Schritte.
Johannes Matzke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.07.2008, 21:56   #2
norbert
gesperrt
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 276

hallo johannes,
merkwürdig, dass niemand bisher dies hervorragenden text kommentiert hat...
schon die kontamination in der überschrift gefällt mir sehr gut - sich drastisch ändernde zeiten verlangen, will man nicht die orientierung verlieren, ein neu- bzw. nachjustieren des blickwinkels.
die bilder in deinen strophen gefallen mir alle, weil sie sehr präzise sind.
liebe grüße
norbert
norbert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2008, 13:54   #3
vulcanus_rubin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 56

hallo johannes,

mich kann dein text leider nicht überzeugen. die von dir gezeichneten bilder sind mir viel zu offensichtlich, zu plakativ, zu langweilig. aber im detail:

Zitat:
Blickwinkelmessung
der titel ist interessant, wenn auch in der gestaltung vielleicht etwas ungünstig. das wort ist schlichtweg zu lang, erschlägt den leser, bevor er sich richtig an den text heranwagen kann.

Zitat:
Vertrautes ist mir fremd
geworden
schleichend und doch plötzlich.
ich frage mich, warum du die kommata nicht setzt, der punkt am satzende wird doch auch gesetzt und mehr lesemöglichkeiten bieten sich hier durch den verzicht nicht.
"vertrautes ist mir fremd geworden" ist mehr als lahm, die aussage viel zu allgemein, das habe ich andernorts schon wesentlich besser gestaltet gesehen. auch das darauf folgende paradoxon schleichend/plötzlich ist zu klar, zu deutlich und lässt dem leser kaum raum, in den text einzutauchen.

Zitat:
Ich sehe andere in den Fugen
leben
aus denen ich geraten bin.
hier das meiner meinung nach einzig starke bild des textes. schade, dass es so schlecht präsentiert wird. für eine weiter/wiederverarbeitung würde ich dieses unbedingt behalten, da ließe sich sicher noch einiges mehr rausholen.

Zitat:
Angst und Zuversicht
begleiten
jeden meiner Schritte.
angst und zuversicht. warum wieder so offensichtliche, lahme begriffe, die doch irgendwie leer sind? diese offensichtlichen gegenüberstellungen machen den text furchtbar langweilig und klar, auch nach mehrmaligem lesen bleibt nichts haften, an das zu erinnern sich lohnen würde.

wie gesagt: schade um das starke bild in der mitte des textes. insgesamt ist der text für mich aber kaum mehr als eben diese 3 sätze, die durch willkürliche zeilenumbrüche in gedichtform gebracht wurden. das behindert den lesefluss mehr, als dass es den text interessanter machen könnte. ich hoffe auf eine neuerliche bearbeitung, die mehr gute bilder zeichnet und dem leser nicht so offensichtlich alles ins gesicht klatscht.

grüße,

rubin
vulcanus_rubin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2008, 18:51   #4
Mondenkind
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 146

ich mags. (der titel ist sehr treffend)

es ist auf seine eigene art simpel, verspielt und tiefschöpfend gleichermaßen.

gerne gelesen.
ende minimalantwort.

liebe grüße,
anie
Mondenkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.07.2008, 21:10   #5
Johannes Matzke
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 76

Ich danke euch für die Kommentare!

@norbert: Treffer! Genau darum ging es mir: (Neu-)Orientierung durch Infragestellen und ggf. Änderung des Blickwinkels. Ich fühle mich verstanden!

@vulcanus_rubin: Ob Formulierungen "lahm, langweilig und offensichtlich" sind, bleibt freilich immer dem Leser überlassen bzw. was er für sich damit verbindet. Wie unterschiedlich dies aufgenommen werden kann, zeigen die Kommentare von norbert und Mondenkind. Ich finde, Gedichte müssen nicht IMMER Verklausulierungen beinhalten, sondern können vielmehr auch mit einer einfachen - von mir aus auch plakativen - Sprache Bilder erzeugen. "Willkürlich" sind meine Zeilenumbrüche ganz bestimmt nicht gewählt und was Deinen Wunsch nach Kommata betrifft: Da sage ich ganz simpel: Nein! Bin froh, nein fast schon ein wenig erleichtert, dass Dir zumindest der Mittelteil zusagt.

@Mondenkind: Freut mich sehr!
Johannes Matzke ist offline   Mit Zitat antworten
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