Hingeknallt

[apeix]

Nur in der Erwartung ist die Liebe

Wenn der Tag sich niederkniet
und am Himmel sich bemerklich machen,
tausend ferne Sonnen,

dann sind wir uns nahe, nahe wie sonst kaum.

Unsere Erinnerungen kreisen um den Tag, weißt Du noch?,
als wir uns am kleinen See, nur unter des Himmelszelt tauber Ohren,

in den Armen lagen, uns liebten.

Ach, der Geruch der Erinnerung, er haftet an mir,
ich möcht‘ sagen, er ist ein Teil von mir.

Viel Sand ist derweil durch die Uhr gelaufen
und mit den Jahren schwand auch das,
was mir die Erinnerung so lebendig in mein Herz setzen kann:

die Liebe für Dich.

Bist Du fern von mir, so möchte ich Dich an mich ziehen,
stehst Du dann an meiner Seite, im Raume hängend dann die Leere,

ich will Dich in der Ferne wissen.

Was denkt sich die Natur, soll Liebe nicht von Dauer sein,
soll Liebe etwa Diener sein?

Die Erinnerung, liebender als die wahre Begegnung?
Ich möcht‘ enträtseln diesen Grund, nur um mich frei zu wissen.

Sag mir, meine Liebe, wie können wir am leben halten, was wir in jungen Jahren uns versprachen?

Dem wahren Leben zu trotzen, lachend alle Hürden auf uns nehmen.

Die Antwort, ich weiß wo ich sie zu finden vermag, tief im Abgrund meines Herzens,
Ich muss nur lange hinabschauen,
muss nur tiefer graben,
dort liegt dann bestimmt versteckt im Staub -

ein Geruch. Ich kann ihn riechen!

Es riecht wie: ich liebe Dich.

[Ex-Poesieger]

Abgeseilt!