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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 22.05.2008, 15:30   #1
Ölli
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 47

Standard Ein kleines Opfer

Ein kleines Opfer
Ich bereiste das Land
der Azteken für dich.
Dort throntest du hoch
und unnahbar für mich.
Ich kämpfte dort hart
mit den Spaniern um dich.
Und verlor und dachte
es reicht jetzt für mich.
Doch gab ich nicht auf,
um dich zu werben.
Altar der Schmerzen.
Mein Herz mußte sterben.
Ich opferte es,
um dir nah zu sein.
Du wolltest es nicht.
Es war dir zu klein.
Ich bekam es zurück
doch es pochte nicht mehr.
Ein Loch in der Brust,
so schmerzvoll und leer.
©Ölli2008
Ölli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2008, 21:26   #2
Schneeflocke
Gast
 
Beiträge: n/a

Standard RE: Ein kleines Opfer

Hallo Ölli,
dein Gedicht spricht mich an, obwohl beim näheren Hinsehen haut es mit der Metrik noch nicht hin.
Wäre m.E. Überarbeitungswürdig...
Denn deine Idee finde ich eigentlich sehr schön.
Besonders die 4. und 5. Str. finde ich gelungen.

LG Schneeflocke

.
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Alt 30.06.2008, 21:45   #3
Ölli
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 47

Hallo Schneeflocke,

das Gedicht ist ja schon ein wenig älter. Hätte gar nicht mehr mit einer Antwort gerechnet. Danke für deine Kritik. Vll. überarbeite ich es nochmal ...
Wenigstens hat es dir teilweise gefallen.

Vielen Dank fürs Lesen

Grüßle Grandes
Ölli ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 09:32   #4
Schnuffel
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 139

Hallo Ölli!

Ich finde das Thema auch sehr gut. Beim Metrum & Rhythmus muss ich Schneeflocke zustimmen.
Ich warte mal auf deine nächsten Werke =)


SChnuffel
Schnuffel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 09:52   #5
east_of_eden
 
Dabei seit: 05/2008
Beiträge: 80

Hallo Ölli,

schön geschrieben von Dir.
Vorschlagsweise würde ich jedoch an "throntes" noch ein "t" setzen.
Ansonsten angenehm zu lesen,

LG
east_of_eden ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 11:00   #6
vulcanus_rubin
 
Dabei seit: 02/2008
Beiträge: 56

hallo.

also etwas positives hat dein text: er hat mich wirklich zum lachen gebracht. allerdings nicht, weil er so toll ist.

Zitat:
ein kleines opfer
schon der titel lässt ja übelsten kitsch im text vermuten, dass es solche ausmaße, gepaart mit einfachsten reimen und bildern, die ein weiteres gutes beispiel dafür sind, dass man sich nicht in bilderwelten bewegen sollte, von denen man keine ahnung hat, annimmt, übertrifft dann doch jegliche meiner erwartungen.

erstmal zu den reimen: dich mich, dich mich, werben sterben, sein klein, mehr leer. das haut doch keinen mehr um. ich habe lange schon keine einfacheren, einfallsloseren reime mehr gesehen.

Zitat:
Ich bereiste das Land
der Atzteken für dich.
Dort throntes du hoch
und unnahbar für mich
.

Abgesehen davon, dass man "das Land der Atzteken" (da frag ich mich: sind azteken die atzen des li oder warum wird ihnen da ein t mehr untergeschoben ) sicher nciht einfach mal eben bereisen kann, ist es auch recht unwahrscheinlich, dass ein offenkundig fremder die herrscher zu sehen bekommt. einführung ins bild misslungen.

Zitat:
Ich kämpfte dort hart
mit den Spaniern um dich.
Und verlor und dachte
es reicht jetzt für mich.
hm, waren die spanier auch in den herrscher verliebt? muss ja ein toller typ gewesen sein. immerhin: kämpfe mit den spaniern gab es ja tatsächlich. " es reicht jetzt für mich" ist wieder ein hervorragendes beispiel für den verzweifelten versuch, einen vers zu finden, der irgendwie ins reimkorsett passt. literarisch alles andere als wertvoll.

Zitat:
Doch gab ich nicht auf,
um dich zu werben.
Altar der Schmerzen.
Mein Herz mußte sterben.
ich frage mich, was ein "altar der schmerzen" im zusammenhang mit dem kampf gegen die spanier an der seite der azteken hier zu suchen hat bzw wie es von den kämpfen plötzlich zur opferung des li kommen soll. nunja, immerhin hast du auf den herz-schmerz-reim verzichtet. glückwunsch.

Zitat:
Ich opferte es,
um dir nah zu sein.
Du wolltest es nicht.
Es war dir zu klein
.

hier musste ich wirklich lachen: ein herz wird zurückgewiesen, weil es "zu klein" ist? abgesehen davon, dass bei den azteken sicher nicht irgendwer geopfert wurde (ich bin selbst auch kein experte, das gebe ich zu), wird die liebe des li durch einen unnahbaren "herrscher" oder sogar "gott" vielleicht deshalb zurückgewiesen, weil das li schlichtweg nicht ans ld heran reicht, aber sicher nicht, weil es das ld nicht genug liebt (es sei denn das herz soll die mickrigkeit des li selbst zeigen).

Zitat:
Ich bekam es zurück
doch es pochte nicht mehr.
Ein Loch in der Brust,
so schmerzvoll und leer.
wie nett. bei den azteken werden herzen zurückgegeben. doch natürlich ist es nun tot. fragt sich nur, warum? vor schreck gestorben, weil das ld so groß und leuchtend und himmlisch war? tut mir leid, aber logisch ist das nicht. auch das bild der gelöcherten brust macht die strophe nicht besser, "schmerzvoll und leer" bilden da den passenden lahmen abschluss des textes. übrigens kann man das loch doch mit dem toten herz stopfen. ich bin sicher, dass es dann erstens nicht mehr so leer ist und zweitens auch nicht mehr wehtut. =)

schaut man sich noch einmal die wahl der wortfelder an, wird auch abseits vom missglückten azteken-bild klar, dass ein gedicht, dass von herz, schmerz, leere, tod, unnahbarkeit, dir und mir lebt, kaum überzeugen kann.

es gibt zehntausende gedichte, die das gleiche thema und vor allem die gleichen lahmen bilder um einiges besser gezeichnet haben. und die waren nciht mal gut.

nichts für ungut & nimms nicht persönlich,

rubin
vulcanus_rubin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 11:41   #7
Stu
 
Dabei seit: 01/2007
Beiträge: 305

Hallo Ölli,

die Aufdringlichkeit dieses Textes zeigt sich zum einem in der Zentrierung und ferner durch das angehängte Bild. Ergänzt wird dies noch durch die comuptergeführte Schnörkelschrift und die Schriftgröße.

Frage ist hier: Auf was legst Du wert? Auf die Sprache und Deine Wortwahl oder auf das Passepartout darum? Dass ich selbst obige Gestaltungsreklamen grauenhaft finde, ist hier erst einmal völlig nebensächlich; die Gewichtung ist hier für mich nur leider völlig verquer:

Gestalterisch protzt das Gedicht mit Mitte, Schönschrift und Bebilderung, inhaltlich und verarbeitungstechnisch, ist der Text aber leider flach, bietet kaum Finesse in der Formulierung oder im Bild. Und letztlich sollte es darum gehen und nicht um das Katzengold Deines gewählten Rahmens.

Ein paar Feinschliffe mittels Einrückung, ein wenig Kursives kann einem gehaltvollen Text nichts nehmen, ihn fein unterstreichen. Hier aber schmierst Du ein Pfund Butter auf ein nicht vorhandenes Brot. Das aber nur als Denkansatz für die nächsten Stücke.

Zum Text an sich:

Ich kann meinen Vorrednern kaum zustimmen, der Text ist schlecht. Schlecht im Wort, im Bild und in seiner Technik.
Schneeflocke hat schon richtig angeführt, dass die Metrik Kopfsteinpflaster fährt. Das allein wäre gar nicht schlimm, nur müsste das Gedicht inhaltlich an eben diesen Stellen die Brüche auferlegen und bedingen - nur das gibt es nicht her.


Die Reime sind sehr einfach gehalten, teils aber leider - und das ist das entscheidende Manko - schon ins Naive gezogen, was Deinem Thema nicht sonderlich gut tut, ja, es teils verzerrt: vgl. dich / mich (gleich zweimal); klein / sein, um die besonders flachen einmal herauszukehren.

Was überdies auffällt: Du wiederholst Dich in bezug auf Schmerz (vgl. Schmerz / schmerzvoll) und in unzähligen ich, mich, dich, du und dir.
Hier solltest Du wirklich nacharbeiten, eventuell den Text diesbezüglich einkürzen oder eben Auslassungen bzw. Synonyme finden. Gerade die Personalpronomen nehmen innerhalb der Strophen wirklich überhand.

Nun zu den Bildern: Die Grundidee des Textes ist okay, was daraus geworden ist leider weniger. Dein Einstieg ist noch gut, hat eine Originalität in Szene / Bild, auch wenn diese / dieses sehr oberflächlich bis fragwürdig und detailarm bleibt. Sprachlich ein wenig altliebend, aber nicht kritisierbar. Lediglich das 'unnahbar' gen Ende driftet ins Übliche, Klischeeblumige ab, eben wundgeschriebene Phrasen, die derart oft benutzt wurden, dass es ihnen an der eigenen Sprache fehlt, weil das Wort in genau dieser Kombination schon jeder einmal im Mund gehabt hat.

Strophe zwei hat in der ersten Zeile ein ähnliches Problem. Das 'hart kämpfen' ist ein typische Baukastensatz, der ebenso allzu gern dahergeschrieben wurde, aber ihm Grunde nichts Eindringliches beschreibt. Wie kämpft man hart? Was hat er genau getan? Detaillosigkeit ist hier das Stichwort. Ansonsten sind die anschließenden Zeilen in Ordnung.

Doch in den folgenden Strophen wird es leider arg, klischee- und phrasenhafte Formulieren reihen sich ungezügelt aneinander: "sich nicht aufgeben", "sich nahe sein", "um jemanden werben", "Loch in der Brust". Hinzu kommen die üblichen Verdächtigen: Schmerz, Herz, sterben, schmerzvoll, und leer. Leider. Es gibt weitaus unabgenutztere und weniger marktschreierische Vokabeln als diese. En masse "Verarbeitungs- und Befindlichkeitslyrik" kommt nicht über diese Wortgrenze hinaus, dreht sich wie ein Karussell darum und auch wenn Dein Text alles andere sein will als 'üblich' und 'gewöhnlich'', ja, auch das lyr. Ich fernab der Gewöhnlichkeit leben mag, rutscht alles ob des Vokabulars und dessen Darbietung in den gleichen Windsog. Aus Kaugummi macht man keine Konfitüre und aus aufgelesenen Anzugresten eines Juristen keine Anklageschrift.

Du solltest Dich etwas mehr von den üblichen Gefügen entfernen und Kreativität in Wort und Bild anbringen, ebenso wie Strophe eins und zwei es anteilig schon ob der Szene skizziert haben. Suche nach neuen Bildern, neuen Vergleichen.

Damit will ich Dir nicht die moderne Lyrik schmackhaft machen, keineswegs, nur den Fokus auf die Sprache lenken. Um es mal burschikos zu sagen, fehlt es Deinem Text an Arsch, da brennt nichts, da schmerzt nichts wirklich, da zerklüftet auch nichts - da driftet etwas auf rostigen Schienen.

Wenn Du gerne reimgetragen und metrisch konzipierst und hier technisch als auch sprachlich noch etwas lernen willst, kann ich Dir Forenmitglieder wie Kirmesbollo empfehlen.

Für diesen Text aber kann ich leider nur die Schreibwerkstatt anbieten.

Nichts für ungut
Stullsen

btw: zwei Rechtschreib- bzw.Tippfehler in Zeile zwei und drei
Stu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2008, 17:43   #8
männlich Ex-Abendstern
abgemeldet
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 581

hi ölli,

wollte nur anmerken, dass es sich hier keineswegs um eine gewöhnliche herzschmerzmetapher handelt, da dieselbe eingebettet ist in einen kontext (azteken, opferzeremonien), in welchem im rahmen einer opferhandlung das herausschneiden oder -reißen des menschlichen herzens wortwörtlich vollzogen wurde... meiner meinung nach könnte gerade dieser zusammenhang die verwendung einer solch "abgenutzten" metapher, gut umgesetzt, mehr als nur rechtfertigen...

an der ausführung allerdings hapert es, nicht nur wegen der bereits von stulle dargelegten mängel. es fehlt dem text vor allem an logischer tiefe und überzeugungskraft. bitte überarbeiten.

lg
s
Ex-Abendstern ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2008, 16:06   #9
Ölli
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 47

Hallo,

ich möchte mich bei allen, für die Kritiken bedanken! Zunächst wollte ich mich dazu gar nicht äußern, weil ich diese "Werk" nicht auch noch pushen wollte! Da es an der Umsetzung des Themas gewaltig hapert. Siehe plausible Kritiken.

Danke allen für die Tipps! Gerade auch für die etwas Ausführlicheren!

Hier noch ein paar Erläuterungen zur Logik.

1. Strophe: Jemand begibt sich auf gefährliches, unbekanntes Terrain, wenn er sich entschließt, die Person seines Herzens zu erobern (Mit allen daraus resultierenden Unwägbarkeiten). Diese Person scheint unnahbar, unerreichbar zu sein. Vll. aus gesellschaftlichen Gründen oder auch ihrer Ansprüche finanzieller Art.

Strophe 2: Die Spanier sollten die Nebenbuhler symbolisieren, die über mehr Privilegien, Macht und finanzieller Möglichkeiten verfügen. Er hat Verloren.

Strophe 3 & 4: Doch der Liebestrottel denkt sich: "Eine verlorene Schlacht, aber der Krieg geht weiter" um vll. doch noch zu gewinnen. Er versucht sich mit den "Spaniern" zu messen und macht seiner Angebeten teuerste Geschenke. Doch es kommt wie es kommen muß. Wieder wird er zurückgewiesen.

Strophe 5: Auch ein Eintrag in den Organspendeausweis konnte nicht mehr helfen.

Herzlichste Grüßle
Ölli
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