Ich bin bei Poetry.de

Litteralia · 08.04.2015, 00:45

Ich bin das kalte Wasser in dem Glas,
so klar, doch undurchsichtig. Ich verwirre.
Ich führe alle stetig in die Irre.
Bin alles, nichts, bin Trauer und doch Spaß.

Ich bin die mitleidslose Totenstille,
so leise bringe ich um den Verstand.
Bin immer da, doch bleibe unerkannt,
für alle ist es nur des Opfers Wille.

Ich bin der Schrei, der Sturm nach aller Ruhe,
in der die Kraft der Menschenseelen liegt.
Ich bin das Licht, des goldnen Schatzes Truhe.

Die Stärke, die dein Dasein dir nur gibt,
ist auch die Kraft, auf der ich nur beruhe.
Ich bin der Mensch, der mit dir Träumen fliegt.

gummibaum · 08.04.2015, 01:40

Hallo Litteralia,

mit den verwirrenden Widersprüchen beginnt es, um sich zunehmend in ein bedrohliches Verborgensein zurückzuziehen. Als dann plötzlich ein Übermächtiges um so präsenter hervorschießt, findet der letzte Vers für alles eine ungeahnte, aber glaubhafte Auflösung.

Sehr gern gelesen
LG gummibaum

Thing · 08.04.2015, 09:50

O ja, liebe Litteralia,

das ist ein starkes, dunkles Sonett, das tiefen Eindruck macht und auf mich so wirkt wie auf gummibaum.
Fast möchte man es für ein Rätsel halten, dem man nur das Lösungswort entringen muß, aber dafür ist das Sonett zu komplex.

Sehr schön komponiert!

Lieben Gruß
von
Thing

shoshin · 08.04.2015, 21:52

Ja, liebe Jana, so sind sie die Menschen die Träume fliegen - widersprüchlich leidenschaftlich und selbst-BEWUSST!

Sehr gerne gelesen!
Lieben Gruß
shoshin
S2V2 holpert irgendwie, ich hab auch kein wirkliche Lösung gefunden
vielleicht:
so lautlos bring ich mich um den Verstand
ist aber auch nicht optimal.

08.04.2015, 00:45	#1
Litteralia Dabei seit: 01/2013 Beiträge: 538 Meine Gedichte	Ich bin Ich bin das kalte Wasser in dem Glas, so klar, doch undurchsichtig. Ich verwirre. Ich führe alle stetig in die Irre. Bin alles, nichts, bin Trauer und doch Spaß. Ich bin die mitleidslose Totenstille, so leise bringe ich um den Verstand. Bin immer da, doch bleibe unerkannt, für alle ist es nur des Opfers Wille. Ich bin der Schrei, der Sturm nach aller Ruhe, in der die Kraft der Menschenseelen liegt. Ich bin das Licht, des goldnen Schatzes Truhe. Die Stärke, die dein Dasein dir nur gibt, ist auch die Kraft, auf der ich nur beruhe. Ich bin der Mensch, der mit dir Träumen fliegt.

08.04.2015, 01:40	#2
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Hallo Litteralia, mit den verwirrenden Widersprüchen beginnt es, um sich zunehmend in ein bedrohliches Verborgensein zurückzuziehen. Als dann plötzlich ein Übermächtiges um so präsenter hervorschießt, findet der letzte Vers für alles eine ungeahnte, aber glaubhafte Auflösung. Sehr gern gelesen LG gummibaum

08.04.2015, 09:50	#3
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	O ja, liebe Litteralia, das ist ein starkes, dunkles Sonett, das tiefen Eindruck macht und auf mich so wirkt wie auf gummibaum. Fast möchte man es für ein Rätsel halten, dem man nur das Lösungswort entringen muß, aber dafür ist das Sonett zu komplex. Sehr schön komponiert! Lieben Gruß von Thing

08.04.2015, 21:52	#4
shoshin gesperrt Dabei seit: 02/2014 Beiträge: 1.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ja, liebe Jana, so sind sie die Menschen die Träume fliegen - widersprüchlich leidenschaftlich und selbst-BEWUSST! Sehr gerne gelesen! Lieben Gruß shoshin S2V2 holpert irgendwie, ich hab auch kein wirkliche Lösung gefunden vielleicht: so lautlos bring ich mich um den Verstand ist aber auch nicht optimal.