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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 30.09.2011, 11:24   #1
weiblich Lux
 
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Standard Goldne Tage

Ich habe dich in später Nacht gefunden,
da war es kalt, denn alle Räume standen leer.
Du warst ein sanfter Trost auf meinen Wunden
und wärmtest leis – wie lang schon ist das her.

Mit deiner Art zu fühlen war ich nicht vertraut,
doch Furcht war nie Gebot in diesen goldnen Tagen.
So hab ich dir ein Heim in meinem Kopf gebaut,
wo wir uns trafen und so sanft beisammen lagen.

Es waren Stunden voller Liebe und Vertrauen.
Nie mehr danach war ich mir selbst so nah,
und niemals spürte ich das dunkle Grauen,
das später ich bei manchem Freund dann sah.

Doch kam die Zeit, in der wir uns entzweiten.
Du wolltest mehr als ich bereit zu geben.
Die Trennung nahte ohne jedes Streiten.
Heut sag ich dir, ich hing zu sehr am Leben!

by Lux, 29.09.2011
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Alt 30.09.2011, 20:53   #2
weiblich Ilka-Maria
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Liebe Lux,

diesem Gedicht merkt man die Sorgfalt an, die Du hineingelegt hast: Wohlüberlegt im Ausdruck, fehlerfrei in der Rechschreibung (dafür solltest Du eine Medaille bekommen!), schlicht und dennoch gefühlvoll, flüssig zu lesen und sinnvoll im Inhalt.

Man könnte die zweite Strophe zwar mit einem Fragezeichen beenden, das muß aber nicht sein, denn die Frage könnte auch rhetorisch gemeint sein.

Nur von den Zeiten her habe ich einen kleinen Meckerer: Das Gedicht steht in der Vergangenheit, deshalb müßte es meiner Meinung nach heißen:

Zitat:
Zitat von Lux Beitrag anzeigen
Ich hatte dich in später Nacht gefunden,
da war es kalt, denn alle Räume standen leer.
...

Mit deiner Art zu fühlen war ich nicht vertraut,
doch Furcht war nie Gebot in diesen goldnen Tagen.
So hatt' ich dir ein Heim in meinem Kopf gebaut,
wo wir uns trafen und so sanft beisammen lagen.

...

by Lux, 29.09.2011
Das wäre aber schon alles.

LG
Ilka-M.
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Alt 30.09.2011, 22:09   #3
weiblich Ex-Encki
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Hallo Lux,

mir kommt es so vor, als ob Du hier von Heroin dichtest. Ist das so?
Wenn ja, dann finde ich gerade die letzte Zeile richtig, richtig gut.

Was ich verändern würde, ist:
Zitat:
Du wolltest mehr als ich bereit zu geben.
Die Trennung nahte ohne jedes Streiten.
Da hier die erste Zeile keinen vollständigen Satz ergibt, flieg ich etwas aus dem Gedicht. Denn ansonsten hast Du Dich penibel an die Syntax gehalten.
Ich würde schreiben:
Du wolltes mehr, als ich bereit zu geben
war. Trennung nahte ohne jedes Streiten

So hast Du auch einen Bruch an der entscheidenen Stelle - bei der Trennung, was aufweckt, wie das Lyrische Ich aufgewacht ist.

Mein allgemeines Feedback über dieses Gedicht:
Ich finde es sehr schön geschrieben. Die Metrik fließt, die Reime hast Du souverän eingebaut und Deine Wortwahl hat Kraft.

Auch wenn es nicht um Heroin geht, sondern um eine andere Liebe, die süchtig gemacht hat, finde ich das Gedicht wirklich gut gelungen.

Liebe Grüße
Encki
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Alt 30.09.2011, 22:27   #4
weiblich Lux
 
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Hi Ilka,

danke für das große Lob, ich freue mich sehr! Ein Orden wäre allerdings zu viel des Guten, meinst du nicht ?
Du hast Recht, dass "hab" in der zweiten Strophe wirkt ungelenk. In der der ersten Strophe möchte ich gerne alles so lassen, wie es ist, aber ich mache mich da trotzdem noch einmal schlau. Sollte es wirklich vom Tempus her falsch sein, ändere ich es wieder.

Hallo Encki,
Zitat:
mir kommt es so vor, als ob Du hier von Heroin dichtest. Ist das so?
Das hast du richtig erkannt. Der Titel hieß zuerst: Heroin - riding the Horse for a while
Danke für dein Feedback und dein Lob / deine Kritik. Für mich passt die Zeile trotzdem so, wie sie ist und wirkt auch nicht unvollständig auf mich. Das ist sicher eine Sache der persönlichen Wahrnehmung.


Liebe Grüße
Lux

Vorerst finale Fassung:


Goldne Tage


Ich habe dich in später Nacht gefunden,
da war es kalt, denn alle Räume standen leer.
Du warst ein sanfter Trost auf meinen Wunden
und wärmtest leis – wie lang schon ist das her.

Mit deiner Art zu fühlen war ich nicht vertraut,
doch Furcht war nie Gebot in diesen goldnen Tagen.
Bald hatt' ich dir ein Heim in meinem Kopf gebaut,
wo wir uns trafen und so sanft beisammen lagen.

Es waren Stunden voller Liebe und Vertrauen.
Nie mehr danach war ich mir selbst so nah,
und niemals spürte ich das dunkle Grauen,
das später ich bei manchem Freund dann sah.

Doch kam die Zeit, in der wir uns entzweiten.
Du wolltest mehr als ich bereit zu geben.
Die Trennung nahte ohne jedes Streiten.
Heut sag ich dir, ich hing zu sehr am Leben!
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Alt 30.09.2011, 22:47   #5
weiblich Ilka-Maria
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Der Tempus im ersten Vers stimmt nicht - aber sei's drum.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2011, 22:50   #6
weiblich Lux
 
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Wie wäre es mit:
"Ich hab' dich einst in später Nacht gefunden" Ist auch falsch, hmm?

Oder:
"Als ich dich einst in später Nacht gefunden"
Das ginge doch, oder?
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Alt 30.09.2011, 22:52   #7
weiblich Ilka-Maria
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Klar, der zweite Vorschlag geht, das ist durch das "einst" eine völlig unbestimmte Vergangenheit. Elegante Lösung!

Der erste Vorschlag geht nicht, weil "haben" die falsche Zeit ist.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.09.2011, 23:11   #8
weiblich Lux
 
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Danke, Ilka, für die wie immer großartige Unterstützung!

Goldne Tage

Als ich dich einst in später Nacht gefunden,
da war es kalt, denn alle Räume standen leer.
Du warst ein sanfter Trost auf meinen Wunden
und wärmtest leis – wie lang schon ist das her.

Mit deiner Art zu fühlen war ich nicht vertraut,
doch Furcht war nie Gebot in diesen goldnen Tagen.
Bald hatt' ich dir ein Heim in meinem Kopf gebaut,
wo wir uns trafen und so sanft beisammen lagen.

Es waren Stunden voller Liebe und Vertrauen.
Nie mehr danach war ich mir selbst so nah,
und niemals spürte ich das dunkle Grauen,
das später ich bei manchem Freund dann sah.

Doch kam die Zeit, in der wir uns entzweiten.
Du wolltest mehr als ich bereit zu geben.
Die Trennung nahte ohne jedes Streiten.
Heut sag ich dir, ich hing zu sehr am Leben!
Lux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2011, 20:44   #9
männlich ZychoyZ
 
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Da ist alles gesagt und jedes wort zu viel ... heißt es bei guten kritiken doch oft ...

dieses war gemeint

grüße Z.
ZychoyZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2011, 21:43   #10
männlich Erich Kykal
 
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Hi, Lux!

Zitat:
Zitat von Lux Beitrag anzeigen
Doch kam die Zeit, da wir uns doch entzweiten.
Du wolltest mehr als ich bereit war, dir zu geben.
Die Trennung nahte ohne jedes Streiten.
Heut weiß ich wohl: Ich hing zu sehr am Leben!
Ein paar Tipps zur letzten Strophe:
S1 - Schöner Deutsch
S2 - Deine Version unfertig, falsche Grammatik
S4 - Vermeidet Wortwiederholung von "ich".

Nimm, was dir brauchbar erscheint.
Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2011, 23:00   #11
weiblich Lux
 
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Goldne Tage

Als ich dich einst in später Nacht gefunden,
da war es kalt, denn alle Räume standen leer.
Du warst ein sanfter Trost auf meinen Wunden
und wärmtest leis – wie lang schon ist das her.

Mit deiner Art zu fühlen war ich nicht vertraut,
doch Furcht war nie Gebot in diesen goldnen Tagen.
Bald hatt' ich dir ein Heim in meinem Kopf gebaut,
wo wir uns trafen und so sanft beisammen lagen.

Es waren Stunden voller Liebe und Vertrauen.
Nie mehr danach war ich mir selbst so nah,
und niemals spürte ich das dunkle Grauen,
das später ich bei manchem Freund dann sah.

Doch kam die Zeit, da wir uns doch entzweiten.
Du wolltest mehr als ich bereit war, dir zu geben.
Die Trennung nahte ohne jedes Streiten.
Heut weiß ich wohl: Ich hing zu sehr am Leben!


Lieber Erich, ich denke, ich übernehme es komplett so. Vielen Dank für den Feinschliff. Nur eine Frage:
Zitat:
S4 - Vermeidet Wortwiederholung von "ich".
"Ich" ist doch immer noch zweimal vertreten?
Hmmm...


Beste Grüße von Lux
Lux ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2011, 23:13   #12
männlich Erich Kykal
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
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Ort: Österreich
Alter: 59
Beiträge: 876

Uuuups!
Sorry - falscher Gedankengang! Lapsus cerebralis! Asche auf mein Haupt...streu, streu, streu, streu, streu,....

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2011, 23:19   #13
weiblich Lux
 
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Lach!
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