Nirgends war

[Ex-Ralfchen]

Nirgends war


Wir torkelten, sporenpustendes moos unter den platten Latschen, weich und chemiesaturiert war diesmal auch schon die forstige luft, giftgrün unser blick – mit Gruß von der globalen Unwetterkatastrophe,

Zwischen dem totem Geäst blinkte ein schaukelnder See und opferte uns seine Schätze am Grund: Brauntote Augen von Leichenhaufen zwischen fauligen Blättern. Der rottende Abendwind verwog das Schilf kaum mehr. Ihm war die Puste schon lange entwichen.

Rot brannten die Pusteln in unseren Gesichtern. Uns blieb nichts als ein kurzes Schweigen und ein Schlurfen im schlammigen Seeufer um einen kurzen Danse macabre zu vollführen.

Es gab kaum Laub und kein Vogel sang auch nur einen richtige Ton. Es war eine atonales zerkrächzen. Die Sterne lugten zwischen der trüben Bewolkung jämmerlich fern. Wir schnappten ein letztes Mal Luft – Sterne waren nicht dabei, nur der funkelnde Staub giftiger Materie.

Mit letzter Kraft strauchelten wir über giftige Baumpilze die sich an den letzten fast-toten Baumstämmen delektierten.

In meine letzten Sekunden dachte ich an ein Lied. Es war das Arrangement aus VIVA LA MUERTE von Fernando Arrabal. Besser als an dich die letzte Botschaft meiner lahmenden Synapsen zu verlieren.

https://www.youtube.com/watch?v=Rai4d7Wl8cE