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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 02.03.2017, 15:44   #1
männlich urluberlu
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Standard starke obhut

von vorne und unten gesehen erschließt sich das wesen
der schlösser der mächtigen besser, deren façaden
vom hohen ross herab recht steinern blicken.

geknechtet, zum frondienst gepresst, mit schwertern gezüchtigt,
verneigt sich das staunende volk und danket dem herrgott,
dass dieser die schwachen in starke obhut gegeben.
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2017, 16:02   #2
männlich Sonnenwind
 
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So siehts aus, url.

Ich selbst möchte von niemandem beherrscht werden und niemanden beherrschen.

Trotzdem finde ich Schlösser schön...

Man könnte deinem Text inhaltlich nicht nur ein Aber entgegenhalten, doch ohne Vereinfachungen ist es ja generell schwierig...

Das daktylische Reimschema wurde von dir sicher mit Absicht nicht streng durchgehalten. Die Frage ist, wenn ja, warum.


Gruß
SW
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2017, 17:57   #3
männlich urluberlu
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hallo sonnenwind
ein grundschlag ist in jeder musik nur eine basis, auf der gebaut wird.
und wenn nun ein gesamtvers grundsätzlich amphibrachische struktur hat:
xX.................................Xx
und entsprechend mit vielen amphibrachischen Wortgruppen xXx angefüllt wird
und der takt im prinzip ein dreier ist Xxx (123),
dann verbietet das nicht, dass es variationen gibt, im gegenteil, variationen müssen das ganze lockern und anders strukturieren.
jeder gewöhnliche wiener walzer hat irgendwo einen rempler drin, vielleicht sogar eine synkope oder einen taktwechsel.
sonst wäre musik letztlich nur geräusch.

ich will nicht behaupten, dass meine sechs zeilen auf der basis ein melodisch und rhythmisch gefälliges gebäude aufbauen. mir jedoch gefällt es. und da oder dort würde ich sogar behaupten, die gestaltung folgt dem inhalt der worte (naja, aus meiner sich halt).

was will ich dann aber sagen hier?
dass es nie darum gehe kann, ein metrum schematisch "durchzuhalten", sondern darum, damit zu spielen. man sagt ja auch "sax spielen" oder "harmonika spielen", sogar "er spielt (nicht schlägt) schlagzeug".

schönen abend
url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2017, 18:32   #4
männlich Sonnenwind
 
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Beiträge: 1.514

Hallo url,

danke für deine Erläuterungen... Bin für jede Information... dieser Art dankbar.

Die Formulierung "durchhalten" war von mir natürlich nicht im Sinne einer sportlichen Übung gemeint... Es ist nur so, dass ich immer wieder lese, dass solche Abweichungen nur dann gerechtfertigt sind, wenn ihnen ein tieferer Sinn zugrunde liegt, der gerade durch die Abweichung besonders eindrücklich zum Ausdruck gebracht wird, sich mir solche Abweichungsrechtferti- gungen konkret in einem Text jedoch meist nicht wirklich erschließen. Aber das ist wahrscheinlich eh eine etwas überspannte Sicht der Dinge.

Doch, deine Zeilen gefallen mir auch... Diesmal ist die Aussage auch eindeutig. Das ist bei deinen Texten, wie ich finde, ja nicht immer so (was kein Tadel sein soll).

LG
Sonnenwind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.03.2017, 19:32   #5
männlich urluberlu
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Beiträge: 2.273

hör ein stück von mozart, hör ein stück von grieg.
beides kann schön sein.
aber beim einen merkst du, dass er zu viel gelesen hat, wie man's macht, der andere macht einfach.
schönen abend
wenn möglich ohne ein buch über die theorie des verses
url
urluberlu ist offline   Mit Zitat antworten
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