Nachtentzug

[Gram]

Hab lange keine Nacht gesehn,
ist sie noch so wunderschön.
Hab lange keinen Wind gespürt,
hat mich kein Hauch von ihm berührt.

Zu schlafen pfleg ich nun bei Nacht,
hab lange nicht an sie gedacht.
Bin des Nachts nun stets alleine,
Ruhe find ich schlafend keine.

Sehnt's mich nach dem sanften Kalt,
nach Dunkelheit, nach Mond und Wald.
Will die klaren Sterne grüßen,
Moos ertasten mit den Füßen.

Hab geschlafen und geruht,
mit Todessehnsucht tief im Blut,
doch heute bin ich aufgewacht
in einer sternenklaren Nacht.

05.01.2004