Der Ton

[gummibaum]

Weil Teilchen sich elastisch binden,
so kann die Saite, die Membran,
zu einer Sinusschwingung finden
und Luftdruck passt sich dieser an.

So kann ich mich vom Festen heben,
ich steige durch die Luft
als Schwingung in die Weite schweben
ich find ein Ohr, das ruft.

Und mit dem Ohr schwingt auch ein Sinn
und fühlt, das ich voll Botschaft bin.

[Ansgar]

Hast du mal einen Ton gehört, der eine einzelne reine Sinusschwingung trägt?
Das ist grässlich! Da hebst du dich nur vom Festen, weil du an die Decke springst.

Zudem lässt sich eine Sinusschwingung nur (und das auch nur annähernd!) über Lautsprecher oder sonstig elektromagnetisch angeregte Membranen erzeugen.
Zupft man eine Saite (was es auch immer für eine sei) an, die dazu noch eine Membran anregt (aus welchem Material sie auch immer sei), so entstehen immer verschiedenste Obertonreihen zusätzlich zum eigentlichen Ton. Die Obertöne charakterisieren jedes einzelne Instrument oder sonstig natürlich angeregte Schwingung. Sie bilden sich aus oktavierten Frequenzen, wie aus Quinten, Quarten und Terzen, teils sogar aus Sexten (aber nur minimal im Hintergrund).

So! Genug kluggeschissen.
Sonst gefällt mir das Gedicht sehr gut! Die Stimmung ist toll.

[gummibaum]

Hallo, Ansgar,

du hast Recht. Ich hatte zurerst mehr Physik in den Zeilen (nicht soviel, wie du hier einspeist), habe dann aber nur die Sinusschwingung stehen gelassen, weil sie eine gewisse optische Harmonie vermittelt.
Sie ist, wie du sagst, akustisch unangenehm und wird dem Ton physkalisch nicht gerecht. Es ist schwer (aber nicht unmöglich!) Akustik exakt und Wirkung fühlbar zu vereinen. Aber danke - denn mich reizt ja gerade der Kontakt zwischen objekiver und subjetiver Seite eines Phänomens, ihr Zusammenspiel.

LG gummibaum

[Ansgar]

Falls dich das mit exakter Akustik im Zusammenspiel mit der Wirkung auf Geist und Phsyche interessiert: Es gibt eine Art Instrument, das wie eine Halfpipe aus Holz aussieht, nur dass außen Saiten gespannt sind. Und zwar nur im Oktav- und Quint-, Quartabstand. Da kann man sich reinlegen und wenn dann außen die Saiten angezupft werden (Oktaven, Quinten und Quarten sind die reinsten Intervalle), dann ist der ganze Körper von diesem Reinen Klangbett umhüllt.
Das Gefühl ist der Wahsinn! Zum Entspannen, wie zu meditativen Übungen.

Wie es genau heißt, fällt mir gerade nicht ein, aber es ist wie das Klangbett, nur halt wie eine Halfpipe.

Teuer sind die nicht, eine Anschaffung lohnt sich!
Ich werde nochmal recharchieren, um dir den genauen Namen sagen zu können.

Liebe Grüße

[gummibaum]

Ja, interessiert mich natürlich. Danke.

LG gummibaum