Giftspritze

[Rebird]

Worte falscher Leute wiegen
bei dir mehr, als etwas Halt,
du brichst jeden kleinen Frieden
auf, für Terror und Gewalt.

War'n die and'ren wieder böse,
woll'n sie nicht aus ihrer Haut,
droht ein schreckliches Getöse
deiner Wut, leicht angestaut.

In dir sehen sie das Schlechte,
schlechter ginge es nicht mehr?!
Doch du bleibst dir der Gerechte,
hart auf hart, auch mit Gewehr.

Dir in Ungnade zu fallen ...
Was gibt's Leichteres als das?
Schnell, wie sich die Fäuste ballen,
rast dein Puls vor blankem Hass.

Immer weiter auf die Spitze
treibst du es, dein trüber Geist
harrt auf jeden mit 'ner Spritze
voller Gift, der auf dich scheißt.

Beistandserntend, deine Zwänge,
wegen denen man dich schmäht;
kraftvoll schlägst du über Stränge,
wie der Krug zum Brunnen geht ...

[Thing]

Zitat von Rebird

Worte falscher Leute wiegen
bei dir mehr, als etwas Halt,
du brichst jeden kleinen Frieden
auf, für Terror und Gewalt./schnell .... (statt auf)?

War'n die and'ren wieder böse,
woll'n sie nicht aus ihrer Haut,
droht ein schreckliches Getöse
deiner Wut, leicht angestaut./voll aufgestaut (Wut und leicht bringe ich nicht in den Zusammenhang)

In dir sehen sie das Schlechte,
schlechter ginge es nicht mehr?!
Doch du bleibst dir der Gerechte,
hart auf hart, auch mit Gewehr.

Dir in Ungnade zu fallen .../ mir fehlt das Affix "bei", aber im Moment fällt mir auch nichts ein.
Was gibt's Leichteres als das?
Schnell, wie sich die Fäuste ballen,
rast dein Puls vor blankem Hass.

Immer weiter auf die Spitze
treibst du es, dein trüber Geist
harrt auf jeden mit 'ner Spritze
voller Gift, der auf dich scheißt./ da ist mir nicht ganz klar, auf wen oder was sich das der bezieht

Beistandserntend, deine Zwänge,
wegen denen man dich schmäht;/deretwegen gefiele mir besser
kraftvoll schlägst du über Stränge,
wie der Krug zum Brunnen geht ...

Vom Inhalt her:
Prima.
Eine kraftvolle Phillipika.

Hätte mir noch besser gefallen, wenn das sch*** vermieden worden wäre.


LG
Thing

[Pit Bull]

Hallo Rebird!

Dieses Gedicht – und ich zitiere ausnahmsweise mal einen Schreiber dieser Gemeinde – ist eine Sternstunde der Menschheit.

Wie Thing sehe ich aber auch noch Potential.

Hier meine Gedanken dazu – unter Hinzunahme der Vorschläge von Thing:

Zitat von Rebird

Worte falscher Leute wiegen
bei dir mehr, als jeder Halt,
du brichst jeden kleinen Frieden
rasch für Terror und Gewalt.

War'n die and'ren wieder böse,
woll'n sie nicht aus ihrer Haut,
droht ein schreckliches Getöse
deiner Wut, voll angestaut.

In dir sehen sie das Schlechte,
schlechter ginge es nicht mehr?!
Doch du bleibst dir der Gerechte,
hart auf hart, auch mit Gewehr.

Dir als Opfer zu gefallen ...
Was gibt's Leichteres als das?
Schnell, wie sich die Fäuste ballen,
rast dein Puls vor blankem Hass.

Immer weiter auf die Spitze
treibst du es, dein trüber Geist
zielt auf jeden mit 'ner Spritze
voller Gift, der auf dich scheißt.

Beistandserntend, deine Zwänge,
deretwegen man dich schmäht;
kraftvoll schlägst du über Stränge,
wie der Krug zum Brunnen geht ...

Ein Gedicht, das durch eine ausdrucksstarke Wortwahl und spürbare Energie besticht.

Großes Lob.

VG Pitti

[Desperado]

Hallo Rebird,

sehr gelungenes, geistreiches und wortgewaltiges Gedicht!

Gerechtigkeitssinn schielt nicht danach, Recht zu bekommen, achtet nicht darauf, als gerecht eingestuft zu werden und kümmert sich weder um Anerkennung noch um Ablehnung. Derlei Erwägungen gehören in den Bereich der Selbstgerechtigkeit.

Gekonnt und schön zur Sprache gebracht.
Desperado

[Rebird]

Ach du lieber Himmel Was soll man da sagen ...

@Thing: "Wut, leicht angestaut" soll ein wenig sarkastisch klingen, so habe ich mir das jedenfalls gedacht^^
Danke für Deine Anmerkungen, werde den Text evtl. nochmal abändern.

@Pit Bull: Danke für die erfreuliche Rückmeldung und die Vorschläge für den Text. Über das Lob hab ich mich gefreut, aber das mit der Sternstunde muß ich erstmal verdauen Werde mir den Text nochmal vornehmen ...

@Desperado: Freut mich zu hören, dass Du das Gedicht gut fandest und mich meine Eindrücke wohl nicht getäuscht haben

Gerechtigkeitssinn schielt nicht danach, Recht zu bekommen, achtet nicht darauf, als gerecht eingestuft zu werden und kümmert sich weder um Anerkennung noch um Ablehnung. Derlei Erwägungen gehören in den Bereich der Selbstgerechtigkeit.

Das scheint wohl so zu sein^^ Habe da über jemanden geschrieben; wollte meine negativen Eindrücke mal zum Ausdruck bringen. Man fordert auf biegen und brechen für sich selber Gerechtigkeit ein, auf andere bezogen ist es aber mit Gerechtigkeit und ihrer Wichtigkeit nicht mehr weit her ...

lg an euch drei

[Ex-Poesieger]

S2V4 wäre mit angestaubt wenigstens etwas vehemenzloser geworden, weil sich sonst alles von selbst ins Abseits schiebt, da es noch keinem Wutausbruch etwas ausgemacht hat, intellektuell seziert zu werden. Und eigene Regeln werden dabei sowieso erfunden.

LG RS

[Ex-Nitribitto]

Rebird, ich wundere mich etwas über deine Bekanntschaften.

Diesem Gedicht, lass es dir gesagt sein, fehlt alles, was ein intelligentes Gedicht ausmacht. Wenn du jemanden niedermachen willst, musst du ihn zuallererst loben. Und wenn was dran ist an dem, was du behauptest, wird jeder Leser, der bis 3 zählen kann, sich freuen, wie gut es dir gelungen ist, den Gegenstand deiner Verachtung auf die Schippe zu nehmen. So aber könnte ihm der Gedanke kommen: Der Kritiker ist auch nicht besser als der Kritisierte. Dem Gedicht fehlt Leichtigkeit, Intellekt und Witz.
Ich lese nur schäumende Wut, und das ist mir bei solch einem Thema denn doch zuwenig.

Gruß, Nitribitto

[Rebird]

Hallo Poesieger,
also Wut kann man ganz locker ne Weile anstauen, bis man ein Ventil gefunden hat. Und das "leicht" war vielleicht dafür gedacht, um die brenzlige Situation etwas runterzuspielen ... Danke Dir für's reinschauen und kommentieren. lg

Hallo Nitribitto,
also von einem Gegenstand der Verachtung habe ich nix geschrieben, das ist vielelicht deine Ansicht ... Eigentlich handelt es sich ja um einen Menschen, nicht um einen Gegenstand ... Und wie kann man so einem Menschen vielleicht helfen? Wohl indem man ihn auf seine Fehler, oder besser gesagt sein Fehlverhalten aufmerksam macht und ihm aufzeigt, wie andere sein Verhalten sehen, auch wenn's nicht unwahrscheinlich viel bringen mag, aber man hat es wenigstens versucht An dieser Situation sehe ich auch nichts Witziges, keinen Grund für andere sich zu darüber zu freuen, von Intellekt mal ganz abgesehen. Wo sich Therapeut, Betreuung und sonst der gleichen überfordert distanzieren - da möchte ich dich mit deiner Leichtigkeit mal erleben ... Na ja, trotzdem besten Danke für's reinschauen und deine Meinung zu meinem Text, lg

[Thing]

Zitat von Nitribitto

Wenn du jemanden niedermachen willst, musst du ihn zuallererst loben.

Gruß, Nitribitto

Nach wessen Methode?
Also:
Zuallerst heucheln und täuschen, danach den Tritt?
Was ist das für eine sonderbare Einstellung.
Wo lernt man denn das?
Und was macht ein intelligentes Gedicht aus?
Krudes "man"-Gedankengut?

Wie üblich:
Das Gedicht geht am Begriffsvermögen des Kommentators vorbei.

[gummibaum]

Gern gelesen, Rebird. LG gummibaum

[Thing]

Zitat von Nitribitto

Rebird, ich wundere mich etwas über deine Bekanntschaften.

Gruß, Nitribitto

Und ich mich über Ns Bekanntschaften schon lange nicht mehr!

[Rebird]

Was ist das für eine sonderbare Einstellung.

Ja, das habe ich mich auch gefragt ...
Hat das was mit der höheren Kunst des Lebens zu tun?
Dann würde ich sehr gerne mehr darüber erfahren, bitte sehr!

LG
Rebird