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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 23.07.2012, 22:42   #1
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Largo

Die Wiesen schimmern matt im Abendrot.
Der Mond steigt auf als schmale Sichel
gleichwie geformt von einem Stichel.
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod.

Das Korn hängt schwer. Bald ist es Brot.
Die Falter taumeln in ihr Ende.
Es naht der Jahreszeiten Wende.
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod.

Der nahe Wald steht schwarz und droht.
Der See ruht still im Grunde.
Bald naht die allerletzte Stunde.
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod.


23.07.12
in situ
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Alt 23.07.2012, 22:47   #2
männlich Ex-Peace
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2011
Beiträge: 3.449

Sehr beeindruckend, Thing.
Richtig gut gemacht.
Das ist ein Gedicht, mein Freund!

Liebe Grüße
Peace
Ex-Peace ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.07.2012, 22:52   #3
weiblich Rosenblüte
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 2.163

"...Bald wird er drein schneiden, wir müssen es leiden. Hüt dich, feins Blümelein!"

Gleich fühlte ich mich an das bewegende Lied aus Kindertagen erinnert. Eindringlich vermittelst du diese Melancholie in deinem Gedicht. Ja, bald ist Herbst, bald haben wir die Vergänglichkeit vor Augen.

Sehr schön und sehr traurig, dein Gedicht.

Lieben Gruß
Rosenblüte
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Alt 23.07.2012, 22:52   #4
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
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Beiträge: 10.909

Ohne mich zu fragen, hatten sie gestern das erste Gerstenfeld gemäht. Ich entdeckte es mit Grausen.

Ein schönes Gedicht.

LG gummibaum
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Alt 23.07.2012, 23:05   #5
Thing
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Beiträge: 34.998

Liebe Rosenblüte -

auch ich hatte den Erntekranz von Brentano irgendwie im Sinn.

Lieber Gummibaum -

ich heute.


Herzlichen Dank für die Kommentare
sagt
Thing
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Alt 26.07.2012, 15:45   #6
männlich Wolfmozart
 
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Alter: 59
Beiträge: 1.300

Thing, eines der besten Gedichte über den Tod, die mir untergekommen sind!
Glückwunsch!

wolfmozart
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Alt 26.07.2012, 16:36   #7
weiblich marlenja
 
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Beiträge: 3.204

Standard ...er hat nicht das letzte Wort

Morgenrot bringt das Leben
ein neuer Tag der nie vergeht
so lebst Du nicht vergebens
wenn Du den HERRN erkennst
marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2012, 10:15   #8
männlich Phönix-GEZ-frei
 
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Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722

lieber Thing,

aus deinem langsamen, gefühlvollem und doch unabwendbarem:

Das Korn hängt schwer. Bald ist es Brot.
Die Falter taumeln in ihr Ende.

Der nahe Wald steht schwarz und droht.
Der See ruht still im Grunde.

mein guter, mögen die sonnen dir noch lange dein Herz wärmen

LG

Frei
Phönix-GEZ-frei ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2012, 12:30   #9
Thing
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Beiträge: 34.998

Ja, noch scheint mir die Sonne und ich freue mich darüber ebenso wie über Deinen netten Kommentar!

Auch Dir, wolfmozart, ganz herzlichen Dank!


LG
Thing

Liebe marlenja,

leider ist mir Dein Kommentar rätselhaft.
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Alt 15.08.2012, 19:46   #10
männlich Twiddyfix
 
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Ort: kleines Nest in Bayern
Beiträge: 2.799

Standard Hallo Thing

eines der besten Gedichte seit ich hier bin, sehr beeindruckend, gefühlvoll und zum Nacherleben.

Liebe Grüße von mir
Twiddyfix ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.08.2012, 20:17   #11
männlich Martand
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2012
Beiträge: 745

Ja!.
Als Fan der klassisch gehaltenen, nie aufdringlichen, wohlbedachten und sehr poetischen Gedichten aus Thing' Feder gefällt mir das besonders. Das hier hat eine sehr bildreiche, bilderbuchhafte Sprache, die einen sofort anspricht. Das Kommentieren geht so auch viel leichter von der Hand, es macht Freude, sich mit diesem/n Werk/en auseinanderzusetzen.

Was zudem auffällt:
der Text ist eine (im Forum) selten zu Gesicht bekommende Mischung aus gutem Handwerk, korrekter Rechtschreibung und sauberer Grammatik, ohne allzu viel dichterische Freiheit bemühen zu müssen. Oder in einem Wort:

druckreif.

LG
Martin
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Alt 15.08.2012, 20:55   #12
Thing
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Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Vorerst ziselierte Fassung:

Die Wiesen schimmern matt im Abendrot.
Der Mond steigt auf als schmale Sichel
wie feinst geformt von einem Stichel.
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod.

Das Korn hängt schwer. Bald ist es Brot.
Die Falter taumeln in ihr Ende.
Nun naht der Jahreszeiten Wende.
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod.

Der nahe Wald steht schwarz und droht.
Der dunkle See ruht still im Grunde.
Bald droht die allerletzte Stunde.
Es ist ein Schnitter, der heißt Tod.
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