Söhne der Nacht (Antonymo de Abschied) bei Poetry.de

Ex-Ralfchen · 29.03.2015, 17:31

Söhne der Nacht
(Antonymo de Abschied)

Wenn rotblonder Morgen das Dunkel verbrennt,
zu Hundert der Feind in die Erdlöcher rennt,
das röchelnde Wasser blut-abwärts fluss-rot,
dann ist das die Pause vom gestrigenTod.
Dein Bild in der Ferne, ich seh es weitab,
und lächle für mich - so nahe am Grab.
Im kühlem Visier wo die Fäden im Cross,
send ich Sterben dem Einen, oder jenen im Tross.
Nun suche ich Ruhe im Dunkel der Gruft,
behütet vom Freund, bis die Nacht wieder ruft.

Ich träume von Blüten und duftigem Wind,
und sehne mich heftig nach dir und dem Kind.
Jedoch ist der Feind nach dem Abendrot hier,
die Zeit zwingt der Tod oder er kommt zu mir.
So ist meine Frist im Traumland gefüllt,
mit Tanz und Vergnügen im REMschlaf enthüllt.
Wenn Träume verweht und die Nacht erblaut,
kühle ich meine Sinne damit mir nicht graut,
die Gegner zu fällen wie Bäume im Wald.
Das macht mich lebendig – Jahrtausende alt,
denn wenn anderes Leben im Dunkel verhaucht,
ist Meines um Eines geringer verbraucht.

Ja - der Sinn allen Tötens beginnend mit Kains,
gibt wahrlich Momente des Unsterblich-Seins.

Thing · 29.03.2015, 17:45

Lieb Ralfelchen,

wenn Du den Apostroph im vorletzten Vers noch tilgst, ist das Werk perfekt!
Favorit.

Immer:
Thing

Ex-Ralfchen · 29.03.2015, 19:25

das mit Kains?

Thing · 29.03.2015, 19:36

Ja. Da gehört kein Deppen-Apostroph hin.

Ex-Lichtsohn · 29.03.2015, 19:41

Liebes Ralfchen,

es gibt eine Tiefe, eine "hinter-die-Dinge-schauen Kunst" vor der fürchte ich mich, wenn sie mir so direkt vor die Augen gemalt wird,
aber vor den Worten wie du sie in eine Form setzt und Bilder, Sprache und Leben und Tod verbandelst fürchte ich mich niemals, ich finde sie ist einzigartig und unerreicht - für mich bleibt sie gestaltlos und so lebendig und so endlos vielversprechend

hier, sehe ich das wieder einmal ganz deutlich:
du musst mehr Augen haben als ich

Alles Liebe
Lichtsohn

Ex-Ralfchen · 29.03.2015, 21:18

Zitat:

Zitat von Lichtsohn

Liebes Ralfchen,

es gibt eine Tiefe, eine "hinter-die-Dinge-schauen Kunst" vor der fürchte ich mich, wenn sie mir so direkt vor die Augen gemalt wird,
aber vor den Worten wie du sie in eine Form setzt und Bilder, Sprache und Leben und Tod verbandelst fürchte ich mich niemals, ich finde sie ist einzigartig und unerreicht - für mich bleibt sie gestaltlos und so lebendig und so endlos vielversprechend

hier, sehe ich das wieder einmal ganz deutlich:
du musst mehr Augen haben als ich

Alles Liebe
Lichtsohn

nun mein lieber LS...das wunderbar zärtliche gedicht von meinem geliebten freund Twiddle-di-dum, hat mich angeregt in die welt des todes - die welt des mittleren ostens lyrisch vorzudringen und den tag-nacht-ablauf eines snipers nachzuvollziehen. ob es mir gelungen ist kann ich nicht sagen. ob es licht in deine perzeption der umstände dort-vorort bringen konnte weiß ich nicht wirklich. aber wie du SICHER weißt und spürst ist meine seele in jedem wort, jeder zeile, jedem satz. danke fürs lesen...

Thing · 29.03.2015, 21:32

Lieber Ralfchen,

ich hab überhaupt keinen Zusammenhang mit dem Gedicht Twiddys gesehen oder erkannt.

Ex-Ralfchen · 29.03.2015, 21:51

verstehe...weil es im scyo-bereich des subliminalen entstand sweet nicotin-princess

Thing · 29.03.2015, 21:54

Das muß es sein; eine andre Erklärung scheint es nicht zu geben.

Jeronimo · 30.03.2015, 00:09

Ein ausgezeichnetes Totenlied, liebes Ralfchen. Alle Achtung!

Jeronimo

Ex-Ralfchen · 30.03.2015, 00:41

danke dir meine lieber foren-freund...

shoshin · 01.04.2015, 18:13

Was für ein apokalypitsches Werk! Gewaltig - wie Jonny schon sagte!

Gänsehautgruß!
shoshin

Ex-Ralfchen · 29.05.2016, 15:16

danke auch jenen die der heiße forenwind verwehte...

29.03.2015, 17:31	#1
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	Söhne der Nacht (Antonymo de Abschied) Söhne der Nacht (Antonymo de Abschied) Wenn rotblonder Morgen das Dunkel verbrennt, zu Hundert der Feind in die Erdlöcher rennt, das röchelnde Wasser blut-abwärts fluss-rot, dann ist das die Pause vom gestrigenTod. Dein Bild in der Ferne, ich seh es weitab, und lächle für mich - so nahe am Grab. Im kühlem Visier wo die Fäden im Cross, send ich Sterben dem Einen, oder jenen im Tross. Nun suche ich Ruhe im Dunkel der Gruft, behütet vom Freund, bis die Nacht wieder ruft. Ich träume von Blüten und duftigem Wind, und sehne mich heftig nach dir und dem Kind. Jedoch ist der Feind nach dem Abendrot hier, die Zeit zwingt der Tod oder er kommt zu mir. So ist meine Frist im Traumland gefüllt, mit Tanz und Vergnügen im REMschlaf enthüllt. Wenn Träume verweht und die Nacht erblaut, kühle ich meine Sinne damit mir nicht graut, die Gegner zu fällen wie Bäume im Wald. Das macht mich lebendig – Jahrtausende alt, denn wenn anderes Leben im Dunkel verhaucht, ist Meines um Eines geringer verbraucht. Ja - der Sinn allen Tötens beginnend mit Kains, gibt wahrlich Momente des Unsterblich-Seins. Geändert von Ex-Ralfchen (29.03.2015 um 19:25 Uhr)

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29.03.2015, 17:45	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieb Ralfelchen, wenn Du den Apostroph im vorletzten Vers noch tilgst, ist das Werk perfekt! Favorit. Immer: Thing

29.03.2015, 19:25	#3
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	das mit Kains?

29.03.2015, 19:36	#4
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ja. Da gehört kein Deppen-Apostroph hin.

29.03.2015, 19:41	#5
Ex-Lichtsohn abgemeldet Dabei seit: 03/2015 Beiträge: 1.493 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebes Ralfchen, es gibt eine Tiefe, eine "hinter-die-Dinge-schauen Kunst" vor der fürchte ich mich, wenn sie mir so direkt vor die Augen gemalt wird, aber vor den Worten wie du sie in eine Form setzt und Bilder, Sprache und Leben und Tod verbandelst fürchte ich mich niemals, ich finde sie ist einzigartig und unerreicht - für mich bleibt sie gestaltlos und so lebendig und so endlos vielversprechend hier, sehe ich das wieder einmal ganz deutlich: du musst mehr Augen haben als ich Alles Liebe Lichtsohn

29.03.2015, 21:32	#7
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Ralfchen, ich hab überhaupt keinen Zusammenhang mit dem Gedicht Twiddys gesehen oder erkannt.

29.03.2015, 21:51	#8
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	verstehe...weil es im scyo-bereich des subliminalen entstand sweet nicotin-princess

29.03.2015, 21:54	#9
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Das muß es sein; eine andre Erklärung scheint es nicht zu geben.

30.03.2015, 00:09	#10
Jeronimo gesperrt Dabei seit: 10/2011 Alter: 70 Beiträge: 4.237 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ein ausgezeichnetes Totenlied, liebes Ralfchen. Alle Achtung! Jeronimo

30.03.2015, 00:41	#11
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	danke dir meine lieber foren-freund...

01.04.2015, 18:13	#12
shoshin gesperrt Dabei seit: 02/2014 Beiträge: 1.073 Meine Gedichte Meine Favoriten	Was für ein apokalypitsches Werk! Gewaltig - wie Jonny schon sagte! Gänsehautgruß! shoshin

29.05.2016, 15:16	#13
Ex-Ralfchen abgemeldet Dabei seit: 10/2009 Alter: 77 Beiträge: 17.302 Meine Gedichte Meine Favoriten	danke auch jenen die der heiße forenwind verwehte...