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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 27.11.2006, 20:13   #1
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Standard Erzähle mir

Erzähle mir

Leise lege ich mich zu dir,
schenke mir Kirschwasser ein
und höre Geschichten
schlagender Herzen.

Einzelne Worte tropfen,
streicheln,
und
karamellisieren die Zeit.

„Erzähle mir“ bitte ich.

Und du redest
von Tagträumen,
vergorenen Weinen
und Lügen.

Ich lausche
und nutze die Worte
als Balsam der Ruhe.

Enden die Sätze,
so bitte ich erneut
„Erzähle mir“











edit: Inspiriert hat mich dazu übrigens Roderichs "Erzähle mir von Rot" falls das jemand kennt... Hat zwar ne unterschiedliche Grundaussage, aber ein Satz war da der Denkanstoß für mich.

So, zum einen hoffe ich, dass euch dieses Gedicht mehr zusagt, zum anderen falls meine Antworten letzte mal ein wenig falsch ankamen, ich nehme Kritik immer auf, versuche sie auch umzusetzen, nur geht zweiteres nicht direkt bei der Antwort auf eure Beiträge, zumindest nicht bei mir.

Gruß und schönen Abend,
Flo
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 20:22   #2
Dunkelblau
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 129

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, es ist einfach schön. So behutsam und ehrlich. Vielen Dank
Dunkelblau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2006, 21:09   #3
cute_fighter
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 1.123

Zart.
Sehr, sehr zart.

Das ist es, was mir bei deiner Sprache aufgefallen ist. "Kirschwasser" ist toll. Und die erste Strophe ist ohnehin zum verlieben. Einfach wundervolle Bilder und du hast es vollbracht, ein Kitsch-Klischee-Wort wie "Herzen" wundervoll in einem Gedicht unterzubringen. Dazu braucht es schon ziemlich viel!
wow, auch die karamellisierte Zeit ist ein wahrer Genuss durch Worte und Bilder. Einfach zum Dahinschmelzen.
Für das Ende hätte ich etwas anderes erwartet... und ich wäre unendlich begeistert gewesen. In etwa so etwas hätte ich erwartet:

Enden die Sätze,
so bitte ich neuerlich
„Erzähle mir
von dir“

Andererseits sind sich die lyr.Ich und Du schon ziemlich vertraut... aber irgendwie würde das in meinen Augen tiefgründiger wirken... Naja, jedenfalls habe ich das "Erzähle mir" am Ende so aufgefasst und ich fand es wundervoll.

Gefällt mir außerordentlich gut.

vlg
cutie
cute_fighter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 20:59   #4
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

So ihr beiden, dann mal ran an die Antwort. Bin ich heut Morgen nicht mehr zu gekommen.


@Dunkelblau,
vielen Dank für das Lob, freut mich sehr.

@cute_fighter,
auch dein Lob freut mich natürlich sehr. Betreffend des von dir angesprochenen Endes. Deine Version des Endes würde eine Interpretationsmöglichkeit welche ich selber gerne draus lese nicht zulassen. Nämlich, dass in dem Fall nicht einmal so wichtig ist was geredet wird, sondern die Stimme des lyr. Du alleine schon ausreicht um das lyr. Ich zu beruhigen. Trotz allem scheint es dir ja auch in der jetztigen Version zu gefallen, und das stimmt mich schon zufrieden.

Gruß und schönen Abend,
Flo
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 21:50   #5
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

"erneut" ist sehr überflüssig. - warum verdient das und oben eine eigene zeile? insgesamt: die einfachheit kann nicht überzeugen. die aussage überlebt die langeweile, die sich beim lesen einstellt, nicht. ich hatte angst, irgendwann einzuschlafen. die einzige stelle, die ein wenig reizt, ist: die vergorenen lügen/ und wein. nein, warte, das war ja anders rum. nun ja, dann doch nicht so spannend.

gruß. evilsuperbitch.

höre lupe fiasco.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 22:00   #6
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Tja, schade dass du scheinbar lieber hochkomplexe Wortspielerein hast anstatt auch mal etwas einfaches. Aber dann kann ich dein Niveau wohl nicht mit der gewünschten Kunst bedienen. Scheine ich nicht ändern zu können. Trotzdem danke für dein Feedback.
Zu der Frage, weshalb beides eine eigene Zeile verdient, dass sollte aus meiner angesprochenen Intention eigentlich hervorgehen.

Gruß,
Flo
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 22:06   #7
evilsuperbitch
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 1.073

ich habe nicht gesagt, ich brauche wortmonster. ich mag robert gernhardt sehr und finde seine schlichten gedichte grandios. also besser: DEINE einfachheit kann nicht überzeugen.
evilsuperbitch ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2006, 22:07   #8
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Gut, jedoch kann ich auch das nicht ändern. Zumal ich leider von dir auch keine näheren Anhaltspunkte bekomme, was an dem Text einfach bzw. zu einfach ist. Wo hätte ich mehr verdichten sollen? Was weglassen, was vielleicht umschreiben?

edit: Mag vielleicht nicht so wirklich dem Stil hier entsprechen, aber ich bin es eigentlich gewohnt solch ausführliche Kritiken wie die von Don Carvalho z.b. zu bekommen. Ob diese das Gedicht schließlich als Schrott oder gut abstempelt sei mal dahingestellt. Sollte jedoch hier eher die Art der Kurzkritik vorherschen, nun entweder ich gewöhn mich dran, oder ich muss mich damit abzufinden hier nur nebenbei zu lesen...
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2006, 08:29   #9
Blutsschwester
 
Dabei seit: 08/2005
Beiträge: 328

Hy Ensi,

ich bins schon wieder Ich muss gestehen, dass dies nun wirklich eine Arbeit mit viel Gefühl ist (was ich ja bisher bei dir ein wenig vermisst habe). Ein großes Lob meinerseits.
Ich finde die Form, besonders die Strophen und Zeilenabschnitte nahezu perfekt gewählt. Ebenso wie Cute favourisiere ich die Worte Kirschwasser, karamellisierte Zeit...die sind wirklich klasse gewählt!
Noch nach dem Lesen bleibt ein warmes Gefühl zurück und weiß zu beschäftigen.

Ich hoffe, ich lese noch mehr von dir in dieser Art.

Grüße

Die Schwester
Blutsschwester ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2006, 22:17   #10
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

Guten Abend Schwester

ein wenig spät melde ich mich zwar, aber es ging zeitlich nicht früher. Danke dir für das Lob und ich werde mal schauen, ob ich vielleicht häufiger im Vers Libré schreibe um nicht zu sehr an eine Form gebunden zu sein. Nun denn, einen schönen Abend wünsche ich.

Gruß,
Flo
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.12.2006, 17:28   #11
turmfalke
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 677

Hallo Ensimismado,
Nun möchte ich also auch etwas zu diesem Gedicht loswerden.
Ich werde einfach Strophe um Strophe durchgehen und kommentieren, was mir gefällt und was nicht.

Erste Zeile – Eine hübsche Einleitung, die Zeile hat mich dazu überredet, weiter zu lesen.
V2 auch schön, ich schließe mich den anderen in Sachen Kirschwasser an.
V3+4 – ist mir zu einfach. Immer diese Herz – Geschichten, kaum mehr ein Gedicht ohne Herz.
Insgesamt ganz gut, die erste Strophe, nur stören mich wie gesagt die letzten beiden Verse.

Strophe Zwei – V1 ist einfach nur genial, zergeht einem beim Lautlesen auf der Zunge, nur muss ich esb dem „und“ betreffend zustimmen. Zuviel Raum für so ein unwichtiges Wort. Zwar hast du schon eine Erklärung dafür gegeben, aber das ist mir zu dünn. Du kannst das besser.
Ahh, Rückblick auf „streicheln“ – auch nicht gerade neu. Alles streichelt, meistens Atem oder aber Worte... Hm, die Strophe hat mehr verdient. Gerade wegen
V4: schön. Einfach schön. Ein Bild vor meinen Augen, ich sehe die tropfenden Worte sich um die Zeit legen und einschließen. Das unterstreicht wunderbar deine Intention (oder das, was du hast verlauten lassen). Wie gesagt – wegen diesen beiden Zeilen verdient die Strophe einfach mehr als nur „streicheln, // und“.

„Erzähle mir“ bitte ich.
- Ich weiß nicht, ob das Bitten so nötig ist. Es geht aus den Worten hervor.

Ich nenne das nächste einfach mal Strophe 3.
Die Strophe gefällt mir. Gegorene Weine und Lügen – schön. Ich habe mich zuerst bei den Weinen verlesen, wäre aber auch eine nette Interpretation gewesen.. (Habe gelesen: „Gegorenem Weinen“)

Strophe 4... nicht viel Text, nicht viel Aussage. Das geht besser. Vielleicht reicht schon eine Satzumstellung. („Lauschend // Nutze als Balsam // Der Ruhe ich // die Worte“ – vielleicht.)

Letzte Strophe. Hm, da hätt ich auch ein bisschen mehr erwartet. Das Gedicht scheint auf eine Pointe hinzuarbeiten, die es nicht gibt. Schade.
Ansonsten: Ich mag „Enden die Sätze“ nicht wirklich. Vielleicht „erstirbt deine Stimme“
Vorschlag:

Erstirbt deine Stimme
Bitte ich erneut
Um Sätze
(Oder: Um deine Erzählungen)

So, das wär’s soweit von mir, ich hoffe, ich habe dich nicht überrannt.

Liebe Grüße,
Sha

edit: Jetzt ist mir doch glatt meine Gesamtbewertung entfallen...
Schön, verdammt schön. Gerne und mehrmals gelesen, Gerne zerpflückt und nur kritisiert, weil das Gedicht es verdient hat.
Naja. Schön eben.
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.12.2006, 17:32   #12
Princess-of-Anywhere
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 493

Ich mag es und bin unkonstruktiv...
kann leider nichts dazu sagen außer, dass es mir gefällt und das es sehr zart ist, fast zerbrechlich, wie es mir scheint

Lg
Princess
Princess-of-Anywhere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.12.2006, 22:34   #13
taelin
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 9

Standard RE: Erzähle mir

Hej,
ich kenne zufaellig das Original,das dich so inspiriert hat und halte es selbst auch fuer ein ganz wundervolles Werk.Sich von einem anderen Gedicht Anregungen,Gedanken und sogar die Grundidee zu nehmen,finde ich nicht schlimm,ist eben eine von vielen Inspirationsquellen.
Allerdings sollte das eigene Gedicht auch auf eigenen Beinen stehen koennen.Dein Werk kommt mir wie eine schlechtes Remake vor-ich sehe weder in Form und Sprache noch in der Aussage einen eigenen Ansatz.Du hast ein paar schoene Formulierungen gefunden(z.B. Kirschwasser),aber gehst in meinen Augen nicht genug "eigenerfundene" Wege,daher finde ich es auch wenig originell.
Ich gebe zu,dass ich "Erzaehle mir" vielleicht anders (objektiver) beurteilte,wenn ich "Erzaehle mir von Rot" nicht kennen wuerde,ich kenne es aber und auch wenn du deutlich machst,dass die Idee von einem anderen Werk kommt,bleib fuer mich der Hauch von Plagiat(ich sage nicht das eins ist,eben nur Hauch),da die Gedichte sich einfach zu aehnlich sind.Ich hab ein paar beeindruckende Sachen von dir hier gelesen,bleib doch bei eigenen Ideen,die stehen dir besser,

trotz allem,liebe gruesse von
taelin
taelin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.12.2006, 00:16   #14
Ensimismado
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 16

N'Abend, ich hab nicht all zu viel Zeit, daher jetzt nur ne kurze Antwort, werd mich am Wochenende mit der Kritik näher auseinandersetzen, aber schonmal ein großes Danke für Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge.

@taelin ich habe mit Roderich geredet, er selber hat mir bestätigt, dass mein Gedicht sich in wesentlichen Dingen elementar unterscheidet von seinem. Ich würde ja seine Antwort aus dotcom hier reinkopieren, nur ist dotcom momentan down. Also zum einen hat mein Gedicht durchaus gravierende Unterschiede von der Aussage, bei Rod's Gedicht geht es um das Blindsein, bei mir um die Wirkung der Sprache. Bei ihm wirken Bilder und Töne als gut austarierte Synästhesie, bei mir haben Töne als Fragment lediglich die Wirkung des Wohligen Gefühls, nicht des expliziten Zusammenhangs mit Gefühlen/Bildern.
Des weiteren unterschieden sich die Metaphern nicht nur dadurch im Aufbau. Also wie gesagt, ich schrieb extra drunter von welchem Werk ich inspiriert wurde, Roderich selber hat mir sein ok gegeben und wenn dotcom wieder geht kopier ich seine Antwort hier her, wenn das ok ist.

Gruß und schönen Abend, wie gesagt am WE bekommen die anderen auch ihre Antwort.

Flo
Ensimismado ist offline   Mit Zitat antworten
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