Nachruf bei Poetry.de

Ilka-Maria · 30.11.2013, 17:46

Gefühlsduselei …
Wo kommt sie nur her?
Warum ist mir die Brust so schwer?
Einerlei
warst du mir nie …
Denkst du noch an die ersten „Sie“?
Wir waren traulich eingestimmt!
Doch als dann kam das nahe Du,
schnappte die Falle gnadenlos zu,
ließ uns leiden in Wetter und Wind …
Wir wurden uns fremd.
Heut gönn ich dir kaum mein halbes Hemd.
Wozu auch? Du sitzt geborgen und fest
in meines Herzens heimelig Nest.
Vielleicht ist mein Geständnis dir Graus –
mach’s Beste draus!
Mach ganz einfach die Augen zu
und lass mich für alle Zeit in Ruh!

30. November 2013
by Ilka-Maria

Thing · 30.11.2013, 19:42

ich kann immer wieder nur darüber staunen, wie großartig es Dir gelingt, Schmerzliches so distanziert und fast nüchtern so zu formulieren, daß es noch eindringlicher klingt als ein reines Liebeslied.
Das geht unter die Haut!
(Sozusagen unter den Panzer).

Statt heimelig hätte ich -obwohl auch mit elision- heimligem
geschrieben.

Herzlichen Gruß
von
Thing

Jeronimo · 30.11.2013, 20:21

Die beiden letzten Verse hauen wieder rein, aber in manchen Zeilen ist noch die Erinnerung an die "erste Zärtlichkeit" zu spüren, die sich dann später stark reduzierte.
Sehr selbstbewusst und desillusioniert.
Als Gedicht wohltuend anders, und die Reime erkennt man erst bei näherem Hinsehen, weil sich der Text so wegliest.

Jeronimo

30.11.2013, 17:46	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.103 Meine Gedichte Meine Favoriten	Nachruf Gefühlsduselei … Wo kommt sie nur her? Warum ist mir die Brust so schwer? Einerlei warst du mir nie … Denkst du noch an die ersten „Sie“? Wir waren traulich eingestimmt! Doch als dann kam das nahe Du, schnappte die Falle gnadenlos zu, ließ uns leiden in Wetter und Wind … Wir wurden uns fremd. Heut gönn ich dir kaum mein halbes Hemd. Wozu auch? Du sitzt geborgen und fest in meines Herzens heimelig Nest. Vielleicht ist mein Geständnis dir Graus – mach’s Beste draus! Mach ganz einfach die Augen zu und lass mich für alle Zeit in Ruh! 30. November 2013 by Ilka-Maria

30.11.2013, 19:42	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo, Ilka-Maria - ich kann immer wieder nur darüber staunen, wie großartig es Dir gelingt, Schmerzliches so distanziert und fast nüchtern so zu formulieren, daß es noch eindringlicher klingt als ein reines Liebeslied. Das geht unter die Haut! (Sozusagen unter den Panzer). Statt heimelig hätte ich -obwohl auch mit elision- heimligem geschrieben. Herzlichen Gruß von Thing

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30.11.2013, 20:21	#3
Jeronimo gesperrt Dabei seit: 10/2011 Alter: 70 Beiträge: 4.237 Meine Gedichte Meine Favoriten	Die beiden letzten Verse hauen wieder rein, aber in manchen Zeilen ist noch die Erinnerung an die "erste Zärtlichkeit" zu spüren, die sich dann später stark reduzierte. Sehr selbstbewusst und desillusioniert. Als Gedicht wohltuend anders, und die Reime erkennt man erst bei näherem Hinsehen, weil sich der Text so wegliest. Jeronimo