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Alt 04.04.2007, 15:32   #1
red.riding.hood
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 19


Standard Weshalb das Mädchen das Weinen verlernte

Weshalb das Mädchen das Weinen verlernte

Der Bildschirm flackerte im Dunkeln, ließ ihre bleiche Haut noch heller erscheinen. Ihre Augen waren auf den Bildschirm gerichtet, völlig konzentriert, immer wartend auf die Worte. Ihr Blick war traurig, leicht abwesend. Mit ihren Fingern strich sie über die Tasten der Tastatur, drückte hier und da eine hinunter.
Eigentlich hätte sie schon längst im Bett sein müssen. Eigentlich war schon längst die Zeit gekommen, den Rechner herunter zu fahren, jedoch wollte sie es nicht. Die Angst, dass ihre Mutter ins Zimmer kommen konnte, war da und dennoch ließ sie sich nicht von ihr beherrschen.
Sie konnte nicht immer die aufmunternden Worte lesen. Die Zeiten waren grausam, aber sie versuchte sie einzuhalten. Viel zu früh, vor der Schuler, und viel zu spät, wenn sie im Bett sein musste.
Immer wieder blinkte das Fenster im Bildschirm auf. Worte, geschickt von ihr, geschickt von einem fernen Ort. Warum fühlte sie sich ihr so nah, obwohl sie nur vorm Rechner saß?
Sie weinte nicht. Selten kam es vor, dass sie nicht weinte, aber in genau diesem Augenblick weinte sie nicht. Ein schwaches Lächeln zierte ihr Gesicht.
Mit jedem Blinken erstrahlte ihr Gesicht ein wenig mehr, mit jeder Nachricht, die sie versand, wurde das Lächeln breiter. Wer brauchte schon Schlaf, wenn man ihr so die Tränen nahm?
Immer mehr Nachrichten blinkten auf, in einer immer kürzeren Abfolge, ein kürzer werdendes Intervall.
Worte hatten die Macht über ihre Welt, es waren einzig und alleine Worte, die sie glücklich machten – geschriebene Worte. Keine Stimme war da, die zu ihr sprach, kein Ohr, welches ihr zuhörte. Die einzige Kommunikation über einen Computer, die Worte verschickend, Mail für Mail.
Ohne den Mund zu öffnen, erzählte sie all ihre Gedanken an die Peron auf der anderen Seite der Leitung. An sie. Ohne den Mund zu öffnen, legte sie ihre Welt der Person dar.
Ohne ein Wort zu sagen, verabschiedete sie sich für einige Stunden. Die müden Augen, die jeden Satz dreimal lesen mussten.
Mit ein paar schnellen Klicks war sie auch schon ausgeloggt, im Herzen breitete sich eine Leere aus. Das Lächeln schwand Sekunde für Sekunde.

Dann war der Bildschirm schwarz. Dann konnte man nicht mehr das leise Surren des Rechners hören. Dann war sie alleine, Dann war sie einsam. Dann fühlte sie sich unendlich traurig. Und dann… was war dann?
red.riding.hood ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2007, 15:59   #2
störfaktor
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 175


Mir gefällt das Thema welches du schilderst, im Text sind aber einige Tippfehler die Stören, das solltest du nochmal überarbeiten. Ansonsten finde ich das sehr modern und interessant.
störfaktor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.04.2007, 15:35   #3
Jamie
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 11


nicht nur modern und interessant, auch fuer manche der realitaet enstprechend. durch und durch realistisch, fuer den einen mehr, den anderen weniger.
weiter so
Jamie ist offline   Mit Zitat antworten
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