rast

[Richard L.]

beleidigte füße
baumelten im wasser.
die hälse in den nacken -
unsere münder standen offen,
unsere sprache versiegte
im gelb, im blau, im weiß.
wir prüften die welt im kuss
und ob gras uns grün färbt.

[BABSvomKUTSCHI]

Zitat von Farrell

beleidigte füße
baumelten im wasser.
die hälse in den nacken -
unsere münder standen offen,
unsere sprache versiegte
im gelb, im blau, im weiß.
wir prüften die welt im kuss
und ob gras uns grün färbt.

Schauen wir uns dieses Werklein etwas näher an.

beleidigte füße
baumelten im wasser.

Können Füße, die im Wasser baumeln, beleidigt sein? Sind wir nicht der Meinung, ist es also Quatsch. Sind wir aber der Meinung, sie könnten beleidigt sein, weil ihnen die Socken nicht entfernt wurden. Oder aber, es handelt sich um eine Metapher. Ein langer qualvoller Fußmarsch könnte uns ein Beleidigtsein suggerieren.

die hälse in den nacken -
unsere münder standen offen,

Der Nacken ist der hintere Teil des Halses, weshalb sich mir nicht erschließt, wie Hälse in sich anderweitig positioniert werden können. Okay, die Münder standen offen.

Unsere Sprache versiegte
im gelb, im blau, im weiß.

Das ist falsch. Beim offen stehenden Mund bricht die Sprache abrupt ab. Ein Versiegen bedeutet ein kontinuierliches Abklingen. Es könnte natürlich sein, dass einige Personen noch quatschten während andere schon Maulaffen feil hielten. Der Autor wird darüber aufklären.
Im gelb, blau, weiß könnten Sonne, Himmel und Wolken gemeint sein.

wir prüften die welt im kuss
und ob gras uns grün färbt.

Ein Alt-Achtundsechziger hätte nie gefragt, ob ihn Gras grün färbt. Höchstens:
Warum trinken und fahren, wenn du rauchen und fliegen kannst?
Alles in Allem ein beiläufiger Text, der meiner Meinung in einer anderen Rubrik besser platziert gewesen wäre.

Babs

[Thing]

Hallo, Babs -

wofür das Herumgegrütze?
Es geht um die Wasservögel im Gartenteich.
Gras färbt lediglich den Kot, nicht aber die Federn grün.

LG
Th.

[Richard L.]

„Ein langer qualvoller Fußmarsch könnte uns ein Beleidigtsein suggerieren.“
-Der Titel („rast“) ist eindeutig, es handelte sich also um eine Wanderung.

„Der Nacken ist der hintere Teil des Halses“
-Ja, ist mir bewußt. Wenn man sich nun so hinsetzt und geradewegs nach oben schaut, legt man sozusagen den Hals in den Nacken, das ist nicht schwierig sich vorzustellen. Üblicherweise gebraucht man „den Kopf in den Nacken legen“, ich zog hier aber den Hals vor.

„Beim offen stehenden Mund bricht die Sprache abrupt ab. Ein Versiegen bedeutet ein kontinuierliches Abklingen“
-Auch das ist mir bewußt. "Versiegen" versteht sich hier als Metapher und ich wundere mich, dass Du das nicht erkannt hast. Es ist eine simple Abfolge: Niederlassen>Dialog>Sprachlosigkeit.

„Im gelb, blau, weiß könnten Sonne, Himmel und Wolken gemeint sein.“
-Meinen Respekt, das ist wirklich überaus scharfsinnig..

„Ein Alt-Achtundsechziger hätte nie gefragt, ob ihn Gras grün färbt. Höchstens:
Warum trinken und fahren, wenn du rauchen und fliegen kannst?“
-Hier muss ich passen, das hat mit dem Text nichts zu tun. Woher möchtest Du eigentlich wissen, welcher Lebensabschnitt hier beschrieben wird; Stichwort „prüften“.

„Alles in Allem ein beiläufiger Text, der meiner Meinung in einer anderen Rubrik besser platziert gewesen wäre.“
-In welcher denn? Im Text gibt es Humor und Verborgenes.

_______________________________

Ach Thing..

[BABSvomKUTSCHI]

Halt mich bitte nicht für blöd, ich habe das schon parteimäßig verstanden, aber dieses rauchen hat mir einfach so gut gefallen.

[Richard L.]

Bei allem nötigen Respekt; mir ist völlig unklar was Du mir sagen möchtest..

[Jeronimo]

Ich glaube nicht, dass es etwas mit Enten und Gras rauchen (Alt-Achtundsechziger) zu tun hat. Da liegen einfach nur zwei im Gras, küssen sich und lassen die wehen Füße im Wasser baumeln.

Jeronimo

[Richard L.]

So und nicht anders. Danke, mein Freund!

[Richard L.]

Zitat von BABSvomKUTSCHI

Der Autor wird darüber aufklären.

Madame BabsvomKutschi,
Sie werden bitte entschuldigen, aber Ihre sogenannte Kritik besticht durch Oberflächlichkeit, arrogante Tonalität, und streckenweise ist sie absolut sinnfrei. Ein sich einlassen erkenne ich hier nicht, eher eine starre Haltung, welche wohl auf den Vorkommnissen der letzten Tage beruht. Was Sie „beiläufig“ nennen, ist ein kleiner Text in einem augenscheinlich simplen, unprätentiösen Erzählstil, der dem Leser Freiraum für seine Poesie lässt; so die ihm gerechte Definition. Das Sujet beinhaltet sowohl Humor als auch positiv Verborgenes, von daher wählte ich durchaus die passende Rubrik.

Mit abgerungener Freundlichkeit, Farrell

[Ex-Letreo71]

Moin Farrell,

ich hatte gerade ein Daumenkino im Kopf. Schöne Bilder, süß.

Lieben Gruß

Letreo

[Richard L.]

Guten Morgen Letreo,
ich bedanke mich und grüße zurück!

[Ex-Letreo71]

Danke fürs ausbessern.

[Gylon]

Lieber Farrell,
die beleidigten Füße sind einfach köstlich. Ein schönes Stück Text!

Liebe Grüße Gylon

[Richard L.]

Dankeschön, lieber Gylon!
Dir einen schönen Sonntag!

[urluberlu]

oh, jeronimo... deinen beitrag kann man doch eigentlich nur als bestätigung der vorangegangenen kritischen äusserungen verstehen. siehst du das etwa nicht so?
lg url

[BABSvomKUTSCHI]

Zitat von Farrell

Madame BabsvomKutschi,
Sie werden bitte entschuldigen, aber Ihre sogenannte Kritik besticht durch Oberflächlichkeit, arrogante Tonalität, und streckenweise ist sie absolut sinnfrei. Ein sich einlassen erkenne ich hier nicht, eher eine starre Haltung, welche wohl auf den Vorkommnissen der letzten Tage beruht. Was Sie „beiläufig“ nennen, ist ein kleiner Text in einem augenscheinlich simplen, unprätentiösen Erzählstil, der dem Leser Freiraum für seine Poesie lässt; so die ihm gerechte Definition. Das Sujet beinhaltet sowohl Humor als auch positiv Verborgenes, von daher wählte ich durchaus die passende Rubrik.

Mit abgerungener Freundlichkeit, Farrell

Monsieur, meine Anmerkungen sind keinesfalls als Kritik aufzufassen, allenfalls als ein Befassen mit diesem Text. Dass Ihm eine arrogante Tonalität bei mir aufgefallen sein soll, erzeugt bei mir eine gewisse Ratlosigkeit. Meine Befleissigung, angemessene Höflichkeit walten zu lassen, muss Ihm wohl missverständlich erschienen sein. Er kann versichert sein, dass die Vorkommnisse der letzten Tage bei mir absolut keine Verankerung im Gedächtnis haben stattfinden lassen. Solcherlei Petitessen betrachte ich lediglich als zu vernachlässigende Momentaufnahmen. Seinen Text habe ich allerdings, nach Seiner Aufklärung, falsch interpretiert. Ich ging davon aus, dass eine Gruppe Gleichgesinnter nach einer Wanderung und anschließender Rast sich über die Ziele der Partei „ Die Grünen „ Gedanken machte.

Seiner abgerungenen Freundlichkeit setze ich ein unverbindliches Guten Tag en revanche.
BABSvomKUTSCHI

[WortArt]

Hallo Farrell,
das ist also deine Wortkunst.

Ich möchte damit nicht sagen, dass der Text mir nicht gefällt. Sondern er ist sehr banal. Aber selbst dieses Banale hat seine Berechtigung !

Grüße !

[scrabblix]

Lieber Farrell,

ich fühle sie im Wasser baumeln und sie gefallen mir, die beleidigten Füße!

Liebe Grüße
scrabblix

[Richard L.]

Hallo WortArt.
Warum sollte diese Retourkutsche denn auch intelligenter, differenzierter und kreativer sein als der von mir neulich kritisierte Text aus Deiner WortArt-Feder? Schau mal, vor zwanzig Jahren hätte ich mich über das Wort Banal ziemlich aufgeregt, heute aber verpufft soetwas einfach; einzig Deine naive Gönnerhaftigkeit in Bezug auf die Berechtigung von Texten jeglicher Couleur zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Danke, dass Du nicht sagst, der Text würde nicht gefallen.

In aller Freundlichkeit, Farrell


Liebe scrabblix,
dat is schön..
Danke, woll?!
LG*

[WortArt]

Hi Farrell,
ich find den Text, die Aussage, das Gefühl und das Bild das entsteht ganz schön.
Ich meinte einfach es muss nicht immer alles verdammt tiefsinnig und gefühlsbeladen ausgedrückt werden.
Ich mag deine Sachen, die du schreibst.
Und ich hab wirklich kein Bock auf so ein bescheuertes hin und her.

Hast du auch die zweite Variante von mir in dem angesprochenen Faden gelesen. Deine Meinung würde mich interessieren.

Viele Grüße!

[Richard L.]

Ok, um das hier zu entkomplizieren: Weißt Du eigentlich um die vielen Synonyme für Banal? Meintest Du nicht vielleicht eher Trivial?
(Ich lese Deine zweite Fassung..!)

Gruß!

[WortArt]

Banal Trivial Scheißegal

[simbaladung]

Hallo Farrell,

schade, sehr schade, nu bisse auch weg.
Auch deine Stimme werd ich hier vermissen.

Dein Kleines ist einfach zauberhaft.
Angefangen von den beleidigten Füßen bis zum wunderbar formulierten letzten beiden Zeilen. Eine Szene, die die jugendliche Unbekümmertheit und Neugier auf die Welt und die Liebe für mich frisch und unverbraucht einfängt.

Hab dich woanders gefunden, zum Glück. Von dir kann man viel lernen. Auch wenn deine Art manchmal "gewöhnungsbedürtig" ist.

lieben gruß,
simba

[Richard L.]

Liebe treue simbaladung,
danke für Deinen Kommentar!
Ganz liebe Grüße

[Ex-Poesieger]

Da keine Politik hinter zu vermuten, wäre nicht Tacheles genug um online Gegenwind zu entfachen. Jedenfalls ist es ehr einfach raus zu finden wessen Füsse beleidigt sind und wie geheuchelt der Schluss wirklich ist.

MFG!