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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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23.07.2012, 22:42 | #1 |
R.I.P.
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Largo
Die Wiesen schimmern matt im Abendrot.
Der Mond steigt auf als schmale Sichel gleichwie geformt von einem Stichel. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod. Das Korn hängt schwer. Bald ist es Brot. Die Falter taumeln in ihr Ende. Es naht der Jahreszeiten Wende. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod. Der nahe Wald steht schwarz und droht. Der See ruht still im Grunde. Bald naht die allerletzte Stunde. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod. 23.07.12 in situ |
23.07.2012, 22:47 | #2 |
abgemeldet
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Sehr beeindruckend, Thing.
Richtig gut gemacht. Das ist ein Gedicht, mein Freund! Liebe Grüße Peace |
23.07.2012, 22:52 | #3 |
abgemeldet
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"...Bald wird er drein schneiden, wir müssen es leiden. Hüt dich, feins Blümelein!"
Gleich fühlte ich mich an das bewegende Lied aus Kindertagen erinnert. Eindringlich vermittelst du diese Melancholie in deinem Gedicht. Ja, bald ist Herbst, bald haben wir die Vergänglichkeit vor Augen. Sehr schön und sehr traurig, dein Gedicht. Lieben Gruß Rosenblüte |
23.07.2012, 22:52 | #4 |
Ohne mich zu fragen, hatten sie gestern das erste Gerstenfeld gemäht. Ich entdeckte es mit Grausen.
Ein schönes Gedicht. LG gummibaum |
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23.07.2012, 23:05 | #5 |
R.I.P.
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Liebe Rosenblüte -
auch ich hatte den Erntekranz von Brentano irgendwie im Sinn. Lieber Gummibaum - ich heute. Herzlichen Dank für die Kommentare sagt Thing |
26.07.2012, 15:45 | #6 |
Thing, eines der besten Gedichte über den Tod, die mir untergekommen sind!
Glückwunsch! wolfmozart |
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26.07.2012, 16:36 | #7 |
...er hat nicht das letzte Wort
Morgenrot bringt das Leben |
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27.07.2012, 10:15 | #8 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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lieber Thing,
aus deinem langsamen, gefühlvollem und doch unabwendbarem: Das Korn hängt schwer. Bald ist es Brot. Die Falter taumeln in ihr Ende. Der nahe Wald steht schwarz und droht. Der See ruht still im Grunde. mein guter, mögen die sonnen dir noch lange dein Herz wärmen LG Frei |
04.08.2012, 12:30 | #9 |
R.I.P.
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Ja, noch scheint mir die Sonne und ich freue mich darüber ebenso wie über Deinen netten Kommentar!
Auch Dir, wolfmozart, ganz herzlichen Dank! LG Thing Liebe marlenja, leider ist mir Dein Kommentar rätselhaft. |
15.08.2012, 19:46 | #10 |
Hallo Thing
eines der besten Gedichte seit ich hier bin, sehr beeindruckend, gefühlvoll und zum Nacherleben.
Liebe Grüße von mir |
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15.08.2012, 20:17 | #11 |
gesperrt
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Ja!.
Als Fan der klassisch gehaltenen, nie aufdringlichen, wohlbedachten und sehr poetischen Gedichten aus Thing' Feder gefällt mir das besonders. Das hier hat eine sehr bildreiche, bilderbuchhafte Sprache, die einen sofort anspricht. Das Kommentieren geht so auch viel leichter von der Hand, es macht Freude, sich mit diesem/n Werk/en auseinanderzusetzen. Was zudem auffällt: der Text ist eine (im Forum) selten zu Gesicht bekommende Mischung aus gutem Handwerk, korrekter Rechtschreibung und sauberer Grammatik, ohne allzu viel dichterische Freiheit bemühen zu müssen. Oder in einem Wort: druckreif. LG Martin |
15.08.2012, 20:55 | #12 |
R.I.P.
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Vorerst ziselierte Fassung:
Die Wiesen schimmern matt im Abendrot. Der Mond steigt auf als schmale Sichel wie feinst geformt von einem Stichel. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod. Das Korn hängt schwer. Bald ist es Brot. Die Falter taumeln in ihr Ende. Nun naht der Jahreszeiten Wende. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod. Der nahe Wald steht schwarz und droht. Der dunkle See ruht still im Grunde. Bald droht die allerletzte Stunde. Es ist ein Schnitter, der heißt Tod. |