Trauma bei Poetry.de

wirbel72 · 31.12.2016, 10:28

Trauma

Schluchzend bin ich aufgewacht,
Tränen auf den Wangen,
in dem Angsttraum Nacht für Nacht
immerzu gefangen.

Aufgewacht an meinem Schrei,
zittere ich noch immer.
Komm' ich davon nie mehr frei?
Nacht für Nacht wird's schlimmer.

Was mag bloß der Anlaß sein?
Schuld? Ich finde keine.
Mein Gewissen weiß ich rein.
Dennoch schrei' ich, weine ...

Kommt Verdrängtes da empor,
das ich totgeschwiegen?
Schon bekomm' ich Angst davor,
nachts im Bett zu liegen ...

curd belesos · 09.12.2017, 01:01

moin moin wirbel,

das Gedicht spricht mich in seiner Aussage sehr an.
Auch ich habe in deinem Alter diese Art von Träumen gehabt. Mann musste ja stark sein, doch das Unterbewusstsein hat sich auf diese Weise wohl bemerkbar gemacht, da es das Erlebte verarbeiten musste, was bewusst ausgeblendet wurde.
Doch je sicherer mein Lebensweg wurde, desto weniger erinnerte ich mich an meine Träume. Heutzutage schlafe ich mit schönen Gedanken ein, doch an meine Träume erinnere ich mich nicht mehr, wenn ich am Morgen entspannt und glücklich erwache.

Der Zeilenaufbau passt sehr gut zu dem Erschrecken beim Aufwachen. Sehr gerne gelesen.

LG
CB

Visolela · 09.12.2017, 20:11

Es ist dir mit einfachen Worten gelungen, all die Angst und die Verzweiflung auszudrücken, die man empfindet, wenn sich ein jahrelang verdrängtes Trauma letztendlich doch seinen Weg nach außen bahnt! Großartige Arbeit!

LG

Visolela

Ex-Letreo71 · 13.12.2017, 12:05

Finde ich auch sehr gelungen, Wirbel.

Lieben Gruß

Letreo

31.12.2016, 10:28	#1
wirbel72 Dabei seit: 07/2011 Ort: Berlin Beiträge: 125 Meine Gedichte	Trauma Trauma Schluchzend bin ich aufgewacht, Tränen auf den Wangen, in dem Angsttraum Nacht für Nacht immerzu gefangen. Aufgewacht an meinem Schrei, zittere ich noch immer. Komm' ich davon nie mehr frei? Nacht für Nacht wird's schlimmer. Was mag bloß der Anlaß sein? Schuld? Ich finde keine. Mein Gewissen weiß ich rein. Dennoch schrei' ich, weine ... Kommt Verdrängtes da empor, das ich totgeschwiegen? Schon bekomm' ich Angst davor, nachts im Bett zu liegen ...

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09.12.2017, 01:01	#2
curd belesos Dabei seit: 04/2013 Ort: Lübeck Alter: 78 Beiträge: 1.303 Meine Gedichte Meine Favoriten	moin moin wirbel, das Gedicht spricht mich in seiner Aussage sehr an. Auch ich habe in deinem Alter diese Art von Träumen gehabt. Mann musste ja stark sein, doch das Unterbewusstsein hat sich auf diese Weise wohl bemerkbar gemacht, da es das Erlebte verarbeiten musste, was bewusst ausgeblendet wurde. Doch je sicherer mein Lebensweg wurde, desto weniger erinnerte ich mich an meine Träume. Heutzutage schlafe ich mit schönen Gedanken ein, doch an meine Träume erinnere ich mich nicht mehr, wenn ich am Morgen entspannt und glücklich erwache. Der Zeilenaufbau passt sehr gut zu dem Erschrecken beim Aufwachen. Sehr gerne gelesen. LG CB

09.12.2017, 20:11	#3
Visolela Dabei seit: 12/2017 Ort: Niedersachsen Alter: 49 Beiträge: 67 Meine Gedichte Meine Favoriten	Es ist dir mit einfachen Worten gelungen, all die Angst und die Verzweiflung auszudrücken, die man empfindet, wenn sich ein jahrelang verdrängtes Trauma letztendlich doch seinen Weg nach außen bahnt! Großartige Arbeit! LG Visolela

13.12.2017, 12:05	#4
Ex-Letreo71 abgemeldet Dabei seit: 01/2014 Ort: Niedersachsen Beiträge: 4.032 Meine Gedichte Meine Favoriten	Finde ich auch sehr gelungen, Wirbel. Lieben Gruß Letreo