Keine Ruhe

[shadowangel]

Keine Ruhe


Immer noch findet meine Seele keine ruh,
komme immer noch nicht damit klar,
noch immer schütten Sorgen mich zu,
leider ist das kein Traum sondern wahr.

Immer schwerer fällt es mir mit jemandem zu reden,
bin verschlossen jetzt schon fast ganz,
in mir fühle ich immer zu ein beben,
wie eines Feuers funkelder glanz.

Dreht sich die Welt nicht nur um mich,
drum verstummen meine Worte,
schütze ich lieber meine Kinder und Dich,
unendlich bald die Sehnsucht nach dem einen Orte.

Nachts sitz ich oft rum und kämpfe sinnlos dagegen an,
eine Sucht, aber das ich mich selbst noch spüre,
meine Gedanken an die Klinge kreisen immer dann,
ein Krieg den ich jeden Tag mit mir selber führe.

Wäre ich doch nur ganz allein,
würde ich diesen letzten Weg nun endlich gehen!




@shadowangel

[Meishere]

Traurig, berührend.
Das ständige Denken über Probleme, deren Lösung noch im Verborgenen liegt führt zu dieser Ruhelosigkeit.
In den dunkelsten Momenten sind es dann gerade nahestehende Personen, die einem helfen können wieder auf die Beine zu kommen, auch wenn diese es vielleicht gar nicht wissen.
Es ist sehr schade, wenn einem Menschen diese Gefühle innewohnen, die für andere so schwer nachvollziehbar sind. Es gibt so viel schönes im Leben und eigentlich keinen Grund das Leben nicht zu genießen. Doch wenn die Seele nicht richtig funktioniert, wie soll der Körper dann?
Aber jede Seele kann sich selbst heilen, sie braucht nur ihre Zeit. Das ist es, woran man denken sollte in den ruhelosen Momenten, die schier endlos erscheinen.
Und wenn man doch mal allein ist, ohne nahestende Personen in der Nähe, dann hat es keinen Sinn über Probleme nachzudenken. Davon lösen sie sich nicht. In ruhigen Momenten ist es wichtig die Stille des Augenblicks zu genießen, die Gedanken hinter sich zu lassen und Kraft für den Alltag zu sparen.
So sollte der letzte Weg erst sehr spät angetreten werden, im Einverständnis von Kopf, Seele und Körper, wenn alles dafür bereit ist und kein Teil gezwungen werden muss.
Egal wie lang und dunkel einige Phasen eines Lebens erscheinen, jeder Mensch hat das Recht vor Betreten dieses Weges auf ein erfülltes Leben zurückblicken zu dürfen. Und für dieses Recht sollte man kämpfen.

Danke für dein Gedicht und dass ich mir Gedanken dazu machen durfte. Mir selbst sind auch einige Dinge bewusst geworden, die mein persönliches Umfeld betreffen.
Ich hoffe auch du kannst mit meinen Gedanken etwas anfangen und veröffentlichst noch viele weitere Gedichte.

Liebe Grüße,
Meishere

[C.Alvarez]

Hallo shadowangel,

der letzte Satz deines Textes hat mich am meisten berührt. Gerade dieses "wäre ich doch nur ganz allein" hat oft in der Realität verheerende Folgen. Ich denke an die Mutter, die ihre Kinder nicht allein lassen will und sie mitnimmt, im Glauben, sie hätte ihnen damit ein aussichtsloses Schicksal erspart.
Ein sehr nachdenklicher Text, der keine Lösung anbietet, die es tatsächlich im Leben auch nicht immer gibt, oder, besser gesagt, die dem Betroffenen verschlossen bleibt.
Dein Text beweist deine Einfühlsamkeit und auch deine Eloquenz. Respekt vor deinem Können kann ich da nur sagen.

CDP

[shadowangel]

Vielen lieben danke für eure lieben Worte.
Ich hab noch nie so nette Kommentare bekommen und sehe mich selbst gar nicht so besonders gut was das Scheiben angeht.
Ich lasse mich einzig und alleine von meinen Gefühlen und Gedanken leiten.
Es stimmt das es niht immer eine Lösung gibt und wenn ich ehrlich sein soll ,
ich bin selbst Mutter und wenn ich meine Kids nicht hätte, wüsste ich nicht wie es jetzt wäre.Ich würde wahrscheinlich nicht ganz so sehr kämpfen.
Nochmal lieben dank.

LG Shadowangel