Veruntreuung & Co

[Wolle]

Der „Kleine Mann“, ein armes Schwein,
wählt ne Partei, in gutem Glauben,
es trete dann ne Besserung ein,
man halte ihn dann nicht so klein,
wird auch nicht an der Rente schrauben.

Doch schwer enttäuscht dann, nach der Wahl,
seine Partei stand ziemlich oben,
merkt er, dass er hier falsch gedacht,
und dass die Welt über uns lacht,
es wird nur hin und her geschoben.

„Multitalent“, auch ein "Minister",
Auftritte voller Arroganz,
im Parlament zu viel Geknister,
vielleicht in Manier der Philister,
wenn’s hart kommt, eingezogener Schwanz.

Veruntreuung, was soll ich sagen,
ihr seht ja, was im Land geschieht,
mit viel Blabla und offenen Fragen,
geht´s stets dem Kleinen“ an den Kragen,
bis ihm die letzte Kraft entflieht.

Des „Kleinen“ allgemeine Lage,
die in Verzweiflung untergeht,
steht völlig außerhalb der Waage,
in einer Zeit, der schlechten Tage,
weil nichts mehr im Verhältnis steht.

Existenziell wird er zerschmettert,
Diäten aber steh´n im Licht,
das Rentengeld wird zart verbrettert ,
Erhöhung klein, auch wenn er wettert,
und Preiserhöhung ist nun „Pflicht“.

[kofski]

Das Geknister hat mich etwas gestört, aber egal. Ich hänge mich mal nicht an Details auf, weil ich das Gedicht insgesamt sehr gut finde und auch gut umgesetzt. Eine stärkere Pointe oder sogar eine Parole wäre wünschenswert gewesen. Das ganze Thema in einem Satz, quasi die Moral von der Geschicht'.