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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 02.10.2016, 18:36   #1
weiblich Jolly R. Aury
 
Benutzerbild von Jolly R. Aury
 
Dabei seit: 09/2016
Alter: 26
Beiträge: 66

Standard Die Black Pearl

Die Pearl - ein Traum von einem Schiff.
Es ist das Schnellste in der Karibik und umsegelte bisher jedes Riff.
Schwarze Segel, ein Kiel, ein Deck und Kanonen Seit' an Seit'.
Doch was ein Schiff bedeutet, was die Black Pearl bedeutet, ist die Freiheit.

Ich muss sie haben; muss meine Augen starr auf das Ziel richten.
Doch zum Erreichen muss ich vorerst eine neue Mannschaft verpflichten.
Zum Anheuern fällt mir nur ein Drecksloch ein; es ist in allen Meeren bekannt.
Dort find ich meine neue Crew - auf zu dem Ort, Tortuga genannt.

"Hört zu, ihr Hallunken! Ich bin auf Kaperfahrt.
Ich brauche euch, doch seid gewarnt - es wird hart.
Darum suche ich schlimme Schurken, teuflisch gemein.
Morgen geht´s los und bald wird die Pearl mein´sein!"

Es wird auf einmal still,
ganz so, als ob es mir niemand glauben will.
Nach dem Schreck ist es wieder laut zu Gange - aus ist es mit der Ruh'.
Ich setze mich, bestelle Rum, will schon fast aufgeben, da kommen ein paar Männer auf mich zu.

Einer schaut mich an,
kommt näher und beginnt mit flüstern, so leise er nur kann:
"Also ich habe schon vieles über die Pearl gehört, doch es ist bloß Seemannsgarn; sind alles nur Geschichten.
Ich lache auf und fange an, ihnen vom Schiff der Schiffe zu berichten:

"Schwarze Segel, so schwarz wie die Nacht,
aus den Tiefen der See wieder nach oben gebracht
mit einer verdammten Crew..."
Je mehr ich erzähle, desto mehr umringen mich und immer mehr kommen hinzu.

"...Sie plündern Schiffe und Siedlungen schon gut zehn Jahre lang.
Die, die sich ihnen in den Weg stellen, werden erschossen, erdolcht oder erhang'..."
Ich blicke in die Runde und senke die Stimme mit bedacht.
Denn ich sehe in einigen Augen, wie die Abenteuerlust entfacht.

"...Sie lassen nie Überlebende zurück.
Das Schiff, die Pearl, ist Teil meiner Seele; sie ist mein Schatz, mein Goldstück.
Wer kommt mit mir? Ihr werdet reich entlohnt, dafür dulde ich keine Meuterei.
Also ihr Landratten, wer von euch ist mit dabei?"

Mit neuer Mannschaft geh ich an Deck.
Ich hol den Rum zum Feiern, auf das ich bald wieder in einem Abenteuer steck'.
Die Meute feiert, lacht und trinkt bis sie wird müde.
Ich hingegen sitze alleine in meiner Kajüte.

Ich hab die Zeit genutzt und nachgedacht.
Ich hab die ganze Nacht, während alle schliefen, mit planen zugebracht.
Schlussendlich kann man sagen, der Plan ist wahnsinnig oder brilliant.
Ganz egal; ich habe nun das Schicksal aller in der Hand.

Am nächsten Morgen, dank dem Kompass der nicht nach Norden zeigt*
und dem Wissen, wo sich die Pearl befindet, ruf ich: "Los! Wird sind bereit!"
Wir nehmen Kurs auf den Ort, wo sich die Black Pearl befindet.
Wir setzen Segel, bevor die Lust auf Abenteuer schwindet.

Ich merk' es, ich kann es spüren - wir sind ganz nah!
"Kurs halten und volle Fahrt voraus, bald sind wir da!"
Noch bevor wir die Pearl sah'n,
ließ ich alle Waffen holen und erklärte schnell den Plan.

Bereit zum Kampf zieh ich mein Schwert.
Hoffe, bei Calypso, dass sich unser Glück nicht kehrt.
"Gentlemen, wir übernehmen das Schiff!" schrei ich mit Leib und Seele
und durchtrenne dem ersten Angreifer ohne zu zucken die Kehle.
Der Nächste geht stöhnend zu Boden,
daraufhin werden die restlichen Säbel gezogen.

Der Wind verfängt sich in den schwarzen Segeln und weht mir ins Gesicht.
Die Wellen toben und in dem Tosen sich der Kampfesschrei mit untermischt.
Nach langer, blutiger Schlacht haben wir gesiegt,
jedoch auch so manch Opfer gebracht.

"Doch was sollen wir mit den restlichen Gegnern machen?
Fällt euch was ein? - Am besten schlimme Sachen!"
"Wie wäre es mit dem Kerker bei Wasser und Brot?"
"Nein", sage ich "Mir fällt was besseres ein - schockschwere Not, den sicheren Tod."

Ich muss über den traurigen Anblick der Überlebenden lachen, wenn ich sie so gefesselt seh'.
Einer versucht sein Glück: "Halt, dass könnt ihr nicht machen - denkt an den Kodex. Parlé!"
Doch dafür ist es zu spät.
Ich murmle :"Es sind eher Richtlinien.", bevor er über die Planke geht.

"Das Schiff ist nun das Eure, Captain." sagt der erste Maat.
Ich lächle und umfasse das hölzerne Steuerrad.
Als ich seh, wie alle ihre Augen auf mich richten,
hol ich Luft und schrei: "Segel setzen und Anker lichten!"
Hüte werden geworfen und ein Johlen geht durch die Menge.
Man hört Freudenschreie, Jauchzen und Piratengesänge.

Ich schau gen Sonnenuntergang, währenddessen wird der Hut zurecht gerückt.
Ich bin zufrieden, frei und stolz, denn mein Plan ist geglückt.
"Wir stechen in See!" sag ich gekonnt,
und flüstere dem Wind entgegen: "Bring mich zum Horizont."
Jolly R. Aury ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2016, 18:47   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Hi, Jolly -

Mir gefällt der letzte Vers gut.

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.10.2016, 20:53   #3
weiblich Jolly R. Aury
 
Benutzerbild von Jolly R. Aury
 
Dabei seit: 09/2016
Alter: 26
Beiträge: 66

Hallo und Ahoi Thing

Freut mich, wenn es/ er dir gefällt

Liebste Grüße
Jolly R. Aury ♡
Jolly R. Aury ist offline   Mit Zitat antworten
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Lesezeichen für Die Black Pearl

Stichworte
fluch der karibik, freiheit, piraten

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