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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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28.02.2014, 08:05 | #1 |
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Stilles Gedenken
Gemeinsamkeit für uns
liegt im trauernden Lachen, wenn plötzlich die Grenzen fallen. Nicht, dass wir getrennt wären, aber der Schritt ins Reich, stand noch aus, wie er sich gebührt. Da sie ja wissen, daß ihr Erbe lebt, können sie ruhen, wie verdient. |
28.02.2014, 09:20 | #2 |
R.I.P.
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Hallo, Poesieger -
wie e s sich gebührt (las ich unwillkürlich).
Dein "er" paßt natürlich auch. So möcht man mir auch mal predigen, wenn es an der Zeit ist, gefällt mir nämlich gut. LG Thing |
28.02.2014, 09:49 | #3 |
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Vielen Dank. Wir wissen das sehr zu schätzen.
LG RS |
28.02.2014, 11:16 | #4 |
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28.02.2014, 11:28 | #5 |
R.I.P.
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28.02.2014, 11:28 | #6 |
Vielleicht auch Gollum
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28.02.2014, 11:31 | #7 |
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Meine Freundin und ich.
LG RS |
28.02.2014, 11:54 | #8 |
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28.02.2014, 12:12 | #9 |
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Contenance s`il vous plait!
LG RS |
28.02.2014, 12:53 | #10 |
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28.02.2014, 13:03 | #11 |
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Irgendwie ist der Anlass trauriger und glücklicher Natur gleichermassen.
Vielen Dank + LG RS |
28.02.2014, 13:37 | #12 | |
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Zitat:
Stufen Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen, Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden... Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! von Hermann Hesse |
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28.02.2014, 13:51 | #13 |
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Mag ich nicht. Wir haben uns aus einem sehr traurigen Anlass kennengelernt und der Schmerz verbindet uns stärker als jedes Gedicht, was den Abschied als Lebenstip preist.
Trotzdem Danke, war ja gutgemeint. LG RS |
28.02.2014, 13:58 | #14 |
R.I.P.
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Dann doch ein wenig gefüllter - nix für ungut!
Das Lied von der Glocke (1800)
Textdaten Autor: Friedrich Schiller Titel: Das Lied von der Glocke aus: Friedrich Schiller: Musen-Almanach für das Jahr 1800, S. 251 – 272 Herausgeber: Friedrich Schiller Auflage: 1. Auflage Erscheinungsdatum: 1800 Verlag: J. G. Cotta Erscheinungsort: Tübingen [251] Das Lied von der Glocke. Vivos voco. Mortuos plango. Fulgura frango. Fest gemauert in der Erden Steht die Form, aus Lehm gebrannt. Heute muß die Glocke werden, Frisch, Gesellen! seyd zur Hand. 5 Von der Stirne heiß Rinnen muß der Schweiß, Soll das Werk den Meister loben, Doch der Segen kommt von oben. Zum Werke, das wir ernst bereiten, 10 Geziemt sich wohl ein ernstes Wort; Wenn gute Reden sie begleiten, Dann fließt die Arbeit munter fort. So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten, Was durch die schwache Kraft entspringt, [252] 15 Den schlechten Mann muß man verachten, Der nie bedacht, was er vollbringt. Das ist’s ja, was den Menschen zieret, Und dazu ward ihm der Verstand, Daß er im innern Herzen spüret, 20 Was er erschafft mit seiner Hand. Nehmet Holz vom Fichtenstamme, Doch recht trocken laßt es seyn, Daß die eingepreßte Flamme Schlage zu dem Schwalch hinein, 25 Kocht des Kupfers Brey, Schnell das Zinn herbey, Daß die zähe Glockenspeise Fließe nach der rechten Weise. Was in des Dammes tiefer Grube 30 Die Hand mit Feuers Hilfe baut, Hoch auf des Thurmes Glockenstube Da wird es von uns zeugen laut. Noch dauern wird’s in späten Tagen Und rühren vieler Menschen Ohr, [253] 35 Und wird mit dem Betrübten klagen, Und stimmen zu der Andacht Chor. Was unten tief dem Erdensohne Das wechselnde Verhängniß bringt, Das schlägt an die metallne Krone, 40 Die es erbaulich weiter klingt. Weiße Blasen seh’ ich springen, Wohl! die Massen sind im Fluß. Laßt’s mit Aschensalz durchdringen, Das befördert schnell den Guß. 45 Auch von Schaume rein Muß die Mischung seyn, Daß vom reinlichen Metalle Rein und voll die Stimme schalle. Denn mit der Freude Feyerklange 50 Begrüßt sie das geliebte Kind Auf seines Lebens erstem Gange, Den es in Schlafes Arm beginnt; Ihm ruhen noch im Zeitenschooße Die schwarzen und die heitern Loose, [254] 55 Der Mutterliebe zarte Sorgen Bewachen seinen goldnen Morgen – Die Jahre fliehen pfeilgeschwind. Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe Er stürmt ins Leben wild hinaus, 60 Durchmißt die Welt am Wanderstabe, Fremd kehrt er heim in’s Vaterhaus, Und herrlich, in der Jugend Prangen, Wie ein Gebild aus Himmels Höh’n, Mit züchtigen, verschämten Wangen 65 Sieht er die Jungfrau vor sich stehn. Da faßt ein namenloses Sehnen Des Jünglings Herz, er irrt allein, Aus seinen Augen brechen Thränen, Er flieht der Brüder wilden Reihn. 70 Erröthend folgt er Ihren Spuren, Und ist von ihrem Gruß beglückt; Das Schönste sucht er auf den Fluren, Womit er seine Liebe schmückt. O! zarte Sehnsucht, süßes Hoffen, 75 Der ersten Liebe goldne Zeit, [255] Das Auge sieht den Himmel offen, Es schwelgt das Herz in Seligkeit, O! daß sie ewig grünen bliebe, Die schöne Zeit der jungen Liebe! 80 Wie sich schon die Pfeifen bräunen! Dieses Stäbchen tauch’ ich ein, Sehn wir’s überglast erscheinen Wird’s zum Gusse zeitig seyn. Jetzt, Gesellen, frisch! 85 Prüft mir das Gemisch, Ob das Spröde mit dem Weichen Sich vereint zum guten Zeichen. Denn wo das Strenge mit dem Zarten, Wo Starkes sich und Mildes paarten, 90 Da giebt es einen guten Klang. Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Ob sich das Herz zum Herzen findet! Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang. Lieblich in der Bräute Locken 95 Spielt der jungfräuliche Kranz, [256] Wenn die hellen Kirchenglocken Laden zu des Festes Glanz. Ach! des Lebens schönste Feyer Endigt auch den Lebens-May, 100 Mit dem Gürtel, mit dem Schleyer Reißt der schöne Wahn entzwey. Die Leidenschaft flieht, Die Liebe muß bleiben, Die Blume verblüht, 105 Die Frucht muß treiben. Der Mann muß hinaus In’s feindliche Leben, Muß wirken und streben Und pflanzen und schaffen, 110 Erlisten, erraffen, Muß wetten und wagen Das Glück zu erjagen. Da strömet herbey die unendliche Gabe, Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Haabe, 115 Die Bäume wachsen, es dehnt sich das Haus. [257] Und drinnen waltet Die züchtige Hausfrau, Die Mutter der Kinder, Und herrschet weise 120 Im häuslichen Kreise, Und lehret die Mädchen Und wehret den Knaben, Und reget ohn’ Ende Die fleißigen Hände, 125 Und mehrt den Gewinn Mit ordnendem Sinn, Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden, Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden, Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein 130 Die schimmernde Wolle, den schneeigten Lein, Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer, Und ruhet nimmer. Und der Vater mit frohem Blick, Von des Hauses weitschauendem Giebel [258] 135 Ueberzählet sein blühend Glück, Siehet der Pfosten ragende Bäume, Und der Scheunen gefüllte Räume Und die Speicher, vom Segen gebogen, Und des Kornes bewegte Wogen, 140 Rühmt sich mit stolzem Mund: Fest wie der Erde Grund Gegen des Unglücks Macht Steht mir des Hauses Pracht! Doch mit des Geschickes Mächten 145 Ist kein ew’ger Bund zu flechten, Und das Unglück schreitet schnell. Wohl! Nun kann der Guß beginnen, Schön gezacket ist der Bruch. Doch, bevor wir’s lassen rinnen, 150 Betet einen frommen Spruch! Stoßt den Zapfen aus! Gott bewahr’ das Haus. Rauchend in des Henkels Bogen Schießt’s mit feuerbraunen Wogen. [259] 155 Wohlthätig ist des Feuers Macht, Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht, Und was er bildet, was er schafft, Das dankt er dieser Himmelskraft; Doch furchtbar wird die Himmelskraft, 160 Wenn sie der Fessel sich entrafft, Einhertritt auf der eignen Spur Die freye Tochter der Natur. Wehe, wenn sie losgelassen Wachsend ohne Widerstand 165 Durch die volkbelebten Gassen Wälzt den ungeheuren Brand! Denn die Elemente, hassen Das Gebild der Menschenhand. Aus der Wolke 170 Quillt der Segen, Strömt der Regen, Aus der Wolke, ohne Wahl, Zuckt der Strahl! Hört ihr’s wimmern hoch vom Thurm! 175 Das ist Sturm! [260] Roth wie Blut Ist der Himmel. Das ist nicht des Tages Glut! Welch Getümmel 180 Straßen auf! Dampf wallt auf! Flackernd steigt die Feuersäule, Durch der Straße lange Zeile Wächst es fort mit Windeseile, 185 Kochend wie aus Ofens Rachen Glühn die Lüfte, Balken krachen, Pfosten stürzen, Fenster klirren, Kinder jammern, Mütter irren, Thiere wimmern 190 Unter Trümmern, Alles rennet, rettet, flüchtet, Taghell ist die Nacht gelichtet, Durch der Hände lange Kette Um die Wette 195 Fliegt der Eimer, hoch im Bogen Sprützen Quellen, Wasserwogen. [261] Heulend kommt der Sturm geflogen, Der die Flamme brausend sucht, Prasselnd in die dürre Frucht 200 Fällt sie, in des Speichers Räume, In der Sparren dürre Bäume, Und als wollte sie im Wehen Mit sich fort der Erde Wucht Reissen, in gewalt’ger Flucht, 205 Wächst sie in des Himmels Höhen Riesengroß! Hoffnungslos Weicht der Mensch der Götterstärke, Müßig sieht er seine Werke 210 Und bewundernd untergehen. Leergebrannt Ist die Stätte, Wilder Stürme rauhes Bette, In den öden Fensterhöhlen 215 Wohnt das Grauen, Und des Himmels Wolken schauen Hoch hinein. [262] Einen Blick Nach dem Grabe 220 Seiner Haabe Sendet noch der Mensch zurück – Greift fröhlich dann zum Wanderstabe. Was Feuers Wuth ihm auch geraubt, Ein süßer Trost ist ihm geblieben, 225 Er zählt die Häupter seiner Lieben Und sieh! ihm fehlt kein theures Haupt. In die Erd’ ist’s aufgenommen, Glücklich ist die Form gefüllt, Wird’s auch schön zu Tage kommen, 230 Daß es Fleiß und Kunst vergilt? Wenn der Guß mißlang? Wenn die Form zersprang? Ach! vielleicht indem wir hoffen Hat uns Unheil schon getroffen. 235 Dem dunkeln Schooß der heil’gen Erde Vertrauen wir der Hände That, Vertraut der Sämann seine Saat [263] Und hofft, daß sie entkeimen werde Zum Segen, nach des Himmels Rath. 240 Noch köstlicheren Saamen bergen Wir traurend in der Erde Schooß, Und hoffen, daß er aus den Särgen Erblühen soll zu schönerm Loos. Von dem Dome 245 Schwer und bang Tönt die Glocke Grabgesang. Ernst begleiten ihre Trauerschläge Einen Wandrer auf dem letzten Wege. 250 Ach! die Gattin ist’s , die theure, Ach! es ist die treue Mutter, Die der schwarze Fürst der Schatten Wegführt aus dem Arm des Gatten, Aus der zarten Kinder Schaar, 255 Die sie blühend ihm gebahr, Die sie an der treuen Brust Wachsen sah mit Mutterlust – Ach! des Hauses zarte Bande [264] Sind gelöst auf immerdar, 260 Denn sie wohnt im Schattenlande, Die des Hauses Mutter war, Denn es fehlt ihr treues Walten, Ihre Sorge wacht nicht mehr, An verwaister Stätte schalten 265 Wird die Fremde, liebeleer. Bis die Glocke sich verkühlet Laßt die strenge Arbeit ruhn, Wie im Laub der Vogel spielet Mag sich jeder gütlich thun. 270 Winkt der Sterne Licht, Ledig aller Pflicht Hört der Pursch die Vesper schlagen, Meister muß sich immer plagen. Munter fördert 275 Seine Schritte Fern im wilden Forst der Wandrer Nach der lieben Heimathhütte. Blöckend ziehen [265] Heim die Schaafe, 280 Und der Rinder Breitgestirnte Glatte Schaaren kommen brüllend, Die gewohnten Ställe füllend. Schwer herein 285 Schwankt der Wagen, Kornbeladen, Bunt von Farben Auf den Garben Liegt der Kranz 290 Und das junge Volk der Schnitter Fliegt zum Tanz. Markt und Straße Werden stiller, 295 Um des Lichts gesell’ge Flamme Sammeln sich die Hausbewohner, Und das Stadtthor Schließt sich knarrend. Schwarz bedecket [266] 300 Sich die Erde, Doch den sichern Bürger schrecket Nicht die Nacht, Die den Bösen gräßlich wecket, Denn das Auge des Gesetzes wacht. 305 Heil’ge Ordnung, segenreiche Himmelstochter, die das Gleiche Frey und leicht und freudig bindet, Die der Städte Bau gegründet, Die herein von den Gefilden 310 Rief den ungesell’gen Wilden, Eintrat in der Menschen Hütten, Sie gewöhnt zu sanften Sitten Und das theuerste der Bande Wob, den Trieb zum Vaterlande! 315 Tausend fleißge Hände regen, Helfen sich in munterm Bund Und in feurigem Bewegen Werden alle Kräfte kund. Meister rührt sich und Geselle 320 In der Freyheit heil’gem Schutz, [267] Jeder freut sich seiner Stelle, Bietet dem Verächter Trutz, Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis, 325 Ehrt den König, seine Würde, Ehret uns der Hände Fleiß. Holder Friede, Süße Eintracht, Weilet, weilet 330 Freundlich über dieser Stadt! Möge nie der Tag erscheinen, Wo des rauhen Krieges Horden Dieses stille Thal durchtoben, Wo der Himmel, 335 Den des Abends sanfte Röthe Lieblich malt, Von der Dörfer, von der Städte Wildem Brande schrecklich strahlt! Nun zerbrecht mir das Gebäude, 340 Seine Absicht hat’s erfüllt, [268] Daß sich Herz und Auge weide An dem wohlgelungnen Bild. Schwingt den Hammer, schwingt, Bis der Mantel springt, 345 Wenn die Glock’ soll auferstehen Muß die Form in Stücken gehen. Der Meister kann die Form zerbrechen Mit weiser Hand, zur rechten Zeit, Doch wehe, wenn in Flammenbächen 350 Das glühnde Erz sich selbst befreyt! Blind wüthend mit des Donners Krachen Zersprengt es das geborstne Haus, Und wie aus offnem Höllenrachen Speyt es Verderben zündend aus; 355 Wo rohe Kräfte sinnlos walten, Da kann sich kein Gebild gestalten, Wenn sich die Völker selbst befreyn, Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn. Weh, wenn sich in dem Schooß der Städte 360 Der Feuerzunder still gehäuft, [269] Das Volk, zerreissend seine Kette, Zur Eigenhilfe schrecklich greift! Da zerret an der Glocke Strängen Der Aufruhr, daß sie heulend schallt, 365 Und nur geweiht zu Friedensklängen Die Losung anstimmt zur Gewalt. Freyheit und Gleichheit! hört man schallen, Der ruh’ge Bürger greift zur Wehr, Die Straßen füllen sich, die Hallen, 370 Und Würgerbanden ziehn umher, Da werden Weiber zu Hyänen Und treiben mit Entsetzen Scherz, Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen, Zerreissen sie des Feindes Herz. 375 Nichts heiliges ist mehr, es lösen Sich alle Bande frommer Scheu, Der Gute räumt den Platz dem Bösen, Und alle Laster walten frey. Gefährlich ist’s den Leu zu wecken, 380 Und grimmig ist des Tigers Zahn, [270] Jedoch der schrecklichste der Schrecken Das ist der Mensch in seinem Wahn. Weh denen, die dem Ewigblinden Des Lichtes Himmelsfackel leihn! 385 Sie leuchtet nicht, sie kann nur zünden Und äschert Stadt’ und Länder ein. Freude hat mir Gott gegeben! Sehet! wie ein goldner Stern Aus der Hülse, blank und eben, 390 Schält sich der metallne Kern. Von dem Helm zum Kranz Spielt’s wie Sonnenglanz, Auch des Wappens nette Schilder Loben den erfahrnen Bilder. 395 Herein! herein! Gesellen alle, schließt den Reihen Daß wir die Glocke taufend weihen, Concordia soll ihr Name seyn, Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine 400 Versammle sie die liebende Gemeine. [271] Und dies sey fortan ihr Beruf, Wozu der Meister sie erschuf: Hoch überm niedern Erdenleben Soll sie in blauem Himmelszelt 405 Die Nachbarin des Donners schweben Und gränzen an die Sternenwelt, Soll eine Stimme seyn von oben, Wie der Gestirne helle Schaar, Die ihren Schöpfer wandelnd loben 410 Und führen das bekränzte Jahr. Nur ewigen und ernsten Dingen Sey ihr metallner Mund geweiht, Und stündlich mit den schnellen Schwingen Berühr’ im Fluge sie die Zeit, 415 Dem Schicksal leihe sie die Zunge, Selbst herzlos, ohne Mitgefühl, Begleite sie mit ihrem Schwunge Des Lebens wechselvolles Spiel. Und wie der Klang im Ohr vergehet, 420 Der mächtig tönend ihr entschallt, [272] So lehre sie, daß nichts bestehet, Daß alles Irdische verhallt. Jetzo mit der Kraft des Stranges Wiegt die Glock’ mir aus der Gruft. 425 Daß sie in das Reich des Klanges Steige, in die Himmelsluft. Ziehet, ziehet, hebt! Sie bewegt sich, schwebt. Freude dieser Stadt bedeute, 430 Friede sey ihr erst Geläute. SCHILLEU. *** Abgang durch die Mitte von Thing: Und am Rande weint ein Greis, der sich nicht zu helfen weiß (Anonymus) Schade, RS, daß Vieles deplaciert bleibt. LG U. |
28.02.2014, 14:23 | #15 |
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Unsere Sorge wacht noch. Das habe ich rausgenommen. Vielen Dank.
LG RS |
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