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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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11.03.2015, 11:13 | #1 |
Gast
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Banalitäten
Banalitäten ©Hans Hartmut Karg 2015 Man sendet heute Zootiere und viel Prozesse Und, ja, vermehrt damit den Medienstress, Denn nichts belastet mehr in jüngster Zeit, Als Pseudoweisheit, Pseudowissen, Pseudostreit. Man glaubt gar nicht, was heute medial verkauft, Mit dem der Hinz sich darum üppig rauft. Die Banalblindverkostung hat jetzt Konjunktur Und gilt nun mehr und mehr als Medienrichtschnur. Doch überseh´ mir nicht den Medienschreck, Der – noch! - quotiert die Dummheit weg, Weil er nicht immerzu Banales schaut – Und keinen Nonsens, der auf Blödheit baut. Gespräche kommen nur am Rande vor, Man hütet sich vor tiefsinnigen Fragen. So wird der Bürger gar einfältig´ Tor, Bezahlt, ohne Substanz denn einzuklagen. Wer einen ganzen langen Tag gearbeit´ hat, Der will wenigstens abends etwas Bildungsgrad, Auch Auferbauung und Geistreichtum sehen Und nicht auf Streit und Gossenkämpfe stehen. Blöde Lache treibt Moderatorentrumpf Dorthin, wo ohne Geist Leben in schlankem Rumpf. Das Ratehandwerk bleibt dabei nur Beiwerk, Der Zuschauer schrumpft dattelnd so zum Minizwerg. Ich möchte nicht als Zwerglein enden! So lasst uns endlich Mediendummheit wenden Und unverzagt mit uns´rer Einschaltquote Den Blödsinn abstellen mit klarer Note! * |
11.03.2015, 17:06 | #2 |
R.I.P.
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Lieber Dr.Karg -
bei mir rennst Du offene Türen ein! Ich guck n i e Privatsender. Ausschließlich ÖR, und auch da siebe ich aus. Ich höre HR2 Kultur. Ich lese den SPIEGEL, ab und zu schaue in in WW (Welt der Wunder) rein. Also, meine "Medienlandschaft" ist übersichtlich. Ich fühle mich trotzdem bestens informiert. Und bilde mir meine Meinung auf meine eigene Art. Wozu soll ich meine Synapsen mit Müll quälen? Das geschieht unwillentlich in manchen Foren zur Genüge. Oder in Büchern, deren Inhalt und Stil ich vorher nicht kenne. Aber bei beiden kann ich abbrechen. Lieben Gruß von Thing |
11.03.2015, 18:41 | #3 | |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Zitat:
da sind Sie bedauerlicherweise nicht repräsentativ für das Deutsche Volk. Wo kämen denn sonst die hohen Einschaltquoten des TV Mülls her? Schade, aber: "So is' es eben..." Ihre Corazon |
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11.03.2015, 22:49 | #4 |
Lieber Dr.Karg,
ich gebe zu, dass ich auch Privatsender sehe. Wenn ich aus der Schule komme, brauche ich keine Bildung mehr Das Gedicht ist ganz nett, die Sprache passt meiner Meinung nach nicht zu den metrischen und stilistischen Unsauberkeiten. Liebe Grüße L. |
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12.03.2015, 00:41 | #5 |
Lieber Dr.Karg,
so kann es einem gehen, wenn in der Schule zu viel Wert auf die perfekte Form und zu wenig auf tiefgründigen Inhalt gelegt wird. Dann hat man zwar hochgebildete stilistisch und metrisch perfekt arbeitenden junge Menschen, aber leider verbirgt sich hinter der glänzenden Fassade oftmals wenig Inhalt, kaum ein tieferes Verständnis und Begreifen. Dann kann es einem passieren, dass man von den eigenen Schülern unverständig kritisiert wird, weil man zugunsten des Inhalts von der perfekten Form abgewichen ist – traurig irgendwie ich möchte hier Göthe zitieren, der seinerzeit auf Etwas hingewiesen hat, was heute aktueller denn je ist und leider meiner Meinung nach von den Bildungseinrichtungen mitverschuldet wird. "Um Prosa zu schreiben, muß man etwas zu sagen haben; wer aber nichts zu sagen hat, der kann doch Verse und Reime machen, wo denn ein Wort das andere gibt und zuletzt etwas herauskommt, das zwar nichts ist, aber doch aussieht, als wäre es was." (Goethe*an*Eckermann, am 29. Januar 1827) Ich entschuldige mich für meine Klugscheißerei, ich verstehe zu wenig davon und kenne mich diesbezüglich nicht wirklich aus, ich denke mir halt, vielleicht bringt es etwas diese Dinge anzusprechen, vielleicht auch nicht? Liebe Grüsse und ein glückliches Händchen Volldaneben |
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12.03.2015, 11:03 | #6 |
Gast
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Re: Banalitäten
Liebe Dichterfreunde,
ja, das Thema ist durchaus ambivalent. Es gibt Menschen, die können bei und mit Banalitäten sehr gut entspannen und brauchen deshalb Banales als Kontrastprogramm zu einem vielleicht überaus fordernden Beruf. Deshalb: "JEDER BRAUCHT SICHER VON ZEIT ZU ZEIT BANALES, UM NICHT AN DAUERSCHWERER KOST ZUGRUNDE ZU GEHEN...!" Wohin meine Kritik zielt: Es gibt ja auch "Verblödungsgrade", die uns unbewusst beeinflussen können. Dort, wo nur noch Banales bewegt wird und es nicht einmal ansatzweise um Substanz geht - und zwar dauerhaft! -, da sehe ich uns in eine schwere Zukunft laufen... Herzliche Grüße! H. H. Karg Geändert von Ex-DrKarg (12.03.2015 um 11:05 Uhr) Grund: Textergänzung |
12.03.2015, 16:53 | #7 | |
R.I.P.
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Zitat:
Banalitäten bin ich m.E. ohne eigenes Zutun zur Genüge ausgesetzt. Und wer Extra-Portionen zur Entspannung braucht - warum nicht? Jeder nach seinem Gusto. |
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13.03.2015, 11:59 | #8 |
Gast
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Re: Banalitäten
Lieber Thing,
meinst Du, dass solches folgenlos bleibt? Beste Grüße H. H. Karg |
13.03.2015, 12:02 | #9 |
R.I.P.
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13.03.2015, 12:06 | #10 |
Gast
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Re: Banalitäten
Das, lieber Thing, meinte ich.
Beste Grüße an den Mitdichter! H. H. Karg |