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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 19.04.2014, 17:02   #1
weiblich Rosmarie
 
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Beiträge: 591

Standard Eigenlob (Zweiter Sonett-Versuch)

Eigenlob

Verborgen in des Herzens dunklen Tiefen
erwachte dreist der Drache Eitelkeit.
Er reckt´ sich, streckt´ sich: “Endlich ist es Zeit
für mein gekonntes Donner-Drachenschniefen!”

Ein Röcheln tönt´ und Speichelbäche liefen.
Doch niemand war beeindruckt weit und breit.
“Wie peinlich doch ein solches Selbstlob schreit!”
voll Widerwillen seine Hörer riefen.

Das fand der eitle Drache gar nicht fein.
Voll Scham kroch er ins tiefste Herz zurück.
Wie garstig können doch die Menschen sein!

Doch schließlich sah versöhnt er staunend ein:
Im Herzen hier wohnt Akzeptanz zum Glück.
Hier existier´n in Frieden Sein und Schein.


19.4.14
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2014, 17:15   #2
weiblich Ex Täubchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Beiträge: 432

Liebe Rosemarie,

Der Titel verrät es nicht, einfach Märchenhaft dein Sonett.
Ein Favorit

Frohe Ostern und liebe Grüße
Täubchen
Ex Täubchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.04.2014, 17:24   #3
weiblich Rosmarie
 
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Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Liebe Täubchen,

ach, ist das schön! Du glaubst nicht, wie überrascht ich von deinem Lob bin und wie mich das freut! Danke!

Vielen lieben Dank und dir (und allen hier) ein rundum frohes Osterfest!
Rosmarie
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2014, 14:00   #4
männlich Beteigeuze
 
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Dabei seit: 03/2014
Alter: 51
Beiträge: 113

Hallo, Rosmarie!

Es ist doch gar kein Sonett-Versuch, sondern es ist tatsächlich ein Sonett
Denn neben den rhythmischen Vorgaben hast Du auch noch das Inhaltliche, nämlich These/Antithese, eingehalten und sogar (was nicht unbedingt sein muss) die Synthese hinzugefügt. Alles in allem also gelungen.

Die einzigen Schwachpunkte sind die Apostrophe bei den Verben, die ja eigentlich im Perfekt stehen müssten und so, um dem Metrum gerecht zu werden, verkürzt wurden. Das kann dann funktionieren, wenn die Verben dann trotzdem noch als Vergangenheitsform hörbar sind. Hier allerdings werden sie so ins Präsens gesetzt. Ja, beim Lesen sieht man die Apostrophe, aber beim Vortrag sähe das anders aus.

Als eine mögliche Variante ginge dies:

Verborgen in des Herzens dunklen Tiefen
erwachte dreist der Drache Eitelkeit.
Er reckte, streckte sich: „Jetzt ist es Zeit
für mein gekonntes Donner-Drachenschniefen!”

Ein Röcheln tönte, Speichelbäche liefen.
Doch niemand war beeindruckt weit und breit.
“Wie peinlich doch ein solches Selbstlob schreit!”
voll Widerwillen seine Hörer riefen.

Das fand der eitle Drache gar nicht fein.
Voll Scham kroch er ins tiefste Herz zurück.
Wie garstig können doch die Menschen sein!

Doch schließlich sah versöhnt er staunend ein:
Im Herzen hier wohnt Akzeptanz zum Glück.
Hier existier´n in Frieden Sein und Schein.


Trotzdem: Sonette sind nicht unbedingt so leicht und wie ich oben schon sagte, ist es Dir gelungen

LG, Beteigeuze
Beteigeuze ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.07.2014, 17:18   #5
weiblich Rosmarie
 
Benutzerbild von Rosmarie
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Lieber Beteigeuze,

das ist jetzt eine Riesenüberraschung für mich! Dieses Gedicht hatte ich schon längst vergessen und meine ganze Sonettversucherei ad acta gelegt. Und nun kommst du und machst dir eine derartige Mühe, um meinem Versuch doch noch zu einem guten Ende zu verhelfen! Du glaubst nicht, wie sehr ich mich darüber freue!

Was du in Bezug auf Rhythmus und These/Antithese und Synthese schreibst, tut mir über die Maßen gut. Mir fiel/fällt es nämlich recht schwer, alle Vorgaben zu berücksichtigen.
Was du über die Apostrophe schreibst, leuchtet mir sofort ein. Diese krampfhaften Verkürzungen haben mir damals schon nicht gefallen. Insofern ist deine Lösung weitaus besser. Ich werde sie - da ich denke, dass dir das Recht ist - übernehmen.

Vielen lieben Dank! Ich freue mich ja so!
Herzliche Grüße
Rosmarie


Eigenlob

Verborgen in des Herzens dunklen Tiefen
erwachte dreist der Drache Eitelkeit.
Er reckte, streckte sich: „Jetzt ist es Zeit
für mein gekonntes Donner-Drachenschniefen!”

Ein Röcheln tönte, Speichelbäche liefen.
Doch niemand war beeindruckt weit und breit.
“Wie peinlich doch ein solches Selbstlob schreit!”
voll Widerwillen seine Hörer riefen.

Das fand der eitle Drache gar nicht fein.
Voll Scham kroch er ins tiefste Herz zurück.
Wie garstig können doch die Menschen sein!

Doch schließlich sah versöhnt er staunend ein:
Im Herzen hier wohnt Akzeptanz zum Glück.
Hier existier´n in Frieden Sein und Schein.


19.4.14
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
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