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Alt 04.09.2007, 18:30   #1
Weiße Lillie
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 38


Standard Anderen Helfen

Franz lebt seit 10 Jahren auf der Straße, weil seine Firma Pleite gemacht hat. Seine Frau ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Daraufhin hat er sich total hängen lassen und auch keinen Job mehr gefunden. Ihm ist einfach alles egal, tagsüber bettelt er sich etwas Geld zusammen, davon kauft er sich dann eine Kleinigkeit zum Essen und ein paar Bier. Wenn er in der Stadt sitzt bekommt er normalerweise ca. 5 € am Tag zusammen, aber heute laufen die Leute nur eilig an ihm vorbei und schauen weg. Es regnet, sein Leben erscheint ihm heute noch trister, grauer und sinnloser als sonst. Bis jetzt hatte noch niemand auch nur 1 Cent für ihn übrig. Er muss an seine Frau und an seine Tochter denken. Wie konnte er sein kleines Mädchen damals einfach im Stich lassen? Franz wünscht sich, die Zeit zurück drehen zu können. Aber er weiß, dass nichts mehr so wie früher sein wird. Da kommt ein Mädchen und wirft ihm einen 10 Euro Schein in seinen alten Hut. Franz pfeift das Mädchen zurück und fragt: „Hey wie heißt du denn?“ „Ich heiße Linda und bin 13 Jahre alt“, antwortet das Mädchen. „Danke, noch nie hat mir jemand so viel Geld gegeben! Wenn du irgendwann einmal Hilfe brauchst, dann denke ganz fest an mich!“ sagt Franz, das Mädchen erwidert: „Ja, das mache ich. Auf Wiedersehen.“ Linda geht weiter und denkt noch sehr lange über die Worte des Obdachlosen nach. Da fällt ihr ein Spruch ein, den ihre Mutter immer sagte: „Wer anderen hilft, bekommt auch irgendwann Hilfe zurück.“ Ihre Mutter ist vor 10 Jahren bei einem Autounfall gestorben. Ihr Vater ist dann spurlos verschwunden, seit dem wohnt sie bei ihrer alten Tante. Linda hat sich fest vorgenommen an ihrem 18. Geburtstag nach ihrem Vater zu suchen.

Am nächsten Tag:

Linda geht von der Schule nach Hause, auf einmal wechselt sie ganz schnell die Straßenseite, da kommen ein paar Jungen, die sie immer mobben. Aber es ist schon zu spät, die Jungs haben Linda längst gesehen. Sie werfen das Mädchen brutal auf den Boden und treten auf es ein. Da fällt ihr der Obdachlose von gestern ein, sie kann sich zwar nicht vorstellen, wie er ihr jetzt helfen könnte, trotzdem denkt Linda ganz fest an ihn. Zwei Sekunden später kommt der Mann und vertreibt die Jungs. Linda bedankt sich bei ihm. Franz winkt nur ab und lächelt sie an. Linda fragt neugierig: „Warum leben sie eigentlich auf der Straße?“ „Das ist eine sehr lange Geschichte, aber wenn du willst erzähle ich sie dir.“ Franz erzählt Linda von seinem Schicksal. „Meine Mutter ist auch tot, mein Vater ist kurz darauf einfach verschwunden“, erzählt Linda dem Obdachlosen. Franz entscheidet sich nun Linda endlich die Wahrheit zu sagen: „Du Linda, jetzt muss ich dir etwas gestehen. Ich bin dein Vater. Ich bin damals untergetaucht, weil erst meine Firma Pleite gemacht hat und dann ist auch noch deine Mutter gestorben. Das war einfach zu viel für mich und ein kleines Kind kann man ja nicht mit auf die Straße nehmen. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie sehr ich es bereue, dass ich dich damals im Stich gelassen habe, wo du mich bestimmt sehr gebraucht hättest. Meinst du, du kannst mir irgendwann verzeihen?“ „Ich werde es versuchen. Ich hatte mir ja auch vorgenommen, dich nach meinem 18. Geburtstag zu suchen. Komm jetzt gehen wir zu Giovanni ein Eis essen. Ich lade dich auch ein, “ antwortet Linda ihrem Vater. Lindas Vater meint: „Gute Idee, ich glaube, wir haben uns viel zu erzählen.“ Beide bestellen sich ein großes Eis. Franz hat neuen Lebensmut bekommen und versucht nun zurück in ein geregeltes leben zu finden. Zwei Wochen später findet er tatsächlich einen Job als Hilfsarbeiter, der Lohn ist zwar niedrig, aber nun kann er eine kleine Wohnung mieten und muss nicht mehr auf der Straße leben. Nach einem halben Jahr zieht Linda zu ihm. Zusammen müssen sie oft an die Mutter denken. Linda sagt „Das hätte Mutter sicher auch gewollt.“ „ Ja, das würde ihr gefallen“, entgegnet Franz. Am liebsten würde Linda ihrem Vater nicht mehr von der Seite weichen, sie hat große Angst ihn wieder zu verlieren. Franz ist seiner Tochter sehr dankbar, denn nur durch sie hat er den Weg in ein bescheidenes aber glückliches und normales Leben zurück gefunden. Sie verbringen ihre gesamte Freizeit zusammen. Franz hat sich in eine sehr nette Frau verliebt, mittlerweile wohnen alle drei zusammen und führen ein glückliches Leben, fast wie eine richtige Familie, beinah wie früher als Lindas Mutter noch lebte.
Weiße Lillie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.09.2007, 20:24   #2
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230


Ein paar Anmerkungen:

1. schreibe im Präteritum.
Das Präteritum ist der Standarttempus bei Erzählungen und das auch zurecht!
Wenn du Präsens benutzt, sollte die Geschichte keinen omnipotenten Erzähler besitzen, beide Elemente kombiniert bauen Spannung ab...

2. Versuche, dich auf bestimmte Bilder zu konzentrieren, Spannung aufzubauen, Gefühle einzubinden.
Wenn du zum Beispiel am Anfang von Franz erzählst, klappere nicht einfach ein paar Fakten runter wie in einem Lebenslauf, versuche, dir die Situation vorzustellen, in der er sich befindet und suche dir ein oder zwei markante Details, die du dann verwenden kannst. Der Leser muss dabei nicht alles erfahren, das lässt nur die Spannung sinken.

3. Lass dir Zeit - oder kürze.
Eine so umfassende Geschichte, wie du sie erzählst, bräuchte mehr Platz um sich zu entfalten. Die Personen müßten "lebendiger" und ausführlicher beschrieben werden, um eine emotionale Verbindung des Lesers zu der Figur herzustellen. Dann fiebert dieser nämlich auch mit, anstatt sich über das Marionettentheater von scheinbaren Holzpuppen zu amüsieren.
Einfacher wäre es, die Geschichte einfach zu straffen. Die Personen in den Hintergrund zu stellen und den Akt des zufälligen, schicksalträchtigen Wiederfindens herauszuheben.
Damit dieser allerdings spannend bleibt, solltest du die Tatsache der Vaterschaft Franzens nicht so offensichtlich gestalten. Spätestens ab:
Zitat:
Ihre Mutter ist vor 10 Jahren bei einem Autounfall gestorben. Ihr Vater ist dann spurlos verschwunden, seit dem wohnt sie bei ihrer alten Tante.
weiß jeder um die Verwandschaft der Protagonisten.

Übrigens würde es auch einiges bewirken, einfach den zweiten Teil wegzulassen. So würde der Höhepunkt, die Pointe (die Erkentniss des Lesers) nicht irgendwo am zweiten Drittel auftauchen und der Rest sich lesen wie eine lau aufgewärmte Seifenoper


Gruß
MorFeus
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2007, 11:59   #3
Askeron
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59


Servus,

kann mich weitestgehend MorFeus anschließen. Es liest sich zu sehr wie ein GZSZ Zweiteiler oder ein pragmatisches Storyboard. Die Figuren sind einfach zu blass und alles wird zu schnell abgehandelt, von den vielen "Zufällen" mal abgesehen. Hier und da etwas mehr Gefühl alles etwas entfalten lassen(mit z.B. Erinnerungen, Rückblenden, Ausbauen bestimmter Figuren, etc.) sowie eine höhere Liebe zum Detail würden deiner Story wirklich gut tun. Oder den zweiten Teil wegcutten, wie MorFeus schon sagte. Wobei der Erste so oder so auch umgebaut werden sollte. Alles in allem ein vernünftiger Ansatz dem noch das gründliche Feintuning fehlt.

MfG

Askeron
Askeron ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 09:02   #4
Weiße Lillie
 
Dabei seit: 08/2007
Beiträge: 38


Hallo ihr zwei,
ich finde die Geschichte ganz gut. Ich habe die Geschichte ins Internet gestellt weil ich dafür mal einen Preis bekommen habe.
Aber ich werde eure Tipps berücksichtigen und schauen ob ich was ändern kann-

Liebe Grüße,
Weiße Lillie
Weiße Lillie ist offline   Mit Zitat antworten
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