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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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24.07.2011, 23:16 | #1 |
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Brückenspringer
ich halte in dieser nacht
unter einem wolkenverhangenen mond das stückchen plastik in meiner hand auf dem dein name steht und mit dem deine bank dir eingeredet hat sie würde dir vertrauen im eiskalten regen stehe ich neben deinem körper der auf der straße liegt während 20 kilometer über uns eine mattschwarze drohne die letzten fotos deines lebens schießt dann hustest du noch einmal spuckst dein leben auf die straße und der notarzt lässt von dir ab schüttelt verneinend den kopf irgendjemand sagt: einpacken! und steckt sich ne Kippe an. auf seiner Jacke leuchtet der wahlkampbutton einer partei ich halte dieses stückchen plastik in der hand und besser werde ich dich nicht kennenlernen, denke ich als plötzlich der piepser wieder geht |
28.07.2011, 01:18 | #2 |
beeindruckend ... wiedermal, kommt verdammt viel gefühl rüber, ich habe comic szenen im kopf ala sin city oder v wie vendetta, schwarz scheint die nacht und weiß streift der regen durchs bild, das lebt und ist gut!
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28.07.2011, 09:01 | #3 |
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Hallo Bullet,
kann mich ZychoyZ nur anschließen. Ich finds genial und die Stimmung dicht. Klasse, lese ich gern mehr von... Liebe Grüße, Jack |
29.07.2011, 23:42 | #4 |
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Danke.
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30.07.2011, 18:15 | #5 |
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Ich finde es auch gut. Starker Text.
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30.07.2011, 23:41 | #6 |
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Auch dir Großer Maki meinen Dank.
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21.10.2011, 02:23 | #7 |
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Ich komm nicht weg von diesem Gedicht.
Es ist sowas von stark. Ein echtes Erlebnis. Ich kanns nicht vergessen. Wirkt immer noch nach, Bullet! Liebe Grüße, Jack |
21.10.2011, 09:50 | #8 |
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Hi Jack,
vielen Dank. Da dir das Gedicht so gut gefällt, schenke ich es dir und das meine ich ernst. Im Übrigen war ich vor kurzem Augenzeuge einer solchen "Aktion". Da ist am hellichten Tage direkt vor meinem Bürofenster eine Frau von einer Fußgängerbrücke auf eine stark befahrene Bundesstrasse gesprungen. Da wirst du verrückt, wenn du sowas siehst. Ich meine...klar Selbstmord git es ja häufiger und ich persönlich kenne auch Leute, die sich entleibt haben, aber in der Öffentlichkeit !!! Das ist schon irre! Wie verzweifelt muss man sein? Für wen war diese Botschaft (denn das war es ja wohl) gedacht...naja...wie sagte der Ex-Eintracht-Trainer Stepanović: Lebbe geht waida! Gruß Bullet |
21.10.2011, 12:13 | #9 |
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DANKE, BULLET!!!
(Freue mich total!) und OMG!!! Das ist heftig und ich hoffe, Du kommst damit klar. ... Beste Wünsche und liebe Grüße, Jack |
26.10.2011, 15:43 | #10 |
Hallo Bullet,
solche Erlebnisse sind immer schockierend und man fragt sich, ob sie sich hätten verhindern lassen, wenn jemand ...
Und damit sind wir bei dem eigentlichen Problem, das ich mit solchen Texten habe. Betroffenheit ist eines, Schuldzuweisung das andere. Klar trägt die Gesellschaft, seien es Banken die uns mit Krediten verführen, Parteien die und das Blaue vom Himmel versprechen und dann nichts halten, wenn sie an der Macht sind, eine kollektive Schuld, aber das wäre zu einfach, denn jeder Mensch hat einen freien Willen und lebt in einem persönlichen Umfeld (abgesehen von Einzelgängern oder besonderen Härtefällen). Wir wissen es nicht genau was zu dem Selbstmord geführt hat, war es die gesellschaftliche Situation oder persönliches Leid, vielleicht beides zusammen. Das sind Fragen, die ich aus deinem Text mitnehme, dessen Bilder berühren und betroffen machen, aber Antworten schuldig bleiben, was ja vielleicht so gewollt war. LG Perry |
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26.10.2011, 20:31 | #11 |
Ein warmer Sommertag, alles wie immer
Kinderlachen erfüllt die Zimmer. Draussen; höre lautes Rufen, schaue aus dem Fenster, 10 Stockwerke herab. Sehe Menschen stehen blicken hinauf, halten einander. Angst liegt in der Luft. Polizei ist auch schon da, alles wirkt versteinert... "Bitte gehen Sie wieder rein" Gerade begreife ich was los ist; dann Schreie: "Nein, Neeein" Hände bedecken Augen von Kindern. Ein Körper vor meinen Augen, saust am Fenster vorbei, abwärts. Ein dumpfer Knall, dann Stille. 10 min. später; Krankenwagen ist da 10 min. später; Krankenwagen fährt weg. 10 min. später; Leichenwagen ist da. Sowas lässt einen erstmal nicht mehr los, was bleibt sind Unverständnis und das sich Fragen ob man etwas hätte ändern können. 3 Etagen über einem springt eine Frau in den Tod... Man kommt zu dem Schluss, dass man nichts hat tun können. Aber hätte man doch nur früher rausgeschaut, wäre dann hoch und hätte sie vielleicht aufhalten können. Schreckliche Gedanken! |
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29.10.2011, 00:26 | #12 |
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Liebe Rebird
Ich möchte drauf mit Thomas Wolf antworten: "Das Schicksal bewirkt es, daß wir allen anderen ein Geist und uns selbst die einzige Wirklichkeit sind." Thx für deinen Beitrag. Gruß B. |
29.10.2011, 17:22 | #13 |
Was kann ich mir unter dem "Piepser" vorstellen?
Soll das ein Wecker sein und zeigen, dass alles nur ein Alptraum war? |
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30.10.2011, 00:40 | #14 |
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Hi S.P.
Ui! Das ist nicht nett von dir! Jetzt hast du mich alt aussehen lassen und so fühle ich mich jetzt auch, nachdem ich in deinem Profil gesehen habe, dass du 18 bist. Ein Piepser ist eine Gerät aus einer Zeit, als Handys noch sehr selten und Mobilfunk und SMS noch sehr teuer waren. http://de.wikipedia.org/wiki/Funkmeldeempfänger Bei Rettungsdiensten (Krankenwagen, Notarzt) wurden hierüber Alarmmeldungen für neue Einsätze verschickt. Gruß B. |