Zuhause

[Litteralia]

Zogen mich die Lebenskreise
weit hinfort von Halt und Sinn,
wich ich drum, ganz still und leise.
Niemals ließ mich deren Irren
unbeirrt durch Nächte schreiten.
Zweifel wurden zum Gewinn,
denn mich brachte jedes Wirren
auf der Suche nach dem Glück,
zwar durch unbekannte Weiten,
letztlich doch zu Dir zurück.

[gummibaum]

Liebe Litteralia,

dein Wortgewebe spürt sehr feinsinnig dem Prozess der Selbstvergewisserung unter fremden Einflüssen und der Rückbesinnung auf die Wurzeln nach.

Sehr gern gelesen.

LG gummibaum

[Nöck]

Hallo Litteralia,

ich schließe mich der Interpretation von gummibaum vorbehaltlos an. Eine kleine Anmerkung habe ich aber:

Zitat von Litteralia

zwar durch unbekannte Weiten,
letztlich doch zu Dir zurück.

"Zwar" klingt für mich wie ein Widerspruch. Gerade das Unbekannte erweitert doch den Horizont und lässt uns reifen. Vielleicht so oder ähnlich?

"quer durch unbekannte Weiten"

Eine kleine Lebensweisheit in wenigen Versen, gefällt mir.

Liebe Grüße
Nöck

[Litteralia]

Hallo gummibaum, hallo Nöck,

ich danke euch für die lieben Worte. Das Zuhause - wo oder bei wem auch immer das liegen mag - erdet jeden Menschen, schön, dass dies in meinen Versen mitklang.

Das "zwar" war recht bewusst gesetzt, die "unbekannten Weiten" als etwas Aufregendes und Spannendes sollten immer noch dem "Dir" (Zuhause) unterliegen.

Liebe Grüße
Jana

[Thing]

hier kamen mir Zweifel:


Niemals ließ mich deren Irren
unbeirrt durch Nächte schreiten.

Das bezieht sich auf die Lebenskreise, wenn ich nicht irre.
Aber warum ließ Dich ihr Irren niemals unbeirrt durch Nächte schreiten?
Ich hätte eher das Gegenteil angenommmen.

Lieben Gruß
von
Romulus Thing!