Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Literatur und sonstige Themen > Sonstiges und Small Talk

Sonstiges und Small Talk Sonstige Themen, Foren-Spiele und Small Talk.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 25.09.2011, 14:37   #1
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Gossensprache

Gehört die Gossensprache


f***
Sch***
F*** oder V***
A***


in die Poesie?


Meine Vorabantwort:


Nein!
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 14:42   #2
männlich ZychoyZ
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 37
Beiträge: 1.633

haben sie immer siehe villon oder auch der dichterfürst ("man lecke mich im arsche" Götz von Berlichingen,

eine frage die sich mir da unweigerlich aufdrängt, inwieweit ist poesie ein teil des alltags, bzw. inwieweit ist die eigene alltagssprache poetisch ... (auch hier eine antwort vorweg: das fließt ineinander.)
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 14:46   #3
männlich El Machiko
 
Benutzerbild von El Machiko
 
Dabei seit: 11/2008
Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949

Ich hab auch ne frage:

Wer hat das recht Poesie einzuschränken?
El Machiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 14:48   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Niemand.

Ist subjektiv.

@ Z.:

Im Original sind drei Sternchen!
Wenn eine Aufführung sich streng ans "Drehbuch" hält, heißt es ebenfalls
"Er könne mich im A (kleine Pause) lecken....


Aber Jedem, wie er will.
Villon anzuführen, geht an meiner Frage vorbei.
Zitiere mir einen Text von Villon, der in der Jauche untergeht!

U.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 14:51   #5
männlich ZychoyZ
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 37
Beiträge: 1.633

"Wer hat das recht Poesie einzuschränken? " die antwort liegt doch wohl auf der hand: Marcel Reich-Ranicki wer sonst

"Kritiker sind wie Eunuchen: sie wissen wie's geht, aber sie können's nicht." Siegfried Lowitz

... meien antwort habe ich schon gegeben ...
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 14:54   #6
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Siegfried Lowitz?
War der nicht ein Schauspieler?
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 15:09   #7
männlich ZychoyZ
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 37
Beiträge: 1.633

ja war er, der siegfried, der spruch ist trotzdem genial ...

in der jauche gehen die texte nicht unter, in gossensprache sind sie aber " ... Man schlage diesem Lumpenpack
das Maul mit einem Hammer kurz und klein.
Was übrig bleibt, das wäscht der Regen mir vom Frack.
Ich bin Villon! Das braucht mir niemand zu verzeihn.
..."

"Am Kiosk

Jeden Donnerstag
ein neuer Vergeltungsschlag:
das Mädchen von hinten
zum Nachempfinden.
Ich betrachte das Hinterteil,
schließe die Augen
und blicke in die Zukunft.
Ich nehme an, der nächste Arsch
hat keine Falte,
der ist rund
und nicht zum sitzen da,
auch nicht zum Scheißen.
Das ist nicht einer, wie ich einen habe,
das läßt sich beweisen.
Meiner hat noch dieses altmodische Loch
in der Mitte. Also bitte,
was willst du denn damit?"

Wolf Wondratschek,
Die Gedichte, 1998
Goldmann Verlag

ist wohl schon ein anerkannter Dichter ...
hat auch was mit zeitgemaß der lyrik zu tun, vielleicht ...
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 15:17   #8
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Wondratschek wurde ein "anerkannter" Dichter, weil das seinerzeit ein Novum war. (Poet war er nicht!).
Hach! Wie progressiv!
Wir holen uns die Gosse ins Lesezimmer!!!


Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 15:25   #9
männlich ZychoyZ
 
Dabei seit: 02/2010
Alter: 37
Beiträge: 1.633

-eee dittte musste weg -

ich muss bei den texten, die ich von ihm kenne immer schlucken.

Geändert von ZychoyZ (25.09.2011 um 15:36 Uhr) Grund: dumme frage
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 15:33   #10
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Kräftige Ausdrucksweise kann je nach Kontext durchaus angemessen sein. Wie im Beispiel von Wondratschek. Auch hier gilt allerdings: die Dosis macht das Gift, und Wondratschek hat nach meinem Empfinden richtig dosiert.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 15:43   #11
männlich Erich Kykal
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Dabei seit: 09/2011
Ort: Österreich
Alter: 59
Beiträge: 876

Wie ich heute schon anderswo ähnlich schrieb:
Gewisse Kraftausdrücke haben für mich nichts in einem Gedicht verloren, zumindest in keinem, das ich lesen will. Das kann natürlich jeder halten, wie er mag, aber ich finde, wer zu solchen Ausdrücken greifen muss, um seine Botschaft zu vermitteln, a) traut sich zu wenig zu, um es mit anderen, verbindlicheren Mitteln auszudrücken (also eigentlich ein Eingeständnis der eigenen lyrischen Unfähigkeit), b) findet nichts bei solchen Worten, weil er/sie damit aufgewachsen ist (Ja, Interessierte an Lyrik findet man überall, wenn auch in manchen Kreisen seltener als in anderen...), oder c) ist ein Troll, der nur provozieren und manipulieren will (Für die ist das wie Selbstbefriedigung im Kopf - ein Quäntchen Illusion von Macht über andere.).
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.10.2011, 22:24   #12
männlich Bullet
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2009
Beiträge: 499

ist d) vielleicht nicht ganz so verstaubt und verklemmt und versteht auch mal richtig dampf abzulassen....

also mal ehrlich lieber E.K: Das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Sich ohne Not eines - sagen wir - "Mittels" oder "Werkzeuges" zu berauben ist in professionellem Sinne schlichtweg ignorat.

Gleiches gilt für (Denk-)Verbote in der Kunst. Zu behaupten, dass man in der Lyrik, der Musik, der Malerei dies oder jenes nicht tun darf und dass, wer es trotzdem tut, doof ist, schlecht erzogen oder unfähig, ist schlichtweg arrogant.

Recht gebe ich dir, wenn verbal provoziert wird nur um der Provokation willen, aber dies gilt nicht nur für Kraftausdrücke sondern auch für den Inhalt eines Textes.

Gruß
B.
Bullet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.10.2011, 09:03   #13
Ex-Kaleidoskop
abgemeldet
 
Dabei seit: 07/2011
Beiträge: 217

Ich habe nichts dagegen, wenn man Dinge beim Namen nennt. Schon Kindern sollte man die richtigen Bezeichnungen nennen und keine Verniedlichungen heranziehen. Doch Gossensprache, auch wenn sie oft im Alltag praktiziert wird, färbt die Normalität nach ihrem Bilde. Wie Schimi schon sagte, kommt es auf den Kontext und die Dosierung an. Wenn jedes zweite Wort im Text ein Kraftausdruck ist, dann ist das so, als wenn du im Konzert neben dem Paukenspieler sitzt....

Kunst ist immer auch Sache des Betrachters. Ich mag vieles nicht und würde es mir auch dann nicht kaufen, weil andere es bewundern.
lg,
kalei
Ex-Kaleidoskop ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Gossensprache

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.