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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 04.01.2021, 00:17   #1
männlich Perry
 
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Standard meeresstille

nebel steigt aus wiesen und wipfeln es ist
als lösen sich seelen aus gelebten körpern
schweben träumend hin zu fernen gipfeln

lang habe ich ausgeharrt in sturm und flut
auch wenn das herz bis zum halse schlug
der duft deiner nähe mir den atem raubte

nun schweigt das erinnern ein flimmern
wogt überm nächtlichen wellenweit es ist
als ob ein seufzer zum himmel aufsteigt
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Alt 04.01.2021, 21:21   #2
weiblich Zaubersee
 
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Bonsoir Perry,

ein schöner Vergleich, mit den Seelen, die aus den Nebeln aufsteigen, um zu träumen ... und auch die anderen Verse sind wunderbar gefühlvoll, so dass man mit dem ( traurigen) Seufzer, der zum Himmel aufsteigt, am liebsten mitseufzen möchte ..
( und "wellenweit" ist ein Wort, das mich an den Song: I am sailing von Rod Steward erinnert )

ja, wirklich schön :-)

LG

Zaubersee

... und .... Favorit.
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Alt 04.01.2021, 23:54   #3
männlich Perry
 
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Standard Hallo Zauersee,

freut mich, dass Dir die wehmutsvolle Stimmung gefällt.
Selbst kaue ich noch ein wenig am vermiedenen Konjuktiv in den Bildern und den wechselnden Bildebenen (Wiese/Wald und Meer), aber das wird schon noch werden.
Danke und LG
Perry
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Alt 05.01.2021, 01:20   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Perry Beitrag anzeigen
Selbst kaue ich noch ein wenig am vermiedenen Konjuktiv
Lieber Perry,
darüber bin ich beim ersten Lesen gestolpert und wollte mich deshalb zum Gedicht gar nicht äußern. Warum den Konjunktiv vermeiden? Er gehört zu den Schmuckstücken der Sprache.
LG
Ilka
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Alt 05.01.2021, 12:43   #5
männlich Milano
 
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Hallo Perry,
wunderbare Stimmung, die Dein Gedicht vermittelt.
Ist da ein Happy End?
Grüße
Milani
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Alt 05.01.2021, 12:51   #6
männlich Perry
 
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Standard Hallo Zusammen,

hallo Ilka-Maria,
ich bin mir sicher, dass ich noch eine mit Konjunktiv geschmückte Version hinbekommen werde.
Danke für den Ansporn und LG
Perry

Hallo Milano,
ein Happy End ist durchaus vorstellbar, auch wenn es ein endgültiges sein könnte.
Danke fürs Interesse und LG
Perry
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Alt 05.01.2021, 17:52   #7
männlich Perry
 
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Standard überarbeitete Fassung:

abendstille

nebel steigt aus wiesen und wipfeln als ob
sich seelen aus verlebten körpern lösten
träumend hin zu fernen gipfeln trieben

lang habe ich ausgeharrt bei regen und sturm
auch wenn der duft deiner fernen nähe mir
den atem nahm das herz bis zum halse schlug

nun schweigt das erinnern über der wiege
des lebens schwebt ein flimmern als ob
ein letzter seufzer zum himmel aufstiege
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Alt 09.01.2021, 14:23   #8
männlich Ex-Ralfchen
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servus -

ich habe 10 jahre am Meer gelebt – Aber am Pazifik in Malibu – es gab keine ruhige Nacht.

Dein Text zeichnet wie immer schöne Strukturen die zu bildern werden
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Alt 09.01.2021, 20:21   #9
männlich Perry
 
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Standard Hallo Ralfchen,

irgendwie hat mich der Text noch immer nicht ganz losgelassen, sodass ich ihn letztendlich doch vollständlich in eine maritime Bildebene überführt habe.
Danke auch für deine Anmerkung dazu an anderer Stelle.
LG
Perry

meeresstille

nebel hängt über marsch und watt als ob
sich seelen aus verlebten körpern lösten
träumend auf die reise zum horizont gingen

lang habe ich ausgeharrt in sturm und flut
auch wenn das herz bis zum halse schlug
der duft deiner nähe mir den atem raubte

nun schweigt das erinnern ein flimmern
wogt überm nächtlichen wellenweit als ob
ein letzter seufzer zum himmel aufsteigt
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Alt 10.01.2021, 22:07   #10
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Perry Beitrag anzeigen
irgendwie hat mich der Text noch immer nicht ganz losgelassen, sodass ich ihn letztendlich doch vollständlich in eine maritime Bildebene überführt habe.

Kann dich verstehen. Ich erinnere mich an die Zeit als wir nach Europa zurück kamen. Es gab dafür verschiedene Gründe, aber Lucy hatte irgendwie einen Vorwurf gegen mich in ihrer Seele. Ich habe das natürlich verstanden Malibu und das Meer und diese wunderschönen Kilometer langen privaten Strände waren ihr Leben. Für mich hatte das keine Bedeutung. Das hat sie nie verstanden. Für mich gab es immer andere Werte, die ich sehr viel damit zu tun hatten das ich mich in ganz anderen Bereichen - Ich möchte sagen intellektuell - bewegte. Daher verstehe ich dich so gut in diesem Text
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Alt 11.01.2021, 17:02   #11
weiblich Funny
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Standard Meeresstille

Hallo,Perry,warum so lange irren und verirrt werden-die erste Fassung traf mitten in die Seele-ich denke,weil sie aus deiner kam.F
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Alt 12.01.2021, 02:45   #12
männlich Perry
 
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Standard Hallo Zusammen,

Hallo Ralfchen,
wir stehen unser ganzes Leben lang in Interaktion mit unserer Umgebung.
Manchen genügt eine, andere brauchen immer wieder neue Eindrücke.
Da ich im eher ländlichen Niederbayern aufgewachsen bin, zog es mich als Heranwachsender mehr ins Städtische und an die südlichen Küsten. Jetzt bin ich wieder zurückgekehrt ins Tal der kleinen Laber, bereise aber so oft ich kann die nördlichen Küsten.
Danke fürs Reflektieren und LG
Perry

Hallo Funny,
der Erstentwurf ist meist am authentischten, als Textkünstler ist man aber auch bestrebt handwerklich (grammatikalisch, lyrisch, formal etc.) das Optimale aus einem Text herauszuholen. Manchmal gelingt das besser, hin und wieder aber auch nicht.
Danke fürs Interesse am Text und deine Sichtweise.
LG
Perry
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Alt 12.01.2021, 02:52   #13
männlich Ex-Ralfchen
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Ich kann mich nur meinen Freund PERRY anschließen...

Eine textliche Arbeit kann immer – und sollte wenn der Autor das beschließt auch immer - überarbeitet werden. Auch wenn sie von einem Dichter kommt wie meinem Freund hier, der überwiegend absolut perfekte lyrische Text-Arbeit leistet.
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 09:33   #14
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Perry Beitrag anzeigen
... als Textkünstler ist man aber auch bestrebt handwerklich (grammatikalisch, lyrisch, formal etc.) das Optimale aus einem Text herauszuholen.
Das ist der Punkt, Perry. Der wahre Dichter liebt seine Sprache, sieht ihre Schönheit, wirbt um sie und nutzt sie zu den Höhenflügen seiner Gedanken. Er liebt seine Sprache nicht nur, sondern er kennt sie bis in die Tiefen und kann aus ihr schöpfen. Deshalb ruht er nicht, ehe er alles Banale hinter sich gelassen und die optimale Erkenntnis in Verse gegossen hat.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.01.2021, 19:47   #15
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Das ist der Punkt, Perry. Der wahre Dichter liebt seine Sprache, sieht ihre Schönheit, wirbt um sie und nutzt sie zu den Höhenflügen seiner Gedanken. Er liebt seine Sprache nicht nur, sondern er kennt sie bis in die Tiefen und kann aus ihr schöpfen. Deshalb ruht er nicht, ehe er alles Banale hinter sich gelassen und die optimale Erkenntnis in Verse gegossen hat.

Toll was du unseren Freund PERRY sagst. Mir sagt sowas niemand...

https://up.picr.de/40310003ia.jpg
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Alt 13.01.2021, 03:09   #16
männlich Ex-Ralfchen
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Ich hoffe dass unser Freund einen Text über das Meeresrauschen schreiben wird
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.01.2021, 15:09   #17
männlich Perry
 
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Standard Hallo Ralfchen,

das Meer rauscht über alle meine Texte gesehen nahezu in jedem 2. Gedicht, aber für Dich kann ich es ja mal extra laut rauschen lassen.
LG
Perry
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Alt 13.01.2021, 16:37   #18
männlich Ex-Ralfchen
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Toll auf das freue ich mich
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