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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 15.09.2012, 11:23   #1
männlich otto
 
Dabei seit: 07/2012
Ort: Berlin
Alter: 86
Beiträge: 191

Standard Erträgnis


Weit trägt zurück die alte last
Ins heute, wo der kahle baum
Die frühlingszweige, ersten flaum
Vergaß; ausdörren ohne rast.

Es kreischt der zahn am stumpfen rad
Der zeit, und schlägt sich aus dem takt
Der Ruhe, sein geläuf verschlackt,
Verwurzelt schläft, vernarbt der schad.

Wo wächst der blaue mohn im mond,
Wo fällt der mondin sonnenlicht
Auf seine, ihre bleiche, bricht
Dunkel, wo fahles öde wohnt?

Vom himmel schweigt ein dunkler stern,
Fast unsichtbar strahlt er - zu fern.
otto ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2012, 11:28   #2
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, otto -

wie schrecklich angesichts Deines Gedichtes, daß ich aus dem Haus muß,
Aufgaben lauern, fordern ...

Später widme ich mich diesen schönen Versen!

Vorerst bewundernden Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2012, 13:05   #3
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Lieber otto -


was soll ich groß schreiben?
Daß die Verse wie ein dunkler Rausch auf mich wirken, daß die Enjambements von einzigartiger Köstlichkeit sind daß die Gedanken schweifen und fremdartige Bilder aufsteigen -

ganz einfach, daß ich hingerissen bin?
Ja, das schreib ich!

Lieben Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.09.2012, 22:22   #4
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Rhythmisch und metaphorisch sehr schön. Ungewöhnliche Kombnationen wie "der Takt der Ruhe" und intensive Bilder in dichter Folge wie "Geläuf verschlackt, verwurzelt schläft" bewirkenein geisterhafte Ferne von allem Bekannten, aller Lebendigkeit. Wortstummel "der Schad" bringen Fragmentierung und Erstarrung in die vom Stern nicht mehr erreichtbare Szenerie.

Sehr bereichernd für mich, otto. LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
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