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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 11.01.2021, 00:06   #1
männlich DukeofBrot
 
Benutzerbild von DukeofBrot
 
Dabei seit: 01/2021
Beiträge: 8

Standard Etwas unnötig düstere Gedichte

Ich bin mir nicht ganz Sicher ob ich diese Gedichte hier oder bei 'philosophisches' hätte Posten sollen. Für mich kreisen sie Thematisch um beides, 'düstere' Gedanken und Philosophie.
Feedback (auch zur Thematik) ist natürlich gerne gesehen.
Ich möchte anmerken das ich bisher eigentlich nur für mich selbst geschrieben (gedichtet) habe, aber man wünscht sich ja doch irgendwann mal etwas Resonanz.
(Ich fange erstmal mit zweien an)

I.
Es strahlt blau in Weite
Der Himmel in aller Breite.
Es dunkelt schwarz in Enge,
Der Orkus im Gedränge.

Und über dem Übel ihm gewahr,
Unter dem Sakralen ihm unklar
Liegt friedlich noch danieder
Die Erde, stumm ohne Lieder.

Doch alsbald hört man schon zarte Klänge
Und des jungen Lebens frühe Gesänge.
O welch Jungfräulichkeit in jenen Tagen
Wo sich die Polypen noch nichts wagen,
in Wassern ausharren, friedvoll zagen.

Doch die Zeit, so schwer auch in alten Breiten
Spielt unerbittlich mit den andren Gewalten
Und alsbald sieht die unschuldige Welt
Erstaunt ersten Raub und ersten Held.

Noch sind es nur Fische und Anemonen
Die Kavernen und Städten im Meer bewohnen
Doch es grünt an Land schon herauf der Tag
Wo einst erster Schritt an Luft und Boden lag.

Und immer noch spannt sich träge Mutter Zeit
Lässt Formen sich das Schicksal so breit,
Über Äonen trüber Erprobung ihrer Länge
Spannen sich der Evolution ihre Stränge.

Was einst noch wirr und Irrtümlich voll
Tanzte auf Erden unbekümmert toll
Ist heute schon längst vergangen
Bleibt uns nur in Hast zu verfangen?!

O was waren das für Myriaden an Momenten
In denen Menschen kaum noch denken
Bloß leben und darben stets gleich zu hatten
Ehe Eile der Geistesblitze warf grellen Schatten!

Denn nichts hetzte die Menschen so sehr
Wie das Los ihrer selbst zu tragen ach so schwer
Bedenke: Dekaden der Kohorten an Jahren,
taten wir schlecht und recht in Urzeiten fahren

Doch kaum wärmte uns die erfachte Flamme:
Wurde uns vor des Himmels Kälte, Tiefen Hitze Bange.
Rastlos streben wir so über sie hinweg
Und untergraben der Schicksal großen Zweck.

Denn welches Eden haben wir nicht erdacht
Und welche Schrecken haben wir nicht begangen
Welch Gottes Licht nicht zum leuchten gebracht
Das wir uns noch vor anderen müssen bangen?!

Aller Götter Allmacht ertränken wir in der Ferne
Und aller Dämonen Übel und boshafte Galle
Die wir erblicken zwischen dem Staub der Sterne
Haben wir verschüttet doch auf der Welt schon alle.

Keine Sintflut und keine Plage herrschte je auf Erden
Die wir durch eigen Werk nicht überträfen im Sterben
Kein Komet schreckt uns noch mit seiner Kraft
Wenn wir sehen eigener Bomben Macht.

O gewiss eine Tragische Erkenntnis scheint zu sein
So hoch wir auch streben schon seit Tau und Tag
Das der Mensch in seiner Schrecklichkeit ist nicht klein.
Und wer so tief sinkt, der doch nichts höheres vermag!

Es strahlt bau in Weite der Himmel in aller Breite.
Es dunkelt schwarz in Enge der Orkus im Gedränge.
Doch träume sind es nur, längst verbannt,
Den Menschen nur noch schwach bekannt.
Denn es ruht ihre Erde weitaus tiefer da nieder,
und es schallen doch weitaus himmlischere Lieder!


II.

Tief dringt die Kraft
Die alles uns erschafft.
Jedes Atom und Energie,
Die Dinge die schwinden nie.

Tief dringt der Kern,
Von dem was uns fern,
Der göttlichen Stärke,
Zu kontrollieren all die Werke.

Tief dringt so auch die Moral,
Zu erklären all die Qual,
Die erbracht das Weite Feld,
Unserer kleinen geringen Welt.

Den hoch und weit reichen uns die Werte,
Die wir halten mit Not und unserm Schwerte.
Doch Stumpf sind aller Klingen ihre Macht,
Gegen die schöpferische destruktive Kraft.

Denn welch Ironie der Einsamkeit,
Wenn wir finden weit und breit,
Keine Anderen als uns hier allein.
Im Universum scheint niemand da zu sein.

So ist es unsere geringe Kraft,
Die alles erst zusammen rafft.
Und unsere blinden Augen,
Gleichsam und erhören,
Was wir ratlos aufstören.

Und doch sind wir verdammt.
Vom Schicksale tief gar gebannt:
Ist aller Traum von Existenz,
Im Nichts nur noch ein Gespenst!
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