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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 15.02.2016, 23:00   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.465

Standard Absolut geträumt

Ich schreibe einen Satz:
"Seht her, hier dieses Ding, dass ist die absolute, objektive, unabhängige, inhärente Weisheit" von H.

D: (Kommt in den verschleierten Raum der Weisen aus dem fernen Labyrith der Seelenbauwerke.)

"Tach, ich hab da ma eine Frage

zu nem Gedankengang über ne Schale.

Ich hörte das es keinen festen Wesenskern gibt.

Wie sehr man das was gerade ist auch liebt.

Das dieses Ich eine Art selbergebastelte Tontrinkschale ist,

also das scheinbar feste woran man mich in meinen Gedanken mist

und der Wesenskern sozusagen als eine Quelle in mir sprudelt.

Geh ich mit der Schale nun zur Quelle schöpfe Inspiration

um sie weiterzugeben oder lass mich von jemand füllen schon,

oder geh ich rum und bettel nach dem Antrieb für mein Sein?

Bitte gieß mir doch etwas in meine Schale rein

und werde wütend weil Nichts in die Schale fließt

oder sich nicht das richtige Gefühl in mich ergießt.

Wenn die Schale mal zerscherbelt splittert

o Gott meine existenz ist zerbrochen es Gewittert.

Was ist denn daran schlecht sie zu gebrauchen

mit der Schale in die Wirklichkeit zu tauchen

und auch mal an der eignen Quelle Wasser zu holen?

Geht es nun um den richtigen Umgang mit der Schale

oder darum sie wegzuschmeißen und im inneren Saale

zu der Quelle zu werden?

Nichts mehr zu erschaffen oder zu verderben?"

E: "ich bin noch ziemlich neu im Rat der Weisen,

deswegen kann ich die Frage nur so entgleisen:

Meiner Meinung nach ist der richtige Weg

von einer Erwartungshaltung weg der Steg

und die dinge so aufzunehmen wie sie kommen

und das was kommt wird aufgenommen

um es in etwas gutes warmes umzuwandeln.

All zu oft erlebe ich im alltag negative energien

die durch kleinigkeiten hervorgerufen in mir schrien.

Ich hinterfrage dann für mich selbst die Ursache dafür

und versuche verständnis aufzubringen im jetzt und hier

und Wohlwollend zurück zu strahlen,

ohne es jemals persönlich zu erfahren.

Und dabei habe ich keine erwartung an mein Gegenüber,

ich glaub ans karma und freue mich über all die guten Schübe

die mir schon widerfahren sind,

welche ich als meiner Meinung Kind,

meinem ehrlichen lebensweg zu verdanken habe.

kurz und bündig zusammen gefasst erfahre,

und lasse die Schale offen stehen,

freue dich drüber jeglichen input zu sehen

denn egal was reinkommt, es ist eine Prüfung an dich selbst,

oder eine Belohnung und Stärkung die dir gefällt."

(Er wendet sich ab zieht sich die Kapuze ins Gesicht

und verlässt den Raum, eine alte Frau mit mattem Gesicht tritt aus dem

Schatten )

P: "Mach weiter und sieh, was passiert.

Für mich geht es darum, ganz unkaschiert

den Weg zu finden, was aber nicht funktioniert,

wenn Du schon die Antwort kennst, kappiert?

Ist doch ziemlich spannend

und berieselnt sich entbannent."

(Ich fasse ein wenig Mut und gehe näher an den Tisch.)

D: Ja stimmt die Offenheit der Schale liebt,

aber was ist wenn es gar keinen Weg gibt,

außer dem den ich erschaffe?

Jemand kommt und gießt etwas in die Karaffe,

stellt sich dar vor mir und ja manchma halt ich meine Schale zu.

Weil ich einen Weg nicht gehen will, so ist der Schuh

und nichts von dem was mich nervt oder negativ trifft wissen will.

Ich bin irgendwie immer auf der Suche nach ner Erweiterung im Stil

meines Weltbilds und dann hab ich den Anfang wieder vergessen.

Als hätte ich niemals irgend etwas von einem Wissen besessen."

(Sie schlägt empört auf den Tisch!)

P: "Na und? Deswegen sind wir Suchende und Wanderer.


Wir streifen Haut nach Haut ab und sind jedes Mal ein Anderer

und immer wieder ueberrascht, was da zum Vorschein kommt."

(Ich trat wieder einen Schritt zurück ein wenig erschrocken.)

D: "Ja, es geht ums Suchen an sich und um die Ehrlichkeit,

vorallem zu sich selbst. Die Wahrnehmung des Suchens breit

und immer weiter zu machen, oder?


Ja stimmt das passt auch auf den festgehaltnen Moder

der Vergangenheit

der tief aus meiner Seele schreit.



Beim Suchen bin ich konzentriert und halte die Augen offen

nach einer Art Zeichen oder habe ich ein schönes Motiv getroffen,

einen Geschmack, Geruch, Gefühl, Gedanken usw.

und es geht immer und immer und immer weiter

und im endefekt geht es garnicht um das Gefundene,

denn in das Gefunde bin ich der immer tiefer Eingesunkene,

so das es mich wieder woanders hinführt,

worin ich wieder vom tiefer eintauchen verführt

und beim Eintauchen ändert sich auch die Technik,

die Art damit umzugehen. ja genauer hinzusehn, ist der Trick,

zu hören und zu riechen und doch zu erkennen

das es ein vergänglicher Hauch ist ohne es zu benennen

und das die Suche weitergeht, oder?

Vergessen ist dann der Hauch des alten Moder."

(Sie lacht mich aus oder an und verlässt die Szene. Während ich nur
schleierhaft ein neues blasses Gesicht vernehme, es bibbert.)

M: "Was ist dieses Ding , diese Schale ?

Ist es das unsagbar Banale?

Du kannst nicht füllen oder leeren , was du gar nicht besitzt.

Du bist nicht uneins mit den Dingen kein Wortwitz,

... nur dein Geist suggeriert Dir eine Hülle,

die du füllst mit deiner Meinung Fülle."

(Die jüngere Frau die neben ihm hervortritt schiebt ihn bei Seite.)

A: "Nein, nicht der Geist suggeriert .... Das Denken suggeriert,

dass sich dein Ich diese Schale in deinem innern manifestiert.

Das Ich ist ein rein gedankliches Konstrukt gemacht aus Erinnerungen,

"jetzigen" Gedanken, ist widersprüchlich, so sind die Wortbedingungen:

wir können immer nur im Jetzt denken und an die Zukunft.

Also, was sind wir dann? Die Natur, der reine Geist, ungeschrumpft?

Es ist schwierig den Begriff Geist auch fürs Denken zu benutzen.

Das könnte uns in die Irre führen. Ja, wir gehen den Weg "zurück",

zur reinen Natur in unser wahrhaftiges Sein und zum Glück."

(Als der finsterste aller Weisen wie ein Gesicht an der Wand erscheint

und sich abhebt wie ein Hologram von Nebel umringt und ich sehe alle in

ihm aufblinken, als ob er alles in sich absorbiert)

E: "Weder das einen noch das andere in diesen Maßen...

das Ich wird in den Lehren mit den Hörnern eines Hasen

oder den Lippen einer Krähe verglichen.

Es existiert nur als Zuschreibung von Strichen

aus dich bewegenden Erlebnishaufen solchen beschwinglichen.

In unseren gewöhnlichen Auffassungen verdinglichen,

wir Erleben und erschaffen so fälschlicherweise eine Eigennatur

für uns selbst wie auch den Phänomenen im Laufe deiner Uhr.

Es geht darum, diese falsche Auffassung zu benennen

und das Leersein von einer Eigennatur zu erkennen."

(Als aus seinem Kopf heraus wieder die Frau zu mir spricht.)

A: "Ich finde es schwierig in wenigen Worten,

nämlich die so genannte Leerheit zu verorten

wofür Studierende 10 Jahre und mehr studieren

und lebende mehrere Leben dahin manövrieren.

Es ist doch zu unterscheiden zwischen konventioneller

und endgültiger Wahrheit und das alles auf einem Teller."

(Es verwundert mich doch sehr und sein Gesicht verdampft im Raum,

es ist wieder Dunkel bis auf die Kerze auf dem Tisch.)

D: "Warum braucht die Lehre der Leerheit 10 Jahre?

Bin ich so voll von dem was ich mir nicht erspare?

Muss ich mich jetzt die ganze Zeit ausleeren

bis nichts mehr bleibt was ich bin oder begehre?"

Ein lustiger Mann kommt aus dem Schatten ins Licht der

Kerze.)

H: "(Besonders betont sarkastisch)

Es braucht nur so lange, dass Leer-sein von allen Phänomenen

von inhärenter Existenz also der Eigennatur zu wähnen,

weil wir mit jedem Wort und jedem Blick

immer hängen in der gleichen Falle Strick:

"Seht her, hier dieses Ding, dass ist die absolute,

objektive, unabhängige, inhärente Weisheit". Alles Gute.



Auch wenn wir uns fühlen oder sogenannt "entleeren" wollen,

geschieht es; selbst wenn wir meinen in einen leeren Raum zu rollen

und glauben, dies sei nun das Leer-sein.

Aber Nein es war nur der inhärente Schein."

(Er lacht in seine Hand über diese Wahrheit und schenkt mir

ein Gläschen Wein ein, wie nett.)

D: "Danke, ja es braucht keiner hinzusehn wenn der Baum kippt

und er ist kein Ding und weiß auch nichts von Objektiven, so angeklippt


die sich an der Kamera einstellen lassen, aus den vielen Linsen(Brillen)

und ist auch Abhängig vom System in dem er lebt ohne einen Willen

und bildungssprachlich wehen die Zweige im Wind.


Ja den Leeren Raum hab ich mal aufm Berg gesehen wie Blind

im Schnee bei Nebel, alles war weiß, wie der Raum bei Matrix,

aber ich war noch da, nur noch Weiß und weiter Nix."

(Er lacht wieder und nippt an seinem Glas, ich tue ihm nach.)

H: "Die Bäume fallen, die Steine werden zu Sand,

die Erde wird zu Staub vergehen, Wasser wird bei Frost zur Wand

- alles Prozesse des Abhängigen Entstehens oder Werdens.

Die Dinge existieren, aber eben nicht aus sich heraus,

nur konventionell im Ablauf dieses abhängigen Veränderunshaus.

(Diesmal lache ich, irgendwie hab ich nicht richtig zugehört und nur einen Gedanken bekommen aus seinen Worten, abklatsch Gespräch mäßig.)

D:"Nun fällt mir eine andere Frage ins Gesicht,

warum existiert etwas das sich verändert nicht?

Irgendwie bekomm ich immer die Erklärung aufgetischt:

es Verändert sich, also gibts das nicht. Versteh ich nicht."

(Das freut ihn natürlich wieder den Drecksack....Oh, wirkt der Alkohol?)

H: "Ich sage nicht, dass die Dinge nicht existieren,

sondern, dass sie nicht aus sich heraus manifestieren,

objektiv, unabhängig, autonom, nur als Teil eines ganzen Herz.

Natürlich existiert ein Baum und natürlich spüre ich den Schmerz,

wenn ich mir mit dem Hammer auf den Daumen braus.

Das ist ganz realer, aber eben nicht aus sich heraus

existierender Schmerz. Es gab eine lange oder kurze Kette

von Ursachen dafür, dass dieser Schmerz oder die Sandalette

entstanden sind, sich in jedem Moment verändern

und sich in einer permanenten metamorphose rendern."

(Er nimmt einen großen Schluck)

D: " Ah, also der Weg über den ich philosophiere

ist das ich nicht aus mir heraus existiere,

sondern das sich aus dem Nichts Verkettungen gebildet haben,

die zu Sonnen, dann explodierten, Planeten heraus kamen

auf denen aus Schwingungen im Wasser Zellen wurden

und evolution Pflanze, Tier sich teilten zu Fischen Korallen führten,

zu Rattenartigen Wesen die sich in DNA später zu Menschen schnürten

und in erfundenen Gedankenverstrickungen und Welten leben,

ja das kenn ich schon. Dieses seltsame Streben.

Die Fähigkeit Schmerzen zu empfinden ist ja auch daraus entstanden

oder alle anderen Gefühle und das Denken das wir immer neu erfanden,


darauf aufbauend unsre Bauwerke und so weiter.

Alles kam aus der Fantasie des Universums, genau wie wir die Reiter

unsres Selbst nur Fantasiegestallten sind.

Desswegen versuch ich wieder zu sein wie ein Kind.


Und jetzt soll ich in einen Zustand gehen

in dem der Traum zwar noch da ist und zu sehen,

aber auch nur als flüchtiger Traum wahrgenommen wird,

auch ich selbst, ist sowieso nich echt, wozu einmischen zum Flirt,

so in der Art. Aber ist auch nich ganz richtig von mir,

weil es bleibt ja noch unsre Kopplung essen trinken schlafen, (Bier)

die echten Bedürfnisse um in dem Traum bleiben zu können.

Sonst würde uns das Sein verwehrten und verbrennen."

(Ich finde mich plötzlich auf der Erde wieder, auf dem Waldboden und das nur mit Schlafzeug, boahhh ist das kalt, schnell nach Hause)
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2016, 05:47   #2
männlich Ex-Poesieger
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Dabei seit: 11/2009
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Leierkastenmann.
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