|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
05.01.2014, 15:41 | #1 |
Forumsleitung
|
1916 - Westfront
Sie stürmen.
Uniform. Pickelhaub, dicke Schuh. Zwei Hände umklammern das Bajonett. Lauft wie die Hasen, lauft um die Wett! An dieser Front sind alle per „Du“. Und wehe, einer will türmen! Sie singen. Der Gleichschritt gebiert die Legende. Marschiert im Rhythmus die Frontlinie ab und messt mit den Stiefeln das blutige Grab! Denn euch trennt nur ein Meter vom Ende. Drum bringt die Lieder zum Klingen! Sie beten. Und ziehen gefaltet die Hände zur Brust und flehen nach Vätern und Müttern, während Kugeln die Erde erschüttern; und weinen: „So hab ich’s nicht gewusst! Lieber Gott, lass mich mit dir reden!“ 5. Januar 2014 by Ilka-Maria |
05.01.2014, 15:45 | #2 |
Forumsleitung
|
Um es vorwegzunehmen: Ich habe bewusst auf die Einhaltung von Jambus bzw. Trochäus verzichtet. Der Wechsel ist gewollt.
|
05.01.2014, 17:02 | #3 |
R.I.P.
|
Ich hatte einen Kommentar geschrieben, der ist plötzlich weg.
Ob ich das nochmal zusammenbekomme? Das Gedicht ist niederschmetternd gut. Schrecklich, sich das wieder vorzustellen, dieses Grauen, diese Gräuel. Sie stürmen, sie singen, sie beten... Wie ein unausweichliches Schicksal, von einer stummen, unerbittlichen Macht gesprochen. Mein Nachtessen wird wohl ungegessen bleiben. Thing |
Lesezeichen für 1916 - Westfront |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
1916 | gummibaum | Düstere Welten und Abgründiges | 13 | 10.08.2013 21:53 |