Rein objektiv

[erstmalsooderwie]

Rein objektiv

Schön und hässlich sind blind
Krieg und Frieden sind tot
Ketchup und Mayo sind Soßen
Alt und Jung sind zeitlos
Moral ist stumm
Religion ist unglaubwürdig
Angst und Mut sind irrelevant
Erster und Letzter sind Menschen


Jetzt ist die Welt, wie sie ist
Aber:
Wer will sie so?

[Glasauge Bill]

Ui. Boah.
Du hast recht.

Jetzt zur Form. Die ersten beiden Zeilen gefallen mir sehr gut, auch wenn ich nicht gleich mir schön und hässlich begonnen hätte. Aber die Zusammenfügung der abstrakten Begriffen mit den gegensätzlichen Verben gefällt mir.
Das fehlt mir in der dritten Zeile. Und auch in der fünften.
Die Frage am Ende ist interessant. Aber sie umzudrehen wäre doch auch möglich: So wäre die Welt, wie wir sie wollen Aber: Ist sie denn so?

[exmaex]

erstmal hallo erstmal

rein objektiv ist es
subjektiv & kein gedicht, da nur eine aneinanderreihung von möchtegernaphorismen, die zwar viel behaupten aber nichts handfestes liefern.

schön und hässlich sind adjektive. man versteht die intendierte aussage zwar, aber irgendwie passt das alles hinten und vorn nicht zusammen. dein lyr. ich kokettiert mit seiner objektivität. warum bezieht es zur religion stellung und gibt eine eindeutig subjektive meinung ab?
krieg und frieden sind tot. aha, wieso?
der legere versuch mit dem soßenvers geht auch etwas in die hose.

die zweite "strophe" gefällt mir noch weniger:
"jetzt ist die welt so wie sie ist" ist ein inhaltliches vakuum.
die frage an den leser, ob er die jetzige welt so akzeptiert wie sie ist, passt auch wieder überhaupt nicht ins konzept der objektivität; warum sollte man sie denn überhaupt beantworten, sind ja nur belanglose zeichenreihen über dem alphabet der lateinischen buchstaben, genau wie der text.

fazit: rein objektiv kein objektiv für mich.

gruß max