Jahre zu spät

[St-Jimmy87]

Wir haben alles versucht, uns gegenseitig belogen
und trotzalledem nicht unsere Konsequenzen gezogen
wir haben so viele Gedanken daran verschenkt
und es aus Angst vor dem Was folgen würde immer verdrängt
wir hielten uns fest, das hab ich so oft gesagt
an etwas das es so schon längst nicht mehr gab
was uns zusammenhielt war schwer zu beschreiben
so oft wollte ich gehn, doch ich entschied mich zu bleiben

Wir haben gestritten wie das nunmal so ist
mal hab ich dich sehr mal überhaupt nicht vermisst
alle ahnten, dass es kein gutes Ende nimmt
doch wir glaubten wir wären füreinander bestimmt
wir haben geredet, wir haben geschwiegen
wir warn uns so ähnlich und doch viel zuverschieden
du hast mir alles genommen, ich hätt´ dir alles gegeben
ich kann nicht mit dir, doch leider auch nicht ohne dich leben

Ich werd heut noch manchmal schwach, wenn du zu lachen beginnst
doch es gab Zeiten, da hab ich dich zum Teufel gewünscht
ich wollt nichts mehr von dir wissen, doch es gibt nicht was ich nicht weiss
mal warn wir wie Pech und Schwefel, mal wie Feuer und Eis
so oft wie wir uns liebten, haben wir uns gehasst
und doch so sehr wir auch wollten nicht zussammengepasst
wir haben uns nichts mehr zu sagen, doch viel zu viel zu verliern
doch jetzt sind wir nicht mehr fähig ein andres Leben zu führ´n

Nun stehen wir da mit unserer Kunst und wissen nicht wie es weitergeht
doch vielleicht ist es dafür auch schon Jahre zu spät

[Ex-Gitarrenhamster]

Also ich finde aus dem Gedicht kann man was machen, nur für mich gibt es 2 Kritikpunkte:

1. Das Versmaß passt oft nicht

2. Die Zeilen sind zu lang und zum Teil auch etwas zu "banal" formuliert. Dadurch verlieren sie leider ihre Poesie.. Versuch einfach mal, das was du zu sagen hast (und du hast definitiv was zu sagen, das merkt man!) mit weniger Wörtern aufs Papier zu bringen!

Trotzdem hast du wie ich finde ein paar gute Formulierungen drin, wie z.B.
"ich wollt nichts mehr von dir wissen, doch es gibt nichts was ich nicht weiss"

Grüßle

[St-Jimmy87]

Danke erstmal für die Rückmeldung "Gitarrenhamster". Aber kurz zur Erläuterung (oder Verteidigung?!?^^): Dieses Gedicht war ursprünglich mal ein Liedtext von vielen die ich urspünglich mal irgendwann für meine Band geschrieben hab, aber im Laufe der Zeit hinten runtergefallen sind (zumindest von der Melodik her). Und beim Singen passte das Versmaß sehrwohl. Und zweitens finde ich es eigentlich nicht banal, sondern eher auf den Punkt formuliert. Ich finde es leider schade, wenn sich Lyriker in pseudointellektuellen Schachtelsätzen verlieren, sodass schließlich keiner mehr weiss, was gemeint ist (was übrigens eine ärgerliche Begleiterscheinung der zeitgenössischen deutschsprachigen Popmusik ist). Ich behaupte mal, dass sie sich in ihrem eigenen Denkgebäude verlaufen. Sieh es als mein Stilmittel (oder so ;-)). Danke trotzdem nochmal für die Rückmeldung.

Greetz
Jimmy

[C.Alvarez]

Hallo St-Jimmy87,

ich stimme Gitarrenhamster zu. Dein Gedicht hat Substanz, ist nur unglücklich vom (zu langen) Satzaufbau her.
Du musst das radikal komprimieren, zusammenstreichen.

So in etwa:

Wir haben alles versucht,
gelogen, betrogen,
nie Konsequenzen gezogen
Gedanken verschenkt
aus Angst vor der Zukunft
alles verdrängt
wir hielten uns fest,
doch es gab uns nicht mehr
so schwer zu gehen,
leichter zu bleiben
und leiden

Wir haben gestritten
ich hab dich nicht vermisst
geredet, geschwiegen
sö ähnlich und doch so verschieden
genommen, gegeben
kann nicht mit dir
und nicht ohne dich leben

Werd immer noch schwach,
wenn du zu lachen beginnst
doch es gab Zeiten,
da hab ich dich
zum Teufel gewünscht
wollt nichts mehr von dir wissen,
Pech und Schwefel
dann Feuer und Eis
so oft wie wir uns liebten,
haben wir uns gehasst
es hat nicht gepasst
nichts mehr zu sagen,
doch viel zu viel zu verliern
aber nichts mehr zu repariern
Ratlos ob und wie das weitergeht
vielleicht ist es dafür viel zu spät

Wie wirkt das auf dich?
Für die Interpunktion hatte ich keine Zeit mehr.
Oder auf Gitarrenhamster?

Liebe Grüsse

Corazon