Drei Blumen, und der Alltag

[Ex-Erman]

Auf meinen beiden Seiten sind meine Freunde - sie sind sehr schön.
Die eine duftet nur wenn sie Wasser kriegt, als Dankeschön,
und die andere jammert immer über wenig Wasser – bitteschön.
Wasser will ich auch wenn sie sauber ist, etwas mehr - schon.

Im Hause haben wir den Kater, der will immer unser Blätter kratzen,
erschrocken finden wir aber daran kein Gefallen.
Da im Haus keine Maus, entlädt er seine Frust an uns - O Graus! .
Später freuen wir uns, dass die Dame kommt - von der Arbeit nach Haus.

Ihre Neigung zeigt sie uns mit Worten sehr zarten,
ihrer Stimme erwidern wir mit Düften sonder arten.
Sie spricht ungezwungen lieb, fasst etwas betörend,
was wir manchmal laut empfinden, aber nicht störend.

Das Kind ist auch da, es betrachtet uns sehr lang, lacht und spricht,
wir lauschen danach, was sich für uns anhört, als ob es singt,
und sind entzückt von der stimme, die uns vorkommt: Wie vom Engel.
Verwöhnt von Großmutter der alten Dame, ist er ihr liebster Enkel.

Jetzt kommt die Nacht, das Licht ist aus, wir drei verstummen,
geräuschlos gehört die Nacht uns, gleich beginnen wir zu summen,
ein Gutenachtlied, dessen stummen Zeugen wir zusammen sind.
Wäre das Fenster offen: Tragen würde es anderen Blumen der Wind.



LG Erman