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Alt 05.04.2007, 18:10   #1
Black Eye
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 55


Standard der Mond ist mein Zeuge

Der Mond sandte sein Kaltes Licht;
meine schritte knirschten auf dem alten, aber gepflegten kiesweg.
langsam wanderte ich durch die wunderschöne parklandschaft, das Halbdüster erhob die auch die sonst so Unscheinbaren Stellen zu Mystischen Plätzen. leichte hügel unterstrichen den Sanften Ton meiner umgebung.
ich atmete den Duft der Lauen Sommernacht ein und richtete meinen blick in den Klaren Sternenhimmel.
die Kristalle am Firmament Zwinkerten mir zu, fast überstrahlt vom leuchtenden Vollmond, ein glück, so benötigte ich keine laterne.
ich wandte mich um, schaute zurück auf das Anwesen.
Majestätisch Thronte es auf der Anhöhe, das schlafzimmerfenster war immer noch Hell Erleuchtet.
Verträumt ging ich Weiter.
die nächste biegung gab mir den Blick auf den alten Pavillon frei.
ich Beschleunigte meinen Schritt. licht fiel durch die teilweise geschlossenen läden.
ich besann mich,
wurde langsamer,
schlich die letzten Meter;
ich konnte Sie Sehen, Hören, Riechen, fast Spüren, es Prickelte auf Meinem ganzen Körper.
da ist Sie,
…Und Er.
ich Wusste es,
ich Wusste es schon lange, Wollte es mir Nicht eingestehen, war Blind. Meine Frau, MEINE Frau.
ich spürte wie meine Hand sich fester um das Messer schloss.
Wut, Zorn und Hass stiegen in mir auf;
langsam legte ich die letzten Schritte zur hölzernen Tür zurück,
schon Griff meine Hand nach dem Knauf, doch
wieder besann ich mich.
ich konnte sie nicht Töten, ich hätte ohne sie nicht Leben können, sinnlose Leere, Nichts wäre geblieben.
ich konnte ihn nicht Töten, es hätte ihr das Herz gebrochen, ein Leben in Schmerz, gleichwohl als wäre es ihr Tod.
Traurigkeit überkam mich, und Gewissheit.
die Gewissheit einer Wahrheit, die ich lange Verleugnet hatte.
ich drehte mich auf dem absatz um, wankte einige schritte, Hielt einen
moment Inne, atmete die Laue Nachtluft. mein Blick schweifte umher, eine Rose fing ihn auf; eine Rose schön wie Keine Andere, Sie hatte sich nicht zurückgezogen, nein, Trotzig hielt Sie ihre Blätter dem Mondschein entgegen, ich beugte mich, um von Ihr zu riechen, von Ihr, von der Einen im Meer von Rosen. ich Erkannte den Duft, eine eigenartige Wärme umfing mich. ich nahm meinen weg wieder auf, zurück auf die Höhe, in gedanken warf ich das Werkzeug, das ich bis dahin fest Umklammert gehalten hatte, weit in die Beete. An der Weggabelung kam ich wieder zur Besinnung. mein Blick wurde Klar, endlich Klar, ich Fasste einen Entschluss. ich nahm Nicht den Weg zum Anwesen, ich schlug den Anderen ein, ich Wusste wohin er führt.
Die letzten Meter vor dem Steg steigt mir der kalte Schweiß auf die Stirn, wie, was, und wie lange, Fragen die gleich bedeutungslos sein werden, bedeutungslos, am Grund des klaren Sees, und
der Mond sandte sein kaltes Licht.

Schilder mögen uns den Weg weisen, aber unsere Richtung können sie nicht bestimmen.
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