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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 02.09.2008, 09:30   #1
Ich
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 7

Standard im Wendekreis

gesenkter Lichtbündel-
Pfeiler
gekrümmt in der Brandung
und irgendwo weiter
fällt das letzte Korn
der singenden Düne
durch deine Hand
doch dahinter
wächst neues Land
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Alt 02.09.2008, 10:56   #2
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Hallo!

Sonnenuntergang am Meer - der Sand rieselt durch die Finger
Zeichen der Vergänglichkeit, aber trotzdem die Hoffnung auf etwas Neues.
Das ist ein schönes Stimmungsbild, das ich gerne gelesen habe.
Nur mit der singenden Düne komme ich noch nicht ganz klar - hilfst du mir?

Liebe Grüße
Manfred
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Alt 02.09.2008, 11:43   #3
Ich
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 7

Hallo Franke,

Nun ja, eigentlich sollte das hier nicht nur auf einen Sonnenuntergang hinauslaufen. Ich dachte mir da schon etwas mehr bei.
Eine singende Düne „singt“ ja tatsächlich. Der Sand, der hinab fällt verursacht ein, noch weit hörbares, „Grummeln“ ein Echo also.
Hilft dir das? Ich hab das übrigens sehr oft, dass meine Bilder in die falsche Richtung interpretiert werden. Irgend etwas mache ich da wohl falsch. Trotzdem Danke Ich
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Alt 02.09.2008, 12:35   #4
Ich
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 7

Hallo intimhirn

ich denke, ich habe mich mit dem in die falsche Richtung interpretieren nicht richtig ausgedrückt.
Ich meine keine Fehlinterpretation. Franke z.B. hat ja schon den Punkt der Vergänglichkeit, den ich auch intendiert hatte, gelesen. Aber das, was ich eigentlich aussagen wollte, kommt nicht an. Bei mir ist es so, dass ich in meinen Texten gerne mehrere Interpretationsmöglichkeiten geben möchte. Dazu kommt, dass sie eine Aussage übermitteln sollen, sonst würde ich nicht schreiben. Kommt diese Aussage aber nicht an, ist der Text nicht gelungen und für mich Müll.

Das mit dem Reim in den letzten Zeilen ist mir ehrlich gesagt überhaupt nicht aufgefallen. Ich geh nochmal da dran. Die letzten Zeilen kann ich allerdings nicht streichen, dann ist ja die Hoffnung auf Neues dahin, eine gewichtige Aussage des Textes. Mit dem Holpern der ersten Zeilen, da gebe ich dir Recht. Zweimal die Vorsilbe ge ist nicht so toll. Ich hab lang dran rumgebastelt. Hatte erst einen sinkenden Lichtbündel, aber sprachlich hörte sich das für mich noch schrecklicher an.Ich knöpf mir das Ding nochmal vor.
Danke fürs Lesen und so
sagt
Ich
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Alt 02.09.2008, 14:03   #5
Pegamund
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 133

Standard RE: im Wendekreis

naja, die "singende Düne" als bild find ich weniger glücklich. das ist für mich schief, erinnert an die klamotte von der "singenden Säge", oder an "singende Hunde", "singende Schlümpfe" usw. und löst bei mir gar nix aus als müdes grinsen.

insgesamt läßt mich der text auch eher kalt. für mich ist es die weißnichtwievielte variante von "gib die hoffnung niemals auf" oder "das leben geht weiter, auch wenn es mal nicht danach aussieht" oder "das kann doch einen seemann nicht erschüttern", womit wir schon bei der sonnenuntergang-am-meer-bildlichkeit wären, die auch nicht gerade prickelnd ist - also ein bildfeld, das schon viel hat mitmachen müssen ("Abnutzung") und hier nicht besonders elegant oder gebündelt eingesetzt wird, sondern mehr dis- bis desparat.

aber das ist nur meine ganz subjektive meinung, soll auch kein affront sein. vielleicht musst du einfach mehr üben.

Pega.
Pegamund ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2008, 14:31   #6
Ich
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 7

Hallo Pegamund

Ja, ich muss wohl mehr üben,
denn das Leben geht weiter ist schon fast das Gegenteil von dem was ich hier vorhatte.
Hier sollte gerade jemand sterben und das Land dahinter den Glauben, die Hoffnung an ein danach symbolisieren.
Das letzte Korn, ein Sandkorn ( hier dachte ich an eine Gedankenverbindung mit einer Sanduhr) Schade, dass dich der Text nicht anspricht, aber danke für deine ehrliche Antwort.
Ich geh dann mal üben
Gruß von Ich

die singende Düne erinnert dich an die Schlümpfe? 8o
Na ja, ich vermute, wenn ich sie noch nie gehört hätte, würde sie bei mir auch kein Bild hervorrufen.
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Alt 02.09.2008, 14:39   #7
Pegamund
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 133

Zitat:
die singende Düne erinnert dich an die Schlümpfe?
Na ja, ich vermute, wenn ich sie noch nie gehört hätte, würde sie bei mir auch kein Bild hervorrufen
genau an der stelle trennt sich der weizen von der spreu, also, will sagen:
der dichter, der's drauf hat mit die sprache un mit datt lyrik un so, der schafft es, durch seinen text dem blöden Gretchen von nebenan die dünen aber so was von singen und klingen zu lassen, auch wenn sie noch nie im leben eine gehört hat ... (got the message? )
Pegamund ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2008, 18:10   #8
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Zitat:
Ich hab das übrigens sehr oft, dass meine Bilder in die falsche Richtung interpretiert werden. Irgend etwas mache ich da wohl falsch.
Wenn dem so ist, machst du gar nichts falsch, sondern alles richtig.
Denn was kann einem Dichter besseres passieren, als dass die verschiedensten Lesarten möglich sind.
Ob eine dabei die Intention den Dichters trifft, ist m.E. zweitrangig.

Liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2008, 19:32   #9
weegzon
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 51

Moin Manfred,

Zitat:
Original von Franke
Zitat:
Ich hab das übrigens sehr oft, dass meine Bilder in die falsche Richtung interpretiert werden. Irgend etwas mache ich da wohl falsch.
Wenn dem so ist, machst du gar nichts falsch, sondern alles richtig.
Denn was kann einem Dichter besseres passieren, als dass die verschiedensten Lesarten möglich sind.
Ob eine dabei die Intention den Dichters trifft, ist m.E. zweitrangig.
das sehe ich genauso. Zumal wir hier in einer Sondersituation sind. Normalerweise erfährt der Dichter von vielen Interpretationen gar nichts und wenn doch, kommt noch seltener ein Diskurs zwischen Dichter und Interpret zustande.

Gruß Eugen
weegzon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2008, 20:37   #10
Ich
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 7

Ihr rettet mich soeben vor einer schlaflosen Nacht. Danke
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