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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 17.02.2007, 12:47   #1
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Standard Automatisches Schreiben

I

reisen holholz holz stöckchen l'amour und segel ein schiffchenigel wasserrund treibt wellen täler gipfel schäumt festung meines selbst plastikdeckel cola zero zero seven up immer auf dem kamm.

II

drücke mische asche aus den fingern duftet halbgebrannt
seinsetzen tz tz treiben schreibtischmikado sonnengeflutet

mesmorized shades of blue and green inside a servants clothing and when when when will i ever give her Carmen! in again blumenfelder und lange haare kreise tanzen mittsommerrausch hunderte nackte körper warmes moosraunen im wald schreit spitz gevögelt die göttin vor lust

























Hans Arp:
"Tzara, Serner und ich haben (1917, Anm. v. mir) im Café de la Terasse in Zürich einen Gedichtzyklus geschrieben: "Die Hyperbel vom Krokodilcoiffeur und dem Spazierstock". Diese Art Dichtung wurde später von den Surrealisten 'Automatische Dichtung' getauft. Die automatische Dichtung entspringt unmittelbar den Gedärmen oder anderen Organen des Dichters, welche dienliche Reserven aufgespeichert haben. Weder der Postillon von Lonjumeau noch der Hexameter, weder Grammatik noch Ästhetik, weder Buddha noch das Sechste Gebot sollten ihn hindern. Der Dichter kräht, flucht, seufzt, stottert, jodelt, wie es ihm paßt. Seine Gedichte gleichen der Natur. Nichtigkeiten, was die Menschen so nichtig nennen, sind ihm so kostbar wie eine erhabene Rhetorik; denn in der Natur ist ein Teilchen so schön und wichtig wie ein Stern, und die Menschen erst maßen sich an, zu bestimmen, was schön und was häßlich sei."
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Alt 19.02.2007, 16:25   #2
MORDS TUSSI
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 369

ich will nicht "interessant" schreiben, muss es nun aber doch tun. ich hatte mich vor kurzem auch ein wenig mit der technik des automatischen schreibens befasst, denn dass was mich daran interessiert ist: was passiert da mit dem subjekt? und das war es doch auch was die surrealisten daran interessierte:
wann spricht/schreibt das subjekt und wie kommt man an das unbewusste.
indem man schnell und ohne nachzudenken einfach drauflosschreibt, sodass das unbewusste aufgebrochen wird. das ganze begehren, wünsche, sehnsüchte raufkommen.
ich denke aber und so haben es auch die surrealisten gesehen, dass nicht gleich beim ersten wort das unbewusste schreibt, nur weil man sich vorgenommen hat "automatisch" zu schreiben. die surrealisten haben oft stundenlang bis zur erschöpfung seiten mit schrift gefüllt.

meine frage deshalb: hast du nach dem schreiben noch gefiltert, gestrichen usw. oder ist das wirklich die erstversion?

als ich das versucht habe, schrieb ich sieben seiten, kürzte jedoch danach und ging weiter assoziativ vor um weitere brücken zu bauen und um einen roten faden einzuweben. denn als ich die 7 seiten gelesen habe, kristallisierte sich doch so etwas wie ein grundthema heraus.

grüße
sozi
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Alt 28.02.2007, 00:26   #3
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Zitat:
Original von sozialklimmbimm

ich denke aber und so haben es auch die surrealisten gesehen, dass nicht gleich beim ersten wort das unbewusste schreibt, nur weil man sich vorgenommen hat "automatisch" zu schreiben. die surrealisten haben oft stundenlang bis zur erschöpfung seiten mit schrift gefüllt.

meine frage deshalb: hast du nach dem schreiben noch gefiltert, gestrichen usw. oder ist das wirklich die erstversion?
Ja, das ist die Erstversion, in 2 einminütigen 'Sessions' geschrieben, deshalb I und II. In diesen Versuchen war ich mehr oder weniger tief drin, hab ab und zu absetzen müssen tz, tz, when, when etc; ein Grundthema hat sich auch bei mir jeweils herausgebildet:
in I die Abenteuerlust, der Kampf... [coke zero zero seven up]

...in II hingegen - wie soll es anders sein? - das Bild einer archaischen Orgie.
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