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Alt 19.10.2006, 13:07   #1
Princess-of-Anywhere
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 493


Standard Aqua

Die Geschichte heißt Aqua, weil ich von einem Freund, der den Namen trägt, "inspiriert" wurde.
Wer eine Fortsetzung wünscht, bitte melden, die existiert bereits.

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Er schleuderte unbarmherzig seinen Sessel in die Zimmerecke, Teile des Regals folgten sogleich. In der Ecke stapelten sich schon zerschnittene Kissen und Klamotten und ein Haufen zerrissener Zeitungen. Es kümmerte ihn nicht, er machte weiter.
Zunächst hatte er versucht sich zu beherrschen, aber es war ihm nicht geglückt. Er war aggressiv und extrem unglücklich. Er war nicht der Mensch, der seine Gefühle auf dem Gesicht trug, er hatte sie seit je her mit sich selbst ausgetragen. Nach gewisser Zeit, die er mit sich, wegen seiner Gefühle kämpfte, war es immer besser geworden.
Er schrie alles aus sich heraus, da er nun nichts mehr hatte, dass er in die Zimmerecke schmeißen konnte. Dann ließ er sich auf den Boden sinken, nun saß es mitten im Zimmer, in den Überresten seiner Schreibtischlampe.
Zum ersten Mal hatte er dermaßen die Beherrschung verloren. Noch nie zuvor hatte er einen Raum auseinander genommen.
Die vielen Psychologen, die er besucht hatte, hatte ihm nicht erklären können, womit sein unglaubliches Temperament zusammenhing. Er selbst verstand es auch nicht. Aber schon seit er klein war, war es nie der Mensch gewesen, der weinend zu seiner Mutter lief, wenn er von älteren geschlagen wurde. Er steckte es einfach ein und setzte sich in sich damit auseinander.
Er war melancholisch und zeigte seiner Umwelt nicht das Gesicht, dass es ihr hätte zeigen können. Er war grade mal sechzehn, doch er wusste, was er wollte. Er mochte keine Menschen, die sich für ihre Umwelt veränderten um besser ins Gesamtbild zu passen. Er war seit klein auf der selbe geblieben.
Kindergarten und Grundschule, das hatte er hingekommen. Er hatte es nicht ertragen, aber er hatte auch nicht unbedingt Spaß daran. Er war gut in der Schule, weder so schlecht noch so gut, dass es besonders auffallen würde. Das einzige, was er in der Grundschule mochte war Sport. Sein erster Sportlehrer war hart gewesen und forderte immer das äußerste von seinen Schülern auch wenn diese grade mal sechs Jahre alt waren. Das hatte schließlich die Suspendierung vom Schuldienst zur Folge.
Während er aber noch unterrichtete, war er unbarmherzig und hart.
Der Junge aber ertrug dies als einziger in seiner Klasse, vielleicht auch, weil es seine Eltern damals nicht mehr interessierte, dass ihr Junge mit blauen Flecken aus der Schule nach Hause kam. Seine Eltern waren froh, als sie ihn in die Schule schicken konnten, weil sie sehr beschäftigt waren und nie vor Mitternacht nach Hause kamen.
Also war er allein sein gewöhnt. Sport machte ihm Spaß. Dort war er besser als jeder andere. Während die eine Gruppe der Klasse dem Sportlehrer noch zeigen wollte, was sie draufhatte und versuchte, das auszuführen was er ihnen aufgetragen hatte, saß der Rest auf der Bank und beschwerte sich über Verletzungen, Grippeviren oder andere Wehwehchen, die er immer gekonnt zu ignorieren wusste.
Die Gruppe, die noch beweisen wollte, was sie konnte, brach dann doch immer nach der fünften Liegestütze zusammen, er jedoch machte die zwanzig, die ihm aufgetragen wurden. Es machte ihm nichts aus. Der Sportlehrer mochte ihn und förderte ihn wo er konnte, auch wenn er es gut kaschieren konnte. Er war äußerlich genauso hart wie zu den anderen auch, aber hintenrum, war es für den Jungen dann doch einfacher in Sport, als für den Rest.

So kam es, dass er eines Tages an den Kampfsport kam. Er machte Kickboxen und fand später auch zum Kung- Fu. Mit seinen zehn Jahren, war es ihm nicht erlaubt mit Waffen oder Schwertern zu kämpfen, aber das war sein erstes Ziel, dass er sich setzte.
Es war ihm aber nicht erlaubt ohne Bewilligung seiner Eltern mit dem Kampfsport anzufangen, aber das war auch kein Problem. Er legte den Zettel der Anmeldung in die Küche und am nächsten Morgen hatte er die Unterschrift, die er brauchte. So hatte er es auch mit seinen Schularbeiten gemacht, die unterschrieben werden mussten. Manchmal klebte noch ein Zettel seiner Eltern auf den Sachen, auf denen sie schrieben, wie stolz sie auf ihn seien.
Er tat sich im Kickboxen so hervor, dass er mit höheren Gruppen trainieren durfte. Diese Gruppen kombinierten das Kickboxen mit der Selbstverteidigung. Also kämpfte er mit dreizehn Jahren doch bereits mit Messern.
Die Trainer fragten sich, woher er als dreizehn-, vierzehn Jähriger die Disziplin und die Ausdauer und noch dazu den Willen dafür nahm, sich so zu verausgaben. Er sprach kaum ein Wort, wenn er trainierte, er sagte auch nichts, wenn er gelobt wurde, oder wenn er verbessert wurde, was aber kaum nötig war. Wenn er gefragt wurde, antwortete er stets korrekt und höflich. Seine Stimme war leise, aber bestimmt und fest, er konnte seine Klasse zum Schweigen bringen, auch wenn sie grade im größten Aufruhr steckte; Er musste von einem Lehrer nur aufgerufen, dann war die Klasse auf einmal ruhig.
Er hatte sich Respekt erarbeitet. Jeder murrte im Sportunterricht über die zwanzig angeordneten Runden um den Sportplatz, ihm war es egal, er lief los und hielt nicht ein einziges Mal an, bis er die Runden absolviert hatte.
So hatte er sich mit seinen fünfzehn Jahren in der Klasse hoch gekämpft, ohne große Anstrengung, für ihn gehörte es dazu.

Liebe, war für ihn nur mehr oder weniger ein Problem. Wenn er verliebt war, und das war bis jetzt nur einmal passiert, dann kämpfte er sich seine Liebe am Box- Sack heraus und wenn das nicht gut ging, dann schluckte er sie und versuchte damit zu leben.
Oft merkte er bald, dass er sich bei dem Mädchen, ihn das er verliebt war, total geirrt hatte und, dass es, es nicht wert war aufzugeben oder schwach zu werden.
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