Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Liebe, Romantik und Leidenschaft

Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 28.05.2011, 10:55   #1
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Wunsch

Im Mond und altem Klang versinken.
Aus Nebeln endlich süße Lethe trinken.
Im Moos das herbe Gestern fühlen.
Das Laub nach wunderlichem Traum durchwühlen.
Die Welt umarmen und verstoßen
mit Blick hinauf zum großen,
jetzt so leeren Firmament,
das immer noch kein Mitleid kennt;

die zaubrisch tiefen Blicke
in Splitter, Mosaik und Eisesstücke
sich endlich einmal wandeln sehn,
den strengen Mund, von Spott umrissen,
einmal, einmal tiefernst leiden wissen;
an seiner starken Hand ins Jenseits gehn;

den Pulsschlag einmal glühend spüren,
über Acheron das Nachtfloß führen.
In hadisch sanftem Dunkel ihm zu Füßen knien,
dem Großen bis ins letzte Dämmern lauschen,
an seiner Macht den Geist berauschen,
wenn Äonen still an uns vorüberziehn;

geschloßnen Augs im letzten Arme ruhn,
dem Müden, Wehen endlich aufgetan;
voll Dankbarkeit den Becher leeren
am End des Wegs. Kein Leid zu tun.
Kein Schritt zurück. Kein Schritt voran;

Dem "Desidero", Edler, hält es dann
nicht länger stand, Dein Wehren.







(c)
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2011, 11:21   #2
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.103

Deine Gedichte sind schwermütig Thing. Zwar ginge ich nicht so weit, von Todessehnsucht zu sprechen, aber etwas Hoffendes und Erwartungsvolles in Richtung Lebensende meine ich zu spüren. Der Blick ist nach vorn gerichtet, ein Fazit über das Leben wird nicht gezogen. Die Fühler weisen allein dorthin, was danach kommen könnte. Das wirkt beim Lesen ruhig, aber beruhigend ist nach dem Lesen nicht.

Schöne Wortwahl und Bilder.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2011, 17:56   #3
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Ilka-Maria -

ich habe einen schweren und mutlosen Gemütszustand mit Wunschphantasien beschrieben.
Liegt lange Zeit zurück.
Hab Dank für das Lob!


Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2011, 13:31   #4
männlich pöne
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2011
Beiträge: 73

hey ähm tschuldige noch mal und weitere werden folgen...in anbetracht dessen kommentiere ich zukünftig in einer sprache die mir besser liegt:

Der Unterwelt sei Licht zu bringen,
Ihr Honig von den Seelen singen,
hinab der Berge in die Täler,
um des Tages hinauf zu gehen.

Die Last der dunkel Tiefen freien,
Gemüt der Schwere nur entleihen,
trink Gold, aus Bechern zweier Wonne,
der des Lebens, des and‘ren Sonne.
___________

wie gesagt zutiefst tschuldige...
pöne ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2011, 16:39   #5
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Für Sonne auf Wonne kann man sich gar nicht genug entschuldigen.

---

Thing' Gedicht zeugt von Tiefe und Gewicht.

Geändert von Ex-Schamanski (31.05.2011 um 20:21 Uhr)
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2011, 15:01   #6
männlich Perry
 
Benutzerbild von Perry
 
Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.762

Standard Hallo Thing,

ja wer wünscht sich nicht einen so "heroischen" Abgang, auch wenn in der heutigen Zeit nur noch wenige einer solch klassisch naturalromantischen Sichtweise huldigen.
Um was Konstruktives anzumerken:
"Im Mond zu versinken", davor hatten vermutlich die Astronauten Angst, während ein symbolisches Versinken in seinem nächtlichen Antlitz natürlich vorstellbar ist.
"im letzten Arme ruhn", wessen Arm(e) wohl damit gemeint ist, bleibt (zu) offen, weil kein anderer irdischer Protagonist auftaucht.
LG
Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.06.2011, 12:06   #7
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, perry -

ja, es taucht nur ein irdischer Protagonist auf, der lediglich in den letzten Zeilen persönlich angesprochen wird.
An die Astronauten hab ich nicht gedacht, aber ich kann mir auch schwer vorstellen, daß sie sich lyrischer Sprache bedienen, selbst wenn sie ähnliche Gefühle haben.

Hab Dank!


Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2011, 17:49   #8
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Schamansky -


verzeih, daß ich Dich ohne Dank ließ.
Das bietet mir Gelegenheit, das Gedicht (das ja gerade erst in der Luft zerrissen wurde), nochmals zu präsentieren.


LG!
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2011, 19:16   #9
weiblich Daisy
 
Dabei seit: 10/2010
Beiträge: 922

Hallo Thing,

es gibt Leute, die zerreißen Dinge in der Luft, weil sie diese nicht verstehen.
Ich habe durch das neuerliche Präsentieren - im Mai war ich auf Reisen und habe einiges im Forum versäumt - die Möglichkeit, meiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen. Du, lieber Thing, gehörst in jedem Fall zu jenen, die ihr Handwerk verstehen!

LG Daisy
Daisy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.06.2011, 10:45   #10
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Daisy -

hab tiefen Dank für das Lob!
Ich gebe mir zumindest immer Mühe, etwas Lesenswertes zu präsentieren.


LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Wunsch



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Wunsch Thing Liebe, Romantik und Leidenschaft 16 29.08.2010 18:08
Ein Wunsch DaMilla Eigene Liedtexte 2 08.08.2008 15:09
Der Wunsch Chausel228 Liebe, Romantik und Leidenschaft 1 24.08.2007 10:53


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.