Herbst (Elegie) bei Poetry.de

Litteralia · 29.09.2015, 22:37

Und ich erblicke seit einiger Zeit noch den Wandel des Lebens:
kaltes Erröten in Braun. Hörst du den Boten, den Tod?
Klagen des Windes, ein eilendes, heulendes Drängen nach Wärme,
aber sie bleibt zu weit fort. Fadtristes Braun wird Blutrot.
Wie sich die Blätter vom Stamme durch zwirbelndes Drängen entfernen,
nimmt mir die Freude der Herbst; sie wird zur Melancholie.
Will ich, ach! Kann ich das Leben im gräulichen Stürmen genießen?
Schwerer noch stürmt nur mein Herz. Schweigen vermocht' es noch nie.

Ex-Ralfchen · 29.09.2015, 23:12

ach litterchen...du bist sooo morbididiv...es gibt nur bräunendes erröten...ok...wie in thailand nach 3 tagen sonnebrand und 5 tagen ruhe im schatten...

Thing · 30.09.2015, 10:59

wahrlich:
Eine Elegie!

Ich glaube, das Metrum zu kennen, weiß aber nicht den speziellen Terminus.
Könnte das homerisch gefärbt sein?

Wäre das nicht so fein gestaltet, könnte der Inhalt beinahe ansteckend werden.

Lieben Gruß
v.
Thing

Pit Bull · 30.09.2015, 12:28

Liebe Litteralia,

ein Gedicht wie aus einem Guss und es wirkt auch auf mich schwermütig.

Einzig in V5 will mir der Ausdruck „entfernen“ am Ende nicht so recht munden, daher meine Überlegung, ihn zu ersetzen bzw. den Vers etwas umzuformulieren, doch nur, wenn du magst:

Zitat:

Zitat von Litteralia

Wie die Blätter vom Stamme durch zwirbelndes Drängen entweichen,

Gern gelesen.

VG Pitti

Litteralia · 01.10.2015, 18:46

Liebe Thing,

das Metrum besteht aus sogenannten Distichen( Hexameter und Pentameter).
Ich weiß, dass Ovid oftmals darin schrieb.

Ich danke Dir!

Lieber Pitti,

in Deiner Abänderung wäre das Metrum falsch, deswegen behalte ich meinen Emtwutf bei.

Ich danke Dir ebenfalls für Dein Lob.

Liebe Grüße
Jana
(P.S. an alle: entschuldigt bitte mein seltenes Auftreten hier. Ich habe momentan wirklich sehr viel Stress.)

29.09.2015, 22:37	#1
Litteralia Dabei seit: 01/2013 Beiträge: 538 Meine Gedichte	Herbst (Elegie) Und ich erblicke seit einiger Zeit noch den Wandel des Lebens: kaltes Erröten in Braun. Hörst du den Boten, den Tod? Klagen des Windes, ein eilendes, heulendes Drängen nach Wärme, aber sie bleibt zu weit fort. Fadtristes Braun wird Blutrot. Wie sich die Blätter vom Stamme durch zwirbelndes Drängen entfernen, nimmt mir die Freude der Herbst; sie wird zur Melancholie. Will ich, ach! Kann ich das Leben im gräulichen Stürmen genießen? Schwerer noch stürmt nur mein Herz. Schweigen vermocht' es noch nie.

30.09.2015, 10:59	#3
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Litteralia - wahrlich: Eine Elegie! Ich glaube, das Metrum zu kennen, weiß aber nicht den speziellen Terminus. Könnte das homerisch gefärbt sein? Wäre das nicht so fein gestaltet, könnte der Inhalt beinahe ansteckend werden. Lieben Gruß v. Thing

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29.09.2015, 23:12	#2
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	ach litterchen...du bist sooo morbididiv...es gibt nur bräunendes erröten...ok...wie in thailand nach 3 tagen sonnebrand und 5 tagen ruhe im schatten...

01.10.2015, 18:46	#5
Litteralia Dabei seit: 01/2013 Beiträge: 538 Meine Gedichte	Liebe Thing, das Metrum besteht aus sogenannten Distichen( Hexameter und Pentameter). Ich weiß, dass Ovid oftmals darin schrieb. Ich danke Dir! Lieber Pitti, in Deiner Abänderung wäre das Metrum falsch, deswegen behalte ich meinen Emtwutf bei. Ich danke Dir ebenfalls für Dein Lob. Liebe Grüße Jana (P.S. an alle: entschuldigt bitte mein seltenes Auftreten hier. Ich habe momentan wirklich sehr viel Stress.)