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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 10.07.2007, 13:28   #1
Lyrika
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 247

Standard Der versteckte Ekel

[ hab ich grad eben aus Langeweile gemacht..wollte was neues ausprobieren]


Irgendwo
Chaos vermengt mit Freiheit
Heute ist nur ein Kalendertag

Morgen
Alle scheinen zu vergessen
Glauben vermischt mit Rauch

Länder sind nur Mauern um Gras
Angstschweiß tropft auf Asche
Nirgendwo kann man mehr erkennen
Grenzen der Geborgenheit
Endlichkeit

Schweigen
Chemie hat uns gelehrt
Heute zu vergehen
Wehren ist Reflex
Ächzen und Feuer
Nichts im Vergleich
Zur kaputten Wirtschaft
Ende
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Alt 10.07.2007, 18:59   #2
störfaktor
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 175

Standard RE: Der versteckte Ekel

Moin Denise,

ich glaub ich interpretier es falsch, denn mit keinem Wort sind die Themen erwähnt die mir zu den Worten einfallen, falls ich doch richtig liege finde ich es sehr beachtlich. Man merkt aber das du etwas neues ausprobierst, denn ab und an wirkt es etwas ungeübt und Schwach. Bsw. finde ich es etwas zu lang...
Meine Interpretation ist folgende: Es ist ein politisches Gedicht, was einen Gegensatz zwischen dem "Irgendwo" einem Land in einer kritischen Situation und dem Ort des Lyrischen Ichs zeigt. Bsw. fällt mir zu "Chaos vermengt mit Freiheit", eine Revolution ein, in der unklar ist was passiert, aber das alte und autoriäre im Chaos untergeht und Freiheit zu trage tritt. Vielleicht auch etwas anarchistisch.. Dagegen ist es anderorts nur ein normaler Kalendertag an dem morgen schon die Ereignisse vergessen sind.
Der "Glauben vermischt mit Rauch" könnte stehen für die Hoffnung die die Menschen in den Veränderungen setzen oder aber für die Stabilität des eigenen Glaubens auch in Zeiten in denen es brennt und Rauch aufzieht. Es könnte aber auch für Weihrauch stehe, was ein Symbol für den katholischen Glauben ist. vielleicht ist aber auch von Kriegsgebieten die Rede oder Kriesengebieten wie damals den Kosovo, in denen auf der Asche noch immer Angstschweiß der Menschen troft auch wenn das Feuer schon aus ist. Auch die Endlichtkeit kann eine Metapher für den Tod sein, der in dieser Strophe unterschwellig immer dabei ist. Danach verliert der Text etwas an struktur und gliederung, als wäre er später hinzugefügt. Auch der Stil veränderte sich etwas, kürzer abgehackter und substanzloser, zu dem ich auch keine interpretation habe...
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Alt 10.07.2007, 19:39   #3
El_Hefe
 
Dabei seit: 10/2006
Beiträge: 1.530

hallo lyrika,
ich werd mal strophe für strophe vorgehen:

Zitat:
Irgendwo
Chaos vermengt mit Freiheit
Heute ist nur ein Kalendertag
die vorletzte zeile davor nicht, zumal im kontext mit der nächsten strophe, in der wieder etwas vermengt/ bzw. vermischt wird.
und chaos ist verdammt umgangssprachlich und unschön

Zitat:
Morgen
Alle scheinen zu vergessen
Glauben vermischt mit Rauch
das angesprochene. und was scheinen alle (morgen) zu vergessen? das ist keine vernünftige satzstellung, falls es zusammen gehört.

Zitat:
Länder sind nur Mauern um Gras
Angstschweiß tropft auf Asche
Nirgendwo kann man mehr erkennen
Grenzen der Geborgenheit
Endlichkeit
erste zeile gefällt mir, doch, aber: "nirgendwo" ist eine unschöne parallele zum eh unschönen "irgendwo" am anfang.
die letzten beiden verse sind eine wiederholung.


Zitat:
Schweigen
Chemie hat uns gelehrt
Heute zu vergehen
Wehren ist Reflex
Ächzen und Feuer
Nichts im Vergleich
Zur kaputten Wirtschaft
Ende
hier hast du komplett den schreibstil geändert; das "ende" ist ganz brauchbar, weil es sehr kühl und distanziert und trotzdem bestimmt klingt.

also: überarbeite es, am besten so, dass das gedicht eine einheit bildet und nicht aus verschiedenen teilen und schreibweisen besteht.

mfg, hefe
El_Hefe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2007, 20:48   #4
Thomas L.
 
Dabei seit: 06/2007
Beiträge: 11

@Lyrika: Mein Gottchen, hast du mich jetzt erschreckt. Der Berater in der Raffkasse hat mir heute morgen aber was ganz anderes erzählt. Der Wirtschaft gehe es nämlich bestens. Wie das?

@störfaktor + El_Hefe: Also, ihr habt's echt drauf mit euren Interpretationen. Ich würde so etwas nie hinkriegen. Bin wahrscheinlich noch zu jung für sowas.

Nochmal an Lyrika: Du solltest öfter mal aus Langeweile was neues ausprobieren ... 8)
Thomas L. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2007, 16:23   #5
exmaex
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362

hehe,
ich frag mich nur: wo?
und für mögen gibt es doch sicher ein noch viel stärkeres wort, oder?
exmaex ist offline   Mit Zitat antworten
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